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14.02.2017 - 10:00Dresden will ein Zeichen setzen
Vor 72 Jahren wurde Dresden zerstört. Viele Jahre haderte die Stadt mit dem angemessenen Gedenken. In diesem Jahr war es der Arbeitsgruppe für die Gedenkveranstaltungen und Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) ein Anliegen, einen Zeitbezug herzustellen. Er erntete dafür massive Kritik bis hin zu Morddrohungen. Das ficht ihn nicht an: Er wolle weiter zu Diskussionen anregen und die Gesellschaft wachrütteln, sagte er im ZDF-Morgenmagazin.
In Dresden haben die Gedenkfeierlichkeiten zur Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg begonnen. Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) hatte vor dem Gedenktag vor einem Dresdner "Opfermythos "gewarnt. Experten bezweifeln den Mythos von der "unschuldigen" Stadt. Sie war nicht nur eine Hochburg der Nazis, sondern auch ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und Standort von Rüstungswerken.
Wegen dieser Aussage und zweier Kunstinstallationen auf zentralen Plätzen, die an das Leid ziviler Opfer in aktuellen Krisen erinnern, war Hilbert in die Kritik geraten. Vor allem aus dem Umfeld der islam- und fremdenfeindlichen Pegida kam scharfe Kritik an den Kunstobjekten. Hilbert sah sich in sozialen Netzwerken auch Morddrohungen ausgesetzt.
Noch viel engagierter für die Stadt wirken
Er bezeichnete dies im ZDF-Morgenmagazin als "unerträglich". Es sei ein wichtiges Anliegen der Arbeitsgruppe für die Gedenkveranstaltungen gewesen, einen "Zeitbezug" herzustellen. Sie habe das Leid vom 13. Februar 1945 mit dem heutigen Leid in der Ukraine oder Syrien verknüpfen wollen.
Die jüngsten Attacken gegen ihn, bis zu Mordaufrufen, sei "noch mal die deutliche Unterstreichung, wohin die Gesellschaft tendiert." Er lasse solche Einschüchterungsversuche nicht an sich herankommen. "Ich bin da gestählt genug, und das motiviert mich eher zu noch stärkerem Handeln." Er werde "noch viel engagierter für die Stadt wirken", kündigte er an.
Eine Brücke in die Gegenwart schlagen
Am Sonnabend hatte er an einer Demo gegen Neonazis teilgenommen. Er wolle zeigen, dass nie wieder Krieg von deutschem Boden ausgehen solle. "Wir wollen nie wieder, dass solche Ideologien in unserer Gesellschaft eine Breite bekommen. Insoweit: Wehret den Anfängen." Mit dem Protest gegen die Aufzüge von Neonazis sei es in den vergangenen Jahren gelungen, diese "deutlich einzuschränken".
Am Montag legte Hilbert an einem Gedenkstein auf dem zentralen Altmarkt eine weiße Rose nieder. Dort waren die Leichen von fast 7000 Menschen verbrannt worden, die bei den Luftangriffen alliierter Bomber vom 13. und 14. Februar 1945 getötet worden waren. Hilbert betonte, wie wichtig es sei, "daran zu erinnern, was der Krieg an Leid über die Menschen bringt".
Hilbert erinnerte in einer Rede vor Hunderten Bürgern an die Hilfe, die Dresden einst zuteil wurde. „Die Frauenkirche, die Stadt, wäre nicht wieder errichtet worden, wenn uns nicht aus aller Welt geholfen worden wäre“, sagt Hilbert. Heute seien Aleppo oder Städte in der Ostukraine in einer ähnlichen Lage wie damals Dresden.
Als Zeichen für Versöhnung und Menschlichkeit bildeten dann am Montagabend rund 12 000 Menschen eine Kette zwischen den beiden Elbufern. Hilbert erinnert erneut an die NS-Vergangenheit. In Dresden, sagt Hilbert, habe die NSDAP Mehrheiten versammelt wie in keiner anderen deutschen Stadt. Zum Auftakt hatte Hilbert an die Teilnehmer appelliert , mit dem Gedenken eine Brücke in die Gegenwart zu schlagen. "Auf dieser Welt werden zahlreiche Konflikte kriegerisch ausgetragen und die Menschenwürde mit Füßen getreten."
Dresden will ein Zeichen setzen
Vor 72 Jahren wurde Dresden zerstört. Viele Jahre haderte die Stadt mit dem angemessenen Gedenken. In diesem Jahr war es der Arbeitsgruppe für die Gedenkveranstaltungen und Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) [1]ein Anliegen, einen Zeitbezug herzustellen. Er erntete dafür massive Kritik bis hin zu Morddrohungen. Das ficht ihn nicht an: Er wolle weiter zu Diskussionen anregen und die Gesellschaft wachrütteln, sagte er im ZDF-Morgenmagazin. [2]
In Dresden haben die Gedenkfeierlichkeiten zur Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg begonnen. Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) hatte vor dem Gedenktag vor einem Dresdner "Opfermythos "gewarnt. Experten bezweifeln den Mythos von der "unschuldigen" Stadt. Sie war nicht nur eine Hochburg der Nazis, sondern auch ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und Standort von Rüstungswerken.
Wegen dieser Aussage [6] und zweier Kunstinstallationen auf zentralen Plätzen, die an das Leid ziviler Opfer in aktuellen Krisen erinnern, war Hilbert in die Kritik geraten. Vor allem aus dem Umfeld der islam- und fremdenfeindlichen Pegida kam scharfe Kritik an den Kunstobjekten. Hilbert sah sich in sozialen Netzwerken auch Morddrohungen ausgesetzt.
Noch viel engagierter für die Stadt wirken
Er bezeichnete dies im ZDF-Morgenmagazin als "unerträglich". [2] Es sei ein wichtiges Anliegen der Arbeitsgruppe für die Gedenkveranstaltungen gewesen, einen "Zeitbezug" herzustellen. Sie habe das Leid vom 13. Februar 1945 mit dem heutigen Leid in der Ukraine oder Syrien verknüpfen wollen.
Die jüngsten Attacken gegen ihn, bis zu Mordaufrufen, sei "noch mal die deutliche Unterstreichung, wohin die Gesellschaft tendiert." Er lasse solche Einschüchterungsversuche nicht an sich herankommen. "Ich bin da gestählt genug, und das motiviert mich eher zu noch stärkerem Handeln." Er werde "noch viel engagierter für die Stadt wirken", kündigte er an.
Eine Brücke in die Gegenwart schlagen
Am Sonnabend hatte er an einer Demo gegen Neonazis teilgenommen. [7] Er wolle zeigen, dass nie wieder Krieg von deutschem Boden ausgehen solle. "Wir wollen nie wieder, dass solche Ideologien in unserer Gesellschaft eine Breite bekommen. Insoweit: Wehret den Anfängen." Mit dem Protest gegen die Aufzüge von Neonazis sei es in den vergangenen Jahren gelungen, diese "deutlich einzuschränken".
Am Montag legte Hilbert an einem Gedenkstein auf dem zentralen Altmarkt eine weiße Rose nieder. [8] Dort waren die Leichen von fast 7000 Menschen verbrannt worden, die bei den Luftangriffen alliierter Bomber vom 13. und 14. Februar 1945 getötet worden waren. Hilbert betonte, wie wichtig es sei, "daran zu erinnern, was der Krieg an Leid über die Menschen bringt".
Hilbert erinnerte in einer Rede vor Hunderten Bürgern an die Hilfe, die Dresden einst zuteil wurde. „Die Frauenkirche, die Stadt, wäre nicht wieder errichtet worden, wenn uns nicht aus aller Welt geholfen worden wäre“, sagt Hilbert. Heute seien Aleppo oder Städte in der Ostukraine in einer ähnlichen Lage wie damals Dresden.
Als Zeichen für Versöhnung und Menschlichkeit bildeten dann am Montagabend rund 12 000 Menschen eine Kette zwischen den beiden Elbufern. [9]Hilbert erinnert erneut an die NS-Vergangenheit. In Dresden, sagt Hilbert, habe die NSDAP Mehrheiten versammelt wie in keiner anderen deutschen Stadt. Zum Auftakt hatte Hilbert an die Teilnehmer appelliert [10], mit dem Gedenken eine Brücke in die Gegenwart zu schlagen. "Auf dieser Welt werden zahlreiche Konflikte kriegerisch ausgetragen und die Menschenwürde mit Füßen getreten."