FDP|
08.12.2018 - 08:45LINDNER-Interview: Wählen Sie Kramp-Karrenbauer zur Kanzlerin?
Der FDP-Bundesvorsitzende Christian Lindner gab dem „Hamburger Abendblatt“ (Samstag-Ausgabe) das folgende Interview. Die Fragen stellte Jochen Gaugele.
Frage: Herr Lindner, ist die Wahl von Annegret Kramp-Karrenbauer zur CDU-Vorsitzenden eine gute Nachricht für Deutschland - und für die FDP?
Lindner: Das wird sich zeigen. Sie verdient als eine erfahrene Regierungspolitikerin jedenfalls Respekt. Ich bin gespannt auf neue Akzente, aber sie steht im Vergleich zu Friedrich Merz und Jens Spahn eher für Kontinuität. Sie hat die große Aufgabe, die Union zu einen. Es gibt ja offensichtlich zwei ähnlich große Lager.
Frage: Klingt ziemlich enttäuscht.
Lindner: Jedenfalls ist es eine Nachricht, dass die klassisch-bürgerlichen Werte von Friedrich Merz, seine marktwirtschaftliche Orientierung, der Appell zur Abgrenzung von den Grünen und die Mahnung, auch wieder an das Erwirtschaften des Wohlstands zu denken, nicht aus dem Stand eine absolute Mehrheit erhalten haben. Aber das ist Sache der Union. Die FDP ist und bleibt eine Kraft in der Mitte. Persönlich kenne und schätze ich auch Annegret Kramp-Karrenbauer, die mal meine Nachfolgerin als „Ritterin Wider den tierischen Ernst“ im Aachener Karneval wurde. Sie ermöglicht auch eher eine Fortsetzung der Regierungsarbeit in der großen Koalition. Diese sollte jetzt zur Arbeit zurückfinden.
Frage: Können Sie sich vorstellen, Kramp-Karrenbauer zur Kanzlerin zu wählen?
Lindner: Das ist eine spekulative Frage, die abhängig ist von Inhalten. Über Koalitionen entscheiden Inhalte.
Frage: Sie haben vor einem Jahr die Jamaika-Verhandlungen mit Union und Grünen platzen lassen. Will die FDP nach der nächsten Bundestagswahl denn wieder regieren?
Lindner: Die FDP ist jederzeit bereit, Verantwortung zu übernehmen – vor oder nach neuen Wahlen. Die Bedingung ist eine faire Zusammenarbeit, in der jeder auch eigene Projekte umsetzen kann. Das war unter Führung von Frau Merkel nicht möglich. Sie wollte die Grünen einkaufen, aber die Rechnung der FDP senden. Der Versuch ist nicht strafbar, aber es war nicht erfolgreich.
LINDNER-Interview: Wählen Sie Kramp-Karrenbauer zur Kanzlerin?
Der FDP-Bundesvorsitzende Christian Lindner gab dem „Hamburger Abendblatt“ (Samstag-Ausgabe) das folgende Interview. Die Fragen stellte Jochen Gaugele.
Frage: Herr Lindner, ist die Wahl von Annegret Kramp-Karrenbauer zur CDU-Vorsitzenden eine gute Nachricht für Deutschland - und für die FDP?
Lindner: Das wird sich zeigen. Sie verdient als eine erfahrene Regierungspolitikerin jedenfalls Respekt. Ich bin gespannt auf neue Akzente, aber sie steht im Vergleich zu Friedrich Merz und Jens Spahn eher für Kontinuität. Sie hat die große Aufgabe, die Union zu einen. Es gibt ja offensichtlich zwei ähnlich große Lager.
Frage: Klingt ziemlich enttäuscht.
Lindner: Jedenfalls ist es eine Nachricht, dass die klassisch-bürgerlichen Werte von Friedrich Merz, seine marktwirtschaftliche Orientierung, der Appell zur Abgrenzung von den Grünen und die Mahnung, auch wieder an das Erwirtschaften des Wohlstands zu denken, nicht aus dem Stand eine absolute Mehrheit erhalten haben. Aber das ist Sache der Union. Die FDP ist und bleibt eine Kraft in der Mitte. Persönlich kenne und schätze ich auch Annegret Kramp-Karrenbauer, die mal meine Nachfolgerin als „Ritterin Wider den tierischen Ernst“ im Aachener Karneval wurde. Sie ermöglicht auch eher eine Fortsetzung der Regierungsarbeit in der großen Koalition. Diese sollte jetzt zur Arbeit zurückfinden.
Frage: Können Sie sich vorstellen, Kramp-Karrenbauer zur Kanzlerin zu wählen?
Lindner: Das ist eine spekulative Frage, die abhängig ist von Inhalten. Über Koalitionen entscheiden Inhalte.
Frage: Sie haben vor einem Jahr die Jamaika-Verhandlungen mit Union und Grünen platzen lassen. Will die FDP nach der nächsten Bundestagswahl denn wieder regieren?
Lindner: Die FDP ist jederzeit bereit, Verantwortung zu übernehmen – vor oder nach neuen Wahlen. Die Bedingung ist eine faire Zusammenarbeit, in der jeder auch eigene Projekte umsetzen kann. Das war unter Führung von Frau Merkel nicht möglich. Sie wollte die Grünen einkaufen, aber die Rechnung der FDP senden. Der Versuch ist nicht strafbar, aber es war nicht erfolgreich.