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01.11.2018 - 17:00Argentinien ist ein Mahnmal gegen den Protektionismus
Gemessen am Potenzial des Landes ist die Lage in Argentinien ein Jammer, konstatiert Karl-Heinz Paqué, Vorstandsvorsitzender der Stiftung für die Freiheit. Daran schuld: Jahrzehnte populistischer Politik. "Während Westeuropa und Nordamerika sich ab den fünfziger Jahren mit einer liberalen Politik der Offenheit in die wachsende Weltwirtschaft integrierten, geschah in Argentinien das genaue Gegenteil", erklärt er. "Es dominierte der protektionistische Peronismus. Politisches und wirtschaftliches Ziel wurde es, das Land von den Weltmärkten abzuschließen und möglichst autark zu entwickeln." Für ihn ist es eine Tragödie, dass Argentinien jener Anker der Stabilität fehlt, der das Land in die moderne Zeit der Globalisierung tragen könnte.
Das Defizit der Leistungsbilanz sei bis heute hoch, derzeit über vier Prozent des Bruttoinlandprodukts. "Schlimmer noch: Die argentinische Zentralbank setzt unverdrossen ihre Politik fort, die Defizite durch Drucken von Geld zu 'monetisieren'", kritisiert Paqué. "Ergebnis: 2018 überschreitet die Inflationsrate die Marke von 40 Prozent, der Peso hat 2018 dramatisch gegenüber Dollar und Euro an Wert verloren." Als Ergebnis des fehlenden Mutes vom einstigen Hoffnungsträger Maurizio Macri, früh genug in der Regierungszeit eine schmerzhafte Stabilisierung auf den Weg zu bringen, drohe nun wieder ein ökonomisches Desaster.
"Man stelle sich einen Moment vor, Argentinien wäre ein Land nicht nur mit vielen europäischen Einwanderern, sondern auch in Europa gelegen – und Teil der Eurozone", gibt Paqué zu bedenken. "Mag sein, dass dann die kurzfristige Anpassung noch viel schmerzhafter ausgefallen wäre als sie ohnehin ist." Aber diese würde vielleicht dann doch zu einem langfristig nachhaltigen Ergebnis führen, so wie im Falle von Portugal und Spanien, hebt er hervor. "Dies gilt umso mehr, als Argentinien trotz seines Niedergangs auch heute noch eine Wirtschaftsstruktur aufweist, die unter harten wettbewerblichen Verhältnissen durchaus global konkurrenzfähig sein könnte – nicht weit entfernt von der auf der Iberischen Halbinsel", betont Paqué. Es bleibe zu hoffen, "dass es nach den Präsidentschaftswahlen 2019 eine politische Kraft gibt, die zumindest den Ehrgeiz hat, dem Land durch liberale Wirtschafts- und Finanzpolitik einen Schub nach vorn zu geben", führt er aus.
Argentinien ist ein Mahnmal gegen den Protektionismus
Gemessen am Potenzial des Landes ist die Lage in Argentinien ein Jammer, konstatiert Karl-Heinz Paqué, Vorstandsvorsitzender der Stiftung für die Freiheit. Daran schuld: Jahrzehnte populistischer Politik. "Während Westeuropa und Nordamerika sich ab den fünfziger Jahren mit einer liberalen Politik der Offenheit in die wachsende Weltwirtschaft integrierten, geschah in Argentinien das genaue Gegenteil", erklärt er. "Es dominierte der protektionistische Peronismus. Politisches und wirtschaftliches Ziel wurde es, das Land von den Weltmärkten abzuschließen und möglichst autark zu entwickeln." Für ihn ist es eine Tragödie, dass Argentinien jener Anker der Stabilität fehlt, der das Land in die moderne Zeit der Globalisierung tragen könnte.
Das Defizit der Leistungsbilanz sei bis heute hoch, derzeit über vier Prozent des Bruttoinlandprodukts. "Schlimmer noch: Die argentinische Zentralbank setzt unverdrossen ihre Politik fort, die Defizite durch Drucken von Geld zu 'monetisieren'", kritisiert Paqué. "Ergebnis: 2018 überschreitet die Inflationsrate die Marke von 40 Prozent, der Peso hat 2018 dramatisch gegenüber Dollar und Euro an Wert verloren." Als Ergebnis des fehlenden Mutes vom einstigen Hoffnungsträger Maurizio Macri, früh genug in der Regierungszeit eine schmerzhafte Stabilisierung auf den Weg zu bringen, drohe nun wieder ein ökonomisches Desaster.
"Man stelle sich einen Moment vor, Argentinien wäre ein Land nicht nur mit vielen europäischen Einwanderern, sondern auch in Europa gelegen – und Teil der Eurozone", gibt Paqué zu bedenken. "Mag sein, dass dann die kurzfristige Anpassung noch viel schmerzhafter ausgefallen wäre als sie ohnehin ist." Aber diese würde vielleicht dann doch zu einem langfristig nachhaltigen Ergebnis führen, so wie im Falle von Portugal und Spanien, hebt er hervor. "Dies gilt umso mehr, als Argentinien trotz seines Niedergangs auch heute noch eine Wirtschaftsstruktur aufweist, die unter harten wettbewerblichen Verhältnissen durchaus global konkurrenzfähig sein könnte – nicht weit entfernt von der auf der Iberischen Halbinsel", betont Paqué. Es bleibe zu hoffen, "dass es nach den Präsidentschaftswahlen 2019 eine politische Kraft gibt, die zumindest den Ehrgeiz hat, dem Land durch liberale Wirtschafts- und Finanzpolitik einen Schub nach vorn zu geben", führt er aus.