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07.09.2017 - 17:30Niedrigzinspolitik erhöht Wahrscheinlichkeit von Finanzkrisen
Die Europäische Zentralbank bleibt weiterhin bei ihrer umstrittenen Niedrigzinspolitik. Das hat EZB-Chef Mario Draghi auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben. FDP-Präsidiumsmitglied Volker Wissing übt Kritik an dieser Entscheidung. "Gerade in diesen konjunkturell instabilen Zeiten wäre ein Ende der Niedrigzinspolitik ein wichtiges Signal der Stabilisierung der Eurozone und damit auch für die Weltwirtschaft", betont er. Die Eurostaaten dürften die EZB nicht länger "in Geiselhaft für den fehlenden Willen nehmen, ihre Haushalte zu konsolidieren und Schulden abzubauen", rügt Wissing. Auch FDP-Chef Christian Lindner bemängelt, dass durch die aktuelle Zinspolitik jeder Anreiz für Reformen verloren gehe.
"Die Weltkonjunktur wird zunehmend instabiler, außenpolitische Konflikte schlagen auf die Weltwirtschaft durch", gibt Wissing zu bedenken. "Umso wichtiger wäre es, zumindest in der Geldpolitik eine gewisse Normalisierung herbeizuführen." Für Deutschland, Europa und die Welt wäre ein Ende der Niedrigzinspolitik ein wichtiges Zeichen hierfür, bekräftigt er. Das Festhalten am bisherigen Kurs der EZB könnte die Märkte destabilisieren, warnt Wissing.
"Sichere und damit finanzmarktstabilisierende Geldanlagen werden systematisch entwertet, gleichzeitig werden riskantere Investments gefördert, da es vor allem diese sind, die noch Renditen erwirtschaften", fasst Wissing die Kritik an der Niedrigzinspolitik zusammen. Diese erhöhe die Wahrscheinlichkeit von Spekulationsblasen und damit von Finanzkrisen, unterstreicht er.
Eurostaaten haben Chancen verspielt
Auch Lindner stellt fest, dass durch den niedrigeren Zins inzwischen jeder Anreiz für Reformen in der Eurozone verloren gegangen sei. Draghi habe den Versuch unternommen, den Regierungen Zeit für Reformen zu kaufen, allerdings hätten die Mitgliedstaaten diese Chance nicht genutzt, betonte er auf der Handelsblatt-Tagung "Banken im Umbruch" . Darüber hinaus habe dieser Kurs auch in der Deutschland zu einer gefährlichen Wohlstandsillusion geführt. "Wir sind nicht so wettbewerbsfähig, wie uns der Außenhandelsüberschuss glauben macht", mahnte er.
Niedrigzinspolitik erhöht Wahrscheinlichkeit von Finanzkrisen
Die Europäische Zentralbank bleibt weiterhin bei ihrer umstrittenen Niedrigzinspolitik. Das hat EZB-Chef Mario Draghi auf einer Pressekonferenz [1] bekannt gegeben. FDP-Präsidiumsmitglied Volker Wissing übt Kritik an dieser Entscheidung. "Gerade in diesen konjunkturell instabilen Zeiten wäre ein Ende der Niedrigzinspolitik ein wichtiges Signal der Stabilisierung der Eurozone und damit auch für die Weltwirtschaft", betont er. Die Eurostaaten dürften die EZB nicht länger "in Geiselhaft für den fehlenden Willen nehmen, ihre Haushalte zu konsolidieren und Schulden abzubauen", rügt Wissing. Auch FDP-Chef Christian Lindner bemängelt, dass durch die aktuelle Zinspolitik jeder Anreiz für Reformen verloren gehe.
"Die Weltkonjunktur wird zunehmend instabiler, außenpolitische Konflikte schlagen auf die Weltwirtschaft durch", gibt Wissing zu bedenken. "Umso wichtiger wäre es, zumindest in der Geldpolitik eine gewisse Normalisierung herbeizuführen." Für Deutschland, Europa und die Welt wäre ein Ende der Niedrigzinspolitik ein wichtiges Zeichen hierfür, bekräftigt er. Das Festhalten am bisherigen Kurs der EZB könnte die Märkte destabilisieren, warnt Wissing.
"Sichere und damit finanzmarktstabilisierende Geldanlagen werden systematisch entwertet, gleichzeitig werden riskantere Investments gefördert, da es vor allem diese sind, die noch Renditen erwirtschaften", fasst Wissing die Kritik an der Niedrigzinspolitik zusammen. Diese erhöhe die Wahrscheinlichkeit von Spekulationsblasen und damit von Finanzkrisen, unterstreicht er.
Eurostaaten haben Chancen verspielt
Auch Lindner stellt fest, dass durch den niedrigeren Zins inzwischen jeder Anreiz für Reformen in der Eurozone verloren gegangen sei. Draghi habe den Versuch unternommen, den Regierungen Zeit für Reformen zu kaufen, allerdings hätten die Mitgliedstaaten diese Chance nicht genutzt, betonte er auf der Handelsblatt-Tagung "Banken im Umbruch" [2]. Darüber hinaus habe dieser Kurs auch in der Deutschland zu einer gefährlichen Wohlstandsillusion geführt. "Wir sind nicht so wettbewerbsfähig, wie uns der Außenhandelsüberschuss glauben macht", mahnte er.