FDP|
01.08.2017 - 13:15Mehr Unterstützung für Lehrer und Schulen
Sie hat eine Herkules-Aufgabe vor sich: Nordrhein-Westfalens neue Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hat viel zu tun zu Beginn ihrer Amtszeit – in der Schulpolitik hat Schwarz-Gelb schnelle Änderungen versprochen, etwa den Erhalt der Förderschulen oder die Abkehr vom "Turboabitur". Im Interview mit den Aachener Nachrichten spricht sie über die Rückkehr zu G9, Inklusion und ihre Pläne für die Legislaturperiode. Ihre Aufgabe sei vielfältig und "eine Chance, die Hindernisse, die mir die Vorgängerregierung hinterlassen hat, zum Wohle aller Kinder zu beseitigen", sagt Gebauer.
Eine der größten Baustellen sei der Unterrichtsausfall und die Umstellung auf das Abitur nach neun Jahren. "Gerade hier wollen wir für Eltern, Schulen und Kinder schnell Klarheit." Dazu gehöre auch ein sorgfältig vorbereitetes Gesetzgebungsverfahren. Der Zeitplan sei ambitioniert, schließlich solle die Reform zum Schulstart 2019/20 losgehen. In wenigen Wochen lege sie das Konzept vor und dann sei klar, welche Jahrgänge wir mitnehmen können. "Man muss bei dieser Entscheidung die Folgen berücksichtigen, zum Beispiel, welche Ressourcen wir benötigen." Sie geht davon aus, dass sich die Rückkehr zu G9 wie in Hessen entwickelt: "Dort sind mehr als 90 Prozent der Gymnasien zu G9 zurückgekehrt."
Ich kann mir keine Lehrer backen
Mit Blick auf die Personalengpässe an Schulen in Nordrhein-Westfalen sagt Gebauer: "Ich kann mir keine Lehrer backen, sondern wir müssen in den nächsten Jahren auch unkonventionelle Wege gehen, etwa mehr auf Seiteneinsteiger oder Kooperationen mit Unternehmen setzen." Außerdem wolle sie eine Werbekampagne in Auftrag geben, die den Lehrerberuf mit all seinen Vorzügen in den Fokus nimmt. "Der Lehrerberuf ist einer der wichtigsten Berufe, weil Lehrer mit dem wichtigsten umgehen, was wir haben, nämlich unseren Kindern. Aber auch als Land und damit als Arbeitgeber haben wir die Aufgabe, für die Lehrer und Schulen mehr Unterstützung bereitzustellen."
Ein weiteres Erbe, das Rot-Grün hinterlassen hat, ist das Thema Inklusion. Hier bedürfe es einer sehr, sehr großen Nachsteuerung. Der Elternwille und das Wohl der behinderten, aber auch der nicht behinderten Kinder müssten jetzt im Mittelpunkt stehen. Der Vorgängerregierung wirft sie vor, "zumindest an den Fakten nicht wirklich interessiert" gewesen zu sein. "Wir wussten nicht wo und wie viele Förderschulstandorte auslaufen werden", beschreibt sie das "Chaos", das sie nun ordnet. Gebauer will Förderschulen mit verschiedenen Förderschwerpunkten flächendeckend aufrecht erhalten. Ihr Konzept für Integration sieht vor, dass Regelschulen, die bereits erfolgreich inklusiven Unterricht betreieben, mehr Personal bekommen. Im Regelschulsystem sollen sich künftig sogenannte Schwerpunktschulen um das Thema Inklusion kümmern.
Mehr Unterstützung für Lehrer und Schulen
Sie hat eine Herkules-Aufgabe vor sich: Nordrhein-Westfalens neue Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hat viel zu tun zu Beginn ihrer Amtszeit – in der Schulpolitik hat Schwarz-Gelb schnelle Änderungen versprochen, etwa den Erhalt der Förderschulen oder die Abkehr vom "Turboabitur". Im Interview mit den Aachener Nachrichten spricht sie über die Rückkehr zu G9, Inklusion und ihre Pläne für die Legislaturperiode. Ihre Aufgabe sei vielfältig und "eine Chance, die Hindernisse, die mir die Vorgängerregierung hinterlassen hat, zum Wohle aller Kinder zu beseitigen", sagt Gebauer.
Eine der größten Baustellen sei der Unterrichtsausfall und die Umstellung auf das Abitur nach neun Jahren. "Gerade hier wollen wir für Eltern, Schulen und Kinder schnell Klarheit." Dazu gehöre auch ein sorgfältig vorbereitetes Gesetzgebungsverfahren. Der Zeitplan sei ambitioniert, schließlich solle die Reform zum Schulstart 2019/20 losgehen. In wenigen Wochen lege sie das Konzept vor und dann sei klar, welche Jahrgänge wir mitnehmen können. "Man muss bei dieser Entscheidung die Folgen berücksichtigen, zum Beispiel, welche Ressourcen wir benötigen." Sie geht davon aus, dass sich die Rückkehr zu G9 wie in Hessen entwickelt: "Dort sind mehr als 90 Prozent der Gymnasien zu G9 zurückgekehrt."
Ich kann mir keine Lehrer backen
Mit Blick auf die Personalengpässe an Schulen in Nordrhein-Westfalen sagt Gebauer: "Ich kann mir keine Lehrer backen, sondern wir müssen in den nächsten Jahren auch unkonventionelle Wege gehen, etwa mehr auf Seiteneinsteiger oder Kooperationen mit Unternehmen setzen." Außerdem wolle sie eine Werbekampagne in Auftrag geben, die den Lehrerberuf mit all seinen Vorzügen in den Fokus nimmt. "Der Lehrerberuf ist einer der wichtigsten Berufe, weil Lehrer mit dem wichtigsten umgehen, was wir haben, nämlich unseren Kindern. Aber auch als Land und damit als Arbeitgeber haben wir die Aufgabe, für die Lehrer und Schulen mehr Unterstützung bereitzustellen."
Ein weiteres Erbe, das Rot-Grün hinterlassen hat, ist das Thema Inklusion. Hier bedürfe es einer sehr, sehr großen Nachsteuerung. Der Elternwille und das Wohl der behinderten, aber auch der nicht behinderten Kinder müssten jetzt im Mittelpunkt stehen. Der Vorgängerregierung wirft sie vor, "zumindest an den Fakten nicht wirklich interessiert" gewesen zu sein. "Wir wussten nicht wo und wie viele Förderschulstandorte auslaufen werden", beschreibt sie das "Chaos", das sie nun ordnet. Gebauer will Förderschulen mit verschiedenen Förderschwerpunkten flächendeckend aufrecht erhalten. Ihr Konzept für Integration sieht vor, dass Regelschulen, die bereits erfolgreich inklusiven Unterricht betreieben, mehr Personal bekommen. Im Regelschulsystem sollen sich künftig sogenannte Schwerpunktschulen um das Thema Inklusion kümmern.