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16.08.2019 - 14:45Zeit für eine grundlegende Bildungsreform
Deutschland hat 16 Bildungssysteme. Jedes Bundesland regelt die Bildung für sich. Der jährliche "Bildungsmonitor" zeigt, wo läuft es gut und wo nicht. Nach Ansicht der Freien Demokraten ist das Ergebnis ernüchternd. Die Bildungsausgaben steigen, vieles hat sich verbessert, doch immer mehr Jugendliche brechen laut der Studie die Schule ab. Im Ranking liegen Sachsen und Bayern vorn. FDP-Bildungspolitiker Thomas Sattelberger sagt: "Die tollen Ergebnisse für Sachsen und Bayern verblassen angesichts der erschreckend stark gestiegenen Schulabbrecherquote, vor allem im Osten Deutschlands."
Sattelberger sprach von einem "Armutszeugnis" für die Kultusminister in Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Sachsen-Anhalt. Das Ergebnis dieser bestürzenden Bildungspolitik sei: Zehntausende junge Menschen verlieren ihre Teilhabechancen in der heutigen und erst recht in der künftigen digitalen Arbeitswelt. er fordert: "Wir müssen jetzt dringend nicht nur mehr Geld in die Hand nehmen, sondern es auch effektiver und zielgenauer einsetzen. Statt Förderung nach Gießkannenprinzip brauchen wir einen Fokus auf soziale Brennpunkte und individuelle Förderung." Gleichzeitig bräuchten die Schulen mehr Freiheit vor Ort und zugleich zentrale Qualitätsstandards sowie bundesweit vergleichbare Tests. "Nur so entfachen wir die Kreativität für dringend nötige Reformen der schulischen Bildung."
Bremen: Ergebnisse in der Schulbildung sind katastrophal
Sachsen steht im Vergleich der Bundesländer bei der Bildung weiterhin an der Spitze. Das geht aus dem "Bildungsmonitor 2019" hervor, den die wirtschaftsnahe Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) am Donnerstag in Berlin vorgelegt hat. Der Freistaat landete im jährlichen Länderranking zum 14. Mal in Folge auf Platz eins. Dahinter folgen Bayern und Thüringen. Schlusslicht im Bildungsvergleich ist Berlin. Im vorigen Jahr war es Bremen, das nun auf dem drittletzten Platz landet.
Das ist aber nur der herausragenden Hochschullandschaft geschuldet, ist der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Fraktion Bremen, Hauke Hilz, überzeugt. "Die Ergebnisse in der Schulbildung sind weiter katastrophal. Bei der Schulqualität, Ausgabenpriorisierung und Bildungsarmut ist das Bremer Bildungssystem weit abgeschlagen und rangiert auf dem letzten Platz." Bessere Bildung sei aber die Basis für die Zukunft des Zwei-Städte-Staates. "Doch der Bremer Senat setzt weiter falsche Prioritäten." Die Rahmenbedingungen für ein leistungsfähiges Bildungssystem würden seit Jahren nicht gesetzt.
Baden-Württemberg rutscht im bundesweiten Bildungsranking ab
Baden-Württemberg rutscht bei der Bildung im Ländervergleich ab. Erstmals seit dem Beginn der jährlichen Untersuchung im Jahr 2004 liegt das Land im Bildungsmonitor nicht auf einem der ersten vier Plätze. Der baden-württembergische Bildungspolitiker Timm Kern ist entsetzt. Dass Baden-Württemberg bei diesem Bildungsranking nur noch Mittelmaß sei, dürfe nicht der Anspruch sein. "Sonst werden die Zukunftschancen unserer Kinder und Jugendlichen leichtfertig verspielt." Es sei höchste Zeit, dass Grüne und CDU ihre gegenseitigen Blockaden im Bildungsbereich auflösen. "Dieses unwürdige Schauspiel kann sich die Bildungspolitik im Land nicht länger leisten.“
Berlin und Brandenburg sind Schlusslicht
Im Vergleich der Bundesländer zur Bildungsqualität belegen Brandenburg und Berlin die beiden letzten Plätze. Der bildungspoltische Sprecher der FDP im Berliner Abgeordnetenhaus, Paul Fresdorf, kritsierte in Bezug auf das schlechte Abschneiden Berlins: "Das ist das Fazit von 23 Jahren sozialdemokratischer Bildungspolitik in der Hauptstadt. Und anstatt endlich gegen diesen Trend zu arbeiten, kommt Bildungssenatorin Sandra Scheeres einfach nicht aus den Startblöcken." Berlin müsse den Anspruch der weltbesten Bildung haben mit Schulen als Digitalisierungszentren, motivierten Lehrern und Schülern, die die Schule wieder als ein Lern- und Lehrort sehen.
Hintergrund
Im von der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft herausgegebenen Bildungsmonitor wird die Studienlage zum Thema ökonomische Bildung in Deutschland zusammengefasst und festgehalten, dass es „größere Lücken in den ökonomischen und finanziellen Kompetenzen der Bevölkerung“ gebe. Dabei bestehe ein „sehr enger Zusammenhang zwischen der sozialen Herkunft der Schüler oder befragten jungen Erwachsenen und den Kompetenzen in finanzieller Bildung“. Die Experten des Instituts der Deutschen Wirtschaft Köln empfehlen deswegen, bundesweit ein Schulfach Wirtschaft einzuführen und die Lehreraus- und Weiterbildung für dieses neue Fach anzupassen. Zudem sollte die Berufsorientierung ein wichtiger Bestandteil des neuen Fachs sein, um Jugendliche hier besser vorzubereiten und zu unterstützen.
Zeit für eine grundlegende Bildungsreform
Deutschland hat 16 Bildungssysteme. Jedes Bundesland regelt die Bildung für sich. Der jährliche "Bildungsmonitor" zeigt, wo läuft es gut und wo nicht. Nach Ansicht der Freien Demokraten ist das Ergebnis ernüchternd. Die Bildungsausgaben steigen, vieles hat sich verbessert, doch immer mehr Jugendliche brechen laut der Studie die Schule ab. Im Ranking liegen Sachsen und Bayern vorn. FDP-Bildungspolitiker Thomas Sattelberger sagt: "Die tollen Ergebnisse für Sachsen und Bayern verblassen angesichts der erschreckend stark gestiegenen Schulabbrecherquote, vor allem im Osten Deutschlands."
Sattelberger sprach von einem "Armutszeugnis" für die Kultusminister in Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Sachsen-Anhalt. Das Ergebnis dieser bestürzenden Bildungspolitik sei: Zehntausende junge Menschen verlieren ihre Teilhabechancen in der heutigen und erst recht in der künftigen digitalen Arbeitswelt. er fordert: "Wir müssen jetzt dringend nicht nur mehr Geld in die Hand nehmen, sondern es auch effektiver und zielgenauer einsetzen. Statt Förderung nach Gießkannenprinzip brauchen wir einen Fokus auf soziale Brennpunkte und individuelle Förderung." Gleichzeitig bräuchten die Schulen mehr Freiheit vor Ort und zugleich zentrale Qualitätsstandards sowie bundesweit vergleichbare Tests. "Nur so entfachen wir die Kreativität für dringend nötige Reformen der schulischen Bildung."
Bremen: Ergebnisse in der Schulbildung sind katastrophal
Sachsen steht im Vergleich der Bundesländer bei der Bildung weiterhin an der Spitze. Das geht aus dem "Bildungsmonitor 2019" hervor, den die wirtschaftsnahe Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) am Donnerstag in Berlin vorgelegt hat. Der Freistaat landete im jährlichen Länderranking zum 14. Mal in Folge auf Platz eins. Dahinter folgen Bayern und Thüringen. Schlusslicht im Bildungsvergleich ist Berlin. Im vorigen Jahr war es Bremen, das nun auf dem drittletzten Platz landet.
Das ist aber nur der herausragenden Hochschullandschaft geschuldet, ist der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Fraktion Bremen, Hauke Hilz, überzeugt. "Die Ergebnisse in der Schulbildung sind weiter katastrophal. Bei der Schulqualität, Ausgabenpriorisierung und Bildungsarmut ist das Bremer Bildungssystem weit abgeschlagen und rangiert auf dem letzten Platz." Bessere Bildung sei aber die Basis für die Zukunft des Zwei-Städte-Staates. "Doch der Bremer Senat setzt weiter falsche Prioritäten." Die Rahmenbedingungen für ein leistungsfähiges Bildungssystem würden seit Jahren nicht gesetzt.
Baden-Württemberg rutscht im bundesweiten Bildungsranking ab
Baden-Württemberg rutscht bei der Bildung im Ländervergleich ab. Erstmals seit dem Beginn der jährlichen Untersuchung im Jahr 2004 liegt das Land im Bildungsmonitor nicht auf einem der ersten vier Plätze. Der baden-württembergische Bildungspolitiker Timm Kern ist entsetzt. Dass Baden-Württemberg bei diesem Bildungsranking nur noch Mittelmaß sei, dürfe nicht der Anspruch sein. "Sonst werden die Zukunftschancen unserer Kinder und Jugendlichen leichtfertig verspielt." Es sei höchste Zeit, dass Grüne und CDU ihre gegenseitigen Blockaden im Bildungsbereich auflösen. "Dieses unwürdige Schauspiel kann sich die Bildungspolitik im Land nicht länger leisten.“
Berlin und Brandenburg sind Schlusslicht
Im Vergleich der Bundesländer zur Bildungsqualität belegen Brandenburg und Berlin die beiden letzten Plätze. Der bildungspoltische Sprecher der FDP im Berliner Abgeordnetenhaus, Paul Fresdorf, kritsierte in Bezug auf das schlechte Abschneiden Berlins: "Das ist das Fazit von 23 Jahren sozialdemokratischer Bildungspolitik in der Hauptstadt. Und anstatt endlich gegen diesen Trend zu arbeiten, kommt Bildungssenatorin Sandra Scheeres einfach nicht aus den Startblöcken." Berlin müsse den Anspruch der weltbesten Bildung haben mit Schulen als Digitalisierungszentren, motivierten Lehrern und Schülern, die die Schule wieder als ein Lern- und Lehrort sehen.
Hintergrund
Im von der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft herausgegebenen Bildungsmonitor wird die Studienlage zum Thema ökonomische Bildung in Deutschland zusammengefasst und festgehalten, dass es „größere Lücken in den ökonomischen und finanziellen Kompetenzen der Bevölkerung“ gebe. Dabei bestehe ein „sehr enger Zusammenhang zwischen der sozialen Herkunft der Schüler oder befragten jungen Erwachsenen und den Kompetenzen in finanzieller Bildung“. Die Experten des Instituts der Deutschen Wirtschaft Köln empfehlen deswegen, bundesweit ein Schulfach Wirtschaft einzuführen und die Lehreraus- und Weiterbildung für dieses neue Fach anzupassen. Zudem sollte die Berufsorientierung ein wichtiger Bestandteil des neuen Fachs sein, um Jugendliche hier besser vorzubereiten und zu unterstützen.