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26.06.2017 - 14:00Europa muss auf Stabilität und Freihandel setzen
Im Interview mit freiheit.org zeigte ifo-Präsident Clemens Fuest Perspektiven für die europäische Wirtschaftspolitik auf. In der Konfrontation zwischen der von Emmanuel Macron vorgeschlagenen Vergemeinschaftung der Staatsschulden und der deutschen Sparpolitik werde es wohl Kompromisse geben, prognostizierte er. Allerdings sei es wichtig, die stabilitätsorientierte Geld- und Finanzpolitik entschieden zu verteidigen. "Da in der Eurozone Möglichkeiten bestehen, die Kosten von Staatsschulden auf andere Länder abzuwälzen, ist die Versuchung für jedes einzelne Land groß, sich stärker zu verschulden als für die Währungsunion insgesamt gut ist", verdeutlichte er.
Mit Blick auf die Brexit-Verhandlungen verwies Fuest darauf, dass der britische Markt der drittwichtigste Exportmarkt für Deutschland sei. "Wenn der Handel wirklich ernsthaft unterbrochen würde, dann könnte das in Deutschland viele Arbeitsplätze kosten", erklärte er. Hoffentlich werde es aber nicht so schlimm kommen, sondern würden die Handelskosten wahrscheinlich "etwas zunehmen und das Handelsvolumen wird entsprechend sinken, aber das ist verkraftbar".
Angesichts des neuen Isolationismus der USA sieht Fuest Chinas Bemühen um eine vertiefte Partnerschaft mit Deutschland positiv. "Man sollte sich aber nicht der Illusion hingeben, China könnten die USA als Handelspartner oder als Verbündeter ersetzen", betonte er. "Die USA sind und bleiben der wichtigste sicherheitspolitische und wirtschaftliche Partner für Europa und das wird auch noch lange der Fall sein, wenn Donald Trump schon nicht mehr Präsident ist. Ich glaube, es wäre ein Fehler, diese Beziehungen jetzt an der Person Trump auszurichten."
Europa muss auf Stabilität und Freihandel setzen
Im Interview mit freiheit.org [1]zeigte ifo-Präsident Clemens Fuest Perspektiven für die europäische Wirtschaftspolitik auf. In der Konfrontation zwischen der von Emmanuel Macron vorgeschlagenen Vergemeinschaftung der Staatsschulden und der deutschen Sparpolitik werde es wohl Kompromisse geben, prognostizierte er. Allerdings sei es wichtig, die stabilitätsorientierte Geld- und Finanzpolitik entschieden zu verteidigen. "Da in der Eurozone Möglichkeiten bestehen, die Kosten von Staatsschulden auf andere Länder abzuwälzen, ist die Versuchung für jedes einzelne Land groß, sich stärker zu verschulden als für die Währungsunion insgesamt gut ist", verdeutlichte er.
Mit Blick auf die Brexit-Verhandlungen verwies Fuest darauf, dass der britische Markt der drittwichtigste Exportmarkt für Deutschland sei. "Wenn der Handel wirklich ernsthaft unterbrochen würde, dann könnte das in Deutschland viele Arbeitsplätze kosten", erklärte er. Hoffentlich werde es aber nicht so schlimm kommen, sondern würden die Handelskosten wahrscheinlich "etwas zunehmen und das Handelsvolumen wird entsprechend sinken, aber das ist verkraftbar".
Angesichts des neuen Isolationismus der USA sieht Fuest Chinas Bemühen um eine vertiefte Partnerschaft mit Deutschland positiv. "Man sollte sich aber nicht der Illusion hingeben, China könnten die USA als Handelspartner oder als Verbündeter ersetzen", betonte er. "Die USA sind und bleiben der wichtigste sicherheitspolitische und wirtschaftliche Partner für Europa und das wird auch noch lange der Fall sein, wenn Donald Trump schon nicht mehr Präsident ist. Ich glaube, es wäre ein Fehler, diese Beziehungen jetzt an der Person Trump auszurichten."