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11.09.2018 - 17:00Freiheit oder Tod: Stimmen aus Idlib
Im Norden Syriens bombardiert das Assad-Regime die letzten Rebellengebiete. Dirk Kunze und Yara Asmar vom Beiruter Büro der Stiftung für die Freiheit telefonierten mit einem Aktivisten aus Idlib . "Ein Angriff auf Idlib ist uns egal. Wir wollen uns nicht mit dem Assad-Regime versöhnen", sagte M.D., ein syrischer Filmemacher und Aktivist der Zivilgesellschaft. Insbesondere die Grausamkeiten, die an dem syrischen Volk begangen wurden, führte er als Grund dafür an, keine Möglichkeit für einen Kompromiss oder gar friedliche Eingliederung Idlibs in ein Syrien des Assad-Regimes zu sehen: "Versöhnung ist keine Option, sonst hätten wir uns in anderen Städten mit ihm versöhnt." Deshalb demonstrierten die Bürger Idlibs auf den Straßen für die ursprünglichen Werte der syrischen Revolution und des arabischen Frühlings.
Zur gleichen Zeit trafen sich Russland, die Türkei und Iran in Teheran, um über die Zukunft von Idlib zu beraten. Die seit Wochen sichtbaren Vorboten einer militärischen Operation wurden noch am selben Tag vor den Augen der Weltöffentlichkeit in traurige Realitäten übersetzt. Für die Kriegsparteien Syrien, Russland und Iran gelte nur eine Determinante: Die Vernichtung der Opposition, konstatieren die Stiftungsexperten. Die offensichtliche Unversöhnlichkeit auf allen Seiten lasse daher nur eine düstere Prognose für die Beilegung der Konfliktsituation zu.
Russland und Iran missachteten auch die Forderung, Sicherheitskorridore zu schaffen und Möglichkeiten der Trennung von Militärs und Zivilisten festzulegen, so Kunze und Asmar. "Die internationale Gemeinschaft steht somit vor der Herausforderung, entweder aktive, zur Not eben auch militärische, Verantwortung für den Schutz des syrischen Volkes zu übernehmen oder den Grundsatz der Staatensouveränität aufrechtzuerhalten – und damit an der Fiktion der Legitimität des Assad-Regimes festzuhalten und den Diktator zusammen mit seinen Verbündeten gewähren zu lassen", führen sie aus. (ch)
Freiheit oder Tod: Stimmen aus Idlib
Im Norden Syriens bombardiert das Assad-Regime die letzten Rebellengebiete. Dirk Kunze und Yara Asmar vom Beiruter Büro der Stiftung für die Freiheit telefonierten mit einem Aktivisten aus Idlib [1]. "Ein Angriff auf Idlib ist uns egal. Wir wollen uns nicht mit dem Assad-Regime versöhnen", sagte M.D., ein syrischer Filmemacher und Aktivist der Zivilgesellschaft. Insbesondere die Grausamkeiten, die an dem syrischen Volk begangen wurden, führte er als Grund dafür an, keine Möglichkeit für einen Kompromiss oder gar friedliche Eingliederung Idlibs in ein Syrien des Assad-Regimes zu sehen: "Versöhnung ist keine Option, sonst hätten wir uns in anderen Städten mit ihm versöhnt." Deshalb demonstrierten die Bürger Idlibs auf den Straßen für die ursprünglichen Werte der syrischen Revolution und des arabischen Frühlings.
Zur gleichen Zeit trafen sich Russland, die Türkei und Iran in Teheran, um über die Zukunft von Idlib zu beraten. Die seit Wochen sichtbaren Vorboten einer militärischen Operation wurden noch am selben Tag vor den Augen der Weltöffentlichkeit in traurige Realitäten übersetzt. Für die Kriegsparteien Syrien, Russland und Iran gelte nur eine Determinante: Die Vernichtung der Opposition, konstatieren die Stiftungsexperten. Die offensichtliche Unversöhnlichkeit auf allen Seiten lasse daher nur eine düstere Prognose für die Beilegung der Konfliktsituation zu.
Russland und Iran missachteten auch die Forderung, Sicherheitskorridore zu schaffen und Möglichkeiten der Trennung von Militärs und Zivilisten festzulegen, so Kunze und Asmar. "Die internationale Gemeinschaft steht somit vor der Herausforderung, entweder aktive, zur Not eben auch militärische, Verantwortung für den Schutz des syrischen Volkes zu übernehmen oder den Grundsatz der Staatensouveränität aufrechtzuerhalten – und damit an der Fiktion der Legitimität des Assad-Regimes festzuhalten und den Diktator zusammen mit seinen Verbündeten gewähren zu lassen", führen sie aus. (ch)