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01.08.2017 - 09:45Diesel-Skandal: Kunden nicht im Regen stehen lassen
Der Diesel-Skandal weitet sich aus, der Kartellverdacht erhärtet sich. Auch das Kraftfahrbundesamt hat offenbar eine unrühmliche Rolle gespielt. Unter diesen Vorzeichen lädt die Bundesregierung am Mittwoch zum "Diesel-Gipfel". FDP-Chef Christian Lindner sieht die deutsche Automobilindustrie an einem schwierigen historischen Wendepunkt. Er erwartet jetzt von den Autoherstellern, dass sie "reinen Tisch machen und alles aufklären". Das gelte für den Abgasskandal wie für die Kartellvorwürfe. Mit Blick auf die Rolle des Kraftfahrtbundesamtes, das dem Verkehrsminister unterstellt ist, sagt Lindner: "Dobrindt muss schnell Klarheit schaffen, wann das Kraftfahrtbundesamt fehlerhaftes Verhalten bei Porsche entdeckt hat." Im Interview mit der Passauer Neuen Presse mahnt er: "Die Kunden dürfen jetzt nicht im Regen stehen gelassen werden."
"Die Konzerne sind selbst gefordert und in der Pflicht, die Abgas-Probleme zu lösen und die notwendigen technischen Nachrüstungen bei Diesel-Fahrzeugen schnell vorzunehmen. Das ist keine Aufgabe der Steuerzahler", stellt er klar. "Zu Fahrverboten in Innenstädten darf es nicht kommen", unterstrich Lindner. "Es kann nicht sein, dass Geringverdiener ihren alten Diesel bald am Stadtrand abstellen müssen". Auch für Pendler wäre das ein schwerer Schlag.
Autoindustrie muss alternative Antriebe weiterentwickeln
Lindner sieht jetzt die Autoindustrie in der Pflicht. Sie habe es selbst in der Hand, die Diesel-Emissionen zu reduzieren. Er warnt: "Die Automobilbranche darf nicht zur Stahlbranche des nächsten Jahrzehnts werden. Wir müssen rasch die Voraussetzungen für technische Innovationen wie autonomes Fahren schaffen und brauchen die Infrastruktur für mehr Elektromobilität, damit die Modelle aus der Nische auf den Markt kommen." Zugleich unterstreicht der FDP-Chef, dass ein Verbot oder Enddatum für Benzin- und Dieselfahrzeuge keinen Sinn macht: Keiner könne vorhersehen, ob Elektromotoren wirklich der einzig sinnvolle Antrieb sind. "Wir dürfen uns die Technologieoffenheit nicht nehmen lassen, die Deutschland Wohlstand gebracht hat. Wir sollten den ökologisch und ökonomisch überzeugendsten Weg gehen."
Kraftfahrtbundesamt: Dobrindt muss schnell Klarheit schaffen
Mit Blick auf einen Bild-Bericht, wonach das Kraftfahrtbundesamt (KBA) schon seit einem Jahr von Abgasmanipulationen bei Porsche gewusst und auf Betreiben der Autoindustrie Untersuchungsberichte zum Abgasskandal geschönt habe, sieht Lindner erheblichen Erklärungsbedarf bei Dobrindt: "Bislang kann er nicht klar erklären, ob es sich hier um einen standardmäßigen Dialog zwischen Unternehmen und Aufsicht oder unzulässige Einflussnahme und eine Schönung von Ergebnissen gehandelt hat.“
Diesel-Skandal: Kunden nicht im Regen stehen lassen
Der Diesel-Skandal weitet sich aus, der Kartellverdacht erhärtet sich. Auch das Kraftfahrbundesamt hat offenbar eine unrühmliche Rolle gespielt. Unter diesen Vorzeichen lädt die Bundesregierung am Mittwoch zum "Diesel-Gipfel". FDP-Chef Christian Lindner sieht die deutsche Automobilindustrie an einem schwierigen historischen Wendepunkt. Er erwartet jetzt von den Autoherstellern, dass sie "reinen Tisch machen und alles aufklären". Das gelte für den Abgasskandal wie für die Kartellvorwürfe. Mit Blick auf die Rolle des Kraftfahrtbundesamtes, das dem Verkehrsminister unterstellt ist, sagt Lindner: "Dobrindt muss schnell Klarheit schaffen, wann das Kraftfahrtbundesamt fehlerhaftes Verhalten bei Porsche entdeckt hat." Im Interview mit der Passauer Neuen Presse [1]mahnt er: "Die Kunden dürfen jetzt nicht im Regen stehen gelassen werden."
"Die Konzerne sind selbst gefordert und in der Pflicht, die Abgas-Probleme zu lösen und die notwendigen technischen Nachrüstungen bei Diesel-Fahrzeugen schnell vorzunehmen. Das ist keine Aufgabe der Steuerzahler", stellt er klar. [2]"Zu Fahrverboten in Innenstädten darf es nicht kommen", unterstrich Lindner. "Es kann nicht sein, dass Geringverdiener ihren alten Diesel bald am Stadtrand abstellen müssen". Auch für Pendler wäre das ein schwerer Schlag.
Autoindustrie muss alternative Antriebe weiterentwickeln
Lindner sieht jetzt die Autoindustrie in der Pflicht. Sie habe es selbst in der Hand, die Diesel-Emissionen zu reduzieren. Er warnt: "Die Automobilbranche darf nicht zur Stahlbranche des nächsten Jahrzehnts werden. Wir müssen rasch die Voraussetzungen für technische Innovationen wie autonomes Fahren schaffen und brauchen die Infrastruktur für mehr Elektromobilität, damit die Modelle aus der Nische auf den Markt kommen." Zugleich unterstreicht der FDP-Chef, dass ein Verbot oder Enddatum für Benzin- und Dieselfahrzeuge keinen Sinn macht: Keiner könne vorhersehen, ob Elektromotoren wirklich der einzig sinnvolle Antrieb sind. "Wir dürfen uns die Technologieoffenheit nicht nehmen lassen, die Deutschland Wohlstand gebracht hat. Wir sollten den ökologisch und ökonomisch überzeugendsten Weg gehen."
Kraftfahrtbundesamt: Dobrindt muss schnell Klarheit schaffen
Mit Blick auf einen Bild-Bericht, wonach das Kraftfahrtbundesamt (KBA) schon seit einem Jahr von Abgasmanipulationen bei Porsche gewusst und auf Betreiben der Autoindustrie Untersuchungsberichte zum Abgasskandal geschönt habe, sieht Lindner erheblichen Erklärungsbedarf bei Dobrindt: [3]"Bislang kann er nicht klar erklären, ob es sich hier um einen standardmäßigen Dialog zwischen Unternehmen und Aufsicht oder unzulässige Einflussnahme und eine Schönung von Ergebnissen gehandelt hat.“