FDP-Fraktion|
07.07.2005 - 02:00HAPPACH-KASAN: Die Holzwirtschaft braucht bessere Rahmenbedingungen
BERLIN. Zu den Rahmenbedingungen in der deutschen Holzwirtschaft erklärt die Sprecherin für nachwachsende Rohstoffe der FDP-Bundestagsfraktion, Christel HAPPACH-KASAN:
Deutschland hat von allen Ländern Europas mit 3 381 Millionen Kubikmetern den höchsten Holzvorrat. Der durchschnittliche Holzvorrat pro Hektar beträgt 320 Kubikmeter. Damit liegt Deutschland europaweit an dritter Stelle. Die Bundeswaldinventur hat ergeben, dass das Erntepotential um 25 Prozent höher liegt als dies bisher angenommen wurde. Das bedeutet, dass aus Sicht der Rohstoffsituation die Voraussetzungen für eine stärkere Nutzung von Holz herausragend gut sind. Die Holzwirtschaft ist eine Wachstumsbranche. Die Logistikkosten, das heißt die Kosten für Ernte und Transport, sind jedoch im Vergleich zu anderen Ländern hoch, die Einnahmen aus dem Holzverkauf für Waldbesitzer niedriger als beispielsweise in Österreich. Durch die Verbesserung der Rahmenbedingungen können neue Arbeitsplätze im Ländlichen Raum entstehen.
Trotz eigener großer Holzvorräte ist Deutschland weltweit der zweitgrößte Zellstoff- und Papierimporteur. Nadelschnittholz wird exportiert, Zellstoff und Papier importiert. Das heißt, Deutschland ist in diesem Bereich einfacher Rohstofflieferant, die Wertschöpfung erfolgt im Ausland. Die beiden Zellstoffwerke in Stendal in Sachsen-Anhalt und in Rosenthal in Thüringen zeigen, dass die vor Jahrzehnten aus Deutschland vertriebene Zellstoffproduktion inzwischen auch in Deutschland möglich ist. Die Technik ist ausgereift, die Umweltverträglichkeit ist gegeben. Es sind dadurch Arbeitsplätze in der Holzwirtschaft und in der Zellstoffindustrie geschaffen worden.
Um im Sinne der Charta für Holz die Wettbewerbsbedingungen für die Nutzung des bedeutendsten nachwachsenden Rohstoffes Holz zu verbessern, müssen die Transportbedingungen EU-weit geregelt, praktikable Bestimmungen für den Transport von Kurzholz erlassen werden und die Stromproduktion großer Biomassewerke darf nicht gegenüber der Stromproduktion aus Windkraft benachteiligt werden. Nach Einschätzung der FDP ist die Schaffung eines Ausbildungsganges für Forstmaschinenführer erforderlich. In der ehemaligen DDR gab es diesen Ausbildungsgang. Die Genehmigungsverfahren müssen nach skandinavischem Vorbild vereinfacht werden. Die neue Bundeswaldinventur muss im nächsten Jahr auf den Weg gebracht werden.
Knut Steinhäuser
Telefon: (030) 227-52378
pressestelle@fdp-bundestag.de
HAPPACH-KASAN: Die Holzwirtschaft braucht bessere Rahmenbedingungen
BERLIN. Zu den Rahmenbedingungen in der deutschen Holzwirtschaft erklärt die Sprecherin für nachwachsende Rohstoffe der FDP-Bundestagsfraktion, Christel HAPPACH-KASAN:
Deutschland hat von allen Ländern Europas mit 3 381 Millionen Kubikmetern den höchsten Holzvorrat. Der durchschnittliche Holzvorrat pro Hektar beträgt 320 Kubikmeter. Damit liegt Deutschland europaweit an dritter Stelle. Die Bundeswaldinventur hat ergeben, dass das Erntepotential um 25 Prozent höher liegt als dies bisher angenommen wurde. Das bedeutet, dass aus Sicht der Rohstoffsituation die Voraussetzungen für eine stärkere Nutzung von Holz herausragend gut sind. Die Holzwirtschaft ist eine Wachstumsbranche. Die Logistikkosten, das heißt die Kosten für Ernte und Transport, sind jedoch im Vergleich zu anderen Ländern hoch, die Einnahmen aus dem Holzverkauf für Waldbesitzer niedriger als beispielsweise in Österreich. Durch die Verbesserung der Rahmenbedingungen können neue Arbeitsplätze im Ländlichen Raum entstehen.
Trotz eigener großer Holzvorräte ist Deutschland weltweit der zweitgrößte Zellstoff- und Papierimporteur. Nadelschnittholz wird exportiert, Zellstoff und Papier importiert. Das heißt, Deutschland ist in diesem Bereich einfacher Rohstofflieferant, die Wertschöpfung erfolgt im Ausland. Die beiden Zellstoffwerke in Stendal in Sachsen-Anhalt und in Rosenthal in Thüringen zeigen, dass die vor Jahrzehnten aus Deutschland vertriebene Zellstoffproduktion inzwischen auch in Deutschland möglich ist. Die Technik ist ausgereift, die Umweltverträglichkeit ist gegeben. Es sind dadurch Arbeitsplätze in der Holzwirtschaft und in der Zellstoffindustrie geschaffen worden.
Um im Sinne der Charta für Holz die Wettbewerbsbedingungen für die Nutzung des bedeutendsten nachwachsenden Rohstoffes Holz zu verbessern, müssen die Transportbedingungen EU-weit geregelt, praktikable Bestimmungen für den Transport von Kurzholz erlassen werden und die Stromproduktion großer Biomassewerke darf nicht gegenüber der Stromproduktion aus Windkraft benachteiligt werden. Nach Einschätzung der FDP ist die Schaffung eines Ausbildungsganges für Forstmaschinenführer erforderlich. In der ehemaligen DDR gab es diesen Ausbildungsgang. Die Genehmigungsverfahren müssen nach skandinavischem Vorbild vereinfacht werden. Die neue Bundeswaldinventur muss im nächsten Jahr auf den Weg gebracht werden.
Knut Steinhäuser
Telefon: (030) 227-52378
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