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18.05.2017 - 12:45KUBICKI-Interview: Die SPD leidet unter Realitätsverlust
Der stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende Wolfgang Kubicki gab der „Bild Hamburg“ (Donnerstag-Ausgabe) und „Bild.de“ das folgende Interview. Die Fragen stellte Daniel Peters:
Frage: Wie läuft das mit den Grünen, Herr Kubicki?
Kubicki: Die ersten 20 Minuten unseres Sondierungsgespräches waren etwas angespannt. Das lag aber daran, dass wir noch aus unterschiedlichen Rollen in der vergangenen Wahlperiode kommen. Als klar war, dass keiner den anderen vorführen wollte, wurde es lockerer. Wir mussten ein paar Standpunkte klären, in anderen Themen waren wir schnell einig.
Frage: Obwohl Sie einer Ampel-Koalition eine klare Absage erteilten, ging bei der FDP eine Gesprächseinladung der SPD ein...
Kubicki: Es ist wie unser Landesvorsitzender Dr. Heiner Garg gesagt hat. Die SPD und Stegner leiden unter Realitätsverlust. Wir weisen das Angebot zurück, weil die Sozialdemokraten offensichtlich immer noch glauben, sie hätten alles richtiggemacht und nur die Wähler hätten falsch entschieden. Für uns Freie Demokraten gilt: Nein heißt nein. Das scheint Herr Dr. Stegner nicht zu begreifen.
Frage: Sie sind ein erfahrener Politiker, Habeck mit allen Wassern gewaschen. Nehmen Sie den 43-jährigen Daniel Günther überhaupt ernst?
Kubicki: Absolut. Aber Daniel Günther muss jetzt seine Partei einen. Wir müssen alle gemeinsam eine vertrauensvolle Basis finden. Eine Koalition darf jetzt nicht nur ein Abkommen zwischen zwölf Personen sein. Und die Basis steht dahinter mit der Faust in der Tasche. In diesem Bündnis müssen sich alle wiederfinden und wohlfühlen.
Frage: Zu wie viel Prozent klappt Jamaika?
Kubicki: Die Wahrscheinlichkeit ist hoch. Jamaika ist eine Chance für unser Land. Wenn sich aber einzelne zu Lasten anderer profilieren wollen, geht Jamaika kaputt. Es bliebe nur die große Koalition. Das wäre grausam. Man kann ökonomische Leistungsfähigkeit mit Ökologie verbinden. Aber auch Elektroautos brauchen Straßen.
Frage: Wie sieht der weitere Fahrplan aus?
Kubicki: Die Grünen müssen auf ihrem Parteitag nächste Woche entscheiden, ob sie in formale Gespräche für Jamaika einsteigen wollen. Bei uns wird das schneller gehen. Es ist ein strammes Programm. Wenn wir 28. Juni den neuen Ministerpräsidenten wählen wollen, müssen wir fast jeden Tag tagen.
KUBICKI-Interview: Die SPD leidet unter Realitätsverlust
Der stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende Wolfgang Kubicki gab der „Bild Hamburg“ (Donnerstag-Ausgabe) und „Bild.de“ das folgende Interview. Die Fragen stellte Daniel Peters:
Frage: Wie läuft das mit den Grünen, Herr Kubicki?
Kubicki: Die ersten 20 Minuten unseres Sondierungsgespräches waren etwas angespannt. Das lag aber daran, dass wir noch aus unterschiedlichen Rollen in der vergangenen Wahlperiode kommen. Als klar war, dass keiner den anderen vorführen wollte, wurde es lockerer. Wir mussten ein paar Standpunkte klären, in anderen Themen waren wir schnell einig.
Frage: Obwohl Sie einer Ampel-Koalition eine klare Absage erteilten, ging bei der FDP eine Gesprächseinladung der SPD ein...
Kubicki: Es ist wie unser Landesvorsitzender Dr. Heiner Garg gesagt hat. Die SPD und Stegner leiden unter Realitätsverlust. Wir weisen das Angebot zurück, weil die Sozialdemokraten offensichtlich immer noch glauben, sie hätten alles richtiggemacht und nur die Wähler hätten falsch entschieden. Für uns Freie Demokraten gilt: Nein heißt nein. Das scheint Herr Dr. Stegner nicht zu begreifen.
Frage: Sie sind ein erfahrener Politiker, Habeck mit allen Wassern gewaschen. Nehmen Sie den 43-jährigen Daniel Günther überhaupt ernst?
Kubicki: Absolut. Aber Daniel Günther muss jetzt seine Partei einen. Wir müssen alle gemeinsam eine vertrauensvolle Basis finden. Eine Koalition darf jetzt nicht nur ein Abkommen zwischen zwölf Personen sein. Und die Basis steht dahinter mit der Faust in der Tasche. In diesem Bündnis müssen sich alle wiederfinden und wohlfühlen.
Frage: Zu wie viel Prozent klappt Jamaika?
Kubicki: Die Wahrscheinlichkeit ist hoch. Jamaika ist eine Chance für unser Land. Wenn sich aber einzelne zu Lasten anderer profilieren wollen, geht Jamaika kaputt. Es bliebe nur die große Koalition. Das wäre grausam. Man kann ökonomische Leistungsfähigkeit mit Ökologie verbinden. Aber auch Elektroautos brauchen Straßen.
Frage: Wie sieht der weitere Fahrplan aus?
Kubicki: Die Grünen müssen auf ihrem Parteitag nächste Woche entscheiden, ob sie in formale Gespräche für Jamaika einsteigen wollen. Bei uns wird das schneller gehen. Es ist ein strammes Programm. Wenn wir 28. Juni den neuen Ministerpräsidenten wählen wollen, müssen wir fast jeden Tag tagen.