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01.12.2016 - 13:00Mexiko und das Trump-Trauma
Für Mexiko ist der mächtige Nachbar im Norden mit Abstand der wichtigste Handelspartner, und rund 12 Millionen Mexikaner leben in den Vereinigten Staaten. Im US-Wahlkampf 2016 hat Donald Trump diese Menschen als Kriminelle und Sicherheitsrisiko für die USA dargestellt und damit praktisch ein ganzes Land gegen sich aufgebracht. Nun wird er ins Weiße Haus einziehen. Wie wird sich jetzt die politische Agenda auf beiden Seiten der Grenze ändern? Birgit Lamm, Regionalprojektleiter Lateinamerika der Stiftung für die Freiheit, analysiert die Lage .
Für Mexikos Wirtschaft sei der Zugang zum US-Markt lebenswichtig, betont die Stiftungsexpertin. Nun stehe zu befürchten, dass selbst grundsätzliche Fragen des Freihandelsabkommens NAFTA wieder zur Disposition gestellt würden. "Wirtschaft und Regierung in Mexiko befürchten schwere Rückschläge für die heimische Wirtschaft, wenn Trump seine Wahlkampf-Aussagen tatsächlich in ein politisches Programm umsetzt", berichtet sie. Mexiko suche deshalb sowohl den Schulterschluss mit Kanada als auch eine weitere Annäherung an seine großen Handelspartner in Asien.
Die Polemik um die von Trump angekündigten Massenausweisungen von illegalen mexikanischen Einwanderern bereite südlich der Grenze ebenfalls große Sorgen, so Lamm weiter. "Während einerseits Politiker und Behörden ihre mexikanischen Landsleute nördlich der Grenze zur Ruhe und Besonnenheit aufrufen, denkt man doch schon laut darüber nach, Hotlines und Beratungsbüros für ratsuchende und potentiell betroffene Mexikaner einzurichten."
Protektionismus ist der falsche Reflex
Zwar relativiere Trump bereits einige seiner provokanten Wahlkampfaussagen zur Massenausweisung illegaler Migranten und zum Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko. Dennoch könnte seine aggressive Rhetorik beunruhigend auf das politische Klima in Mexiko vor den Präsidentschaftswahlen 2018 auswirken, gibt die Stiftungsexpertin zu bedenken. Trumps Äußerungen hätten "bei den patriotischen Mexikanern starke Vorbehalte gegenüber der neuen US-Regierung provoziert und werden auch die Kandidatenaufstellung der Parteien für 2018 beeinflussen", erläutert sie. Lamm warnt jedoch davor, durch nationalistische Reflexe und Protektionismus auf beiden Seiten die langfristige Kooperation der Nachbarländer zu beschädigen.
Mexiko und das Trump-Trauma
Für Mexiko ist der mächtige Nachbar im Norden mit Abstand der wichtigste Handelspartner, und rund 12 Millionen Mexikaner leben in den Vereinigten Staaten. Im US-Wahlkampf 2016 hat Donald Trump diese Menschen als Kriminelle und Sicherheitsrisiko für die USA dargestellt und damit praktisch ein ganzes Land gegen sich aufgebracht. Nun wird er ins Weiße Haus einziehen. Wie wird sich jetzt die politische Agenda auf beiden Seiten der Grenze ändern? Birgit Lamm, Regionalprojektleiter Lateinamerika der Stiftung für die Freiheit, analysiert die Lage [1].
Für Mexikos Wirtschaft sei der Zugang zum US-Markt lebenswichtig, betont die Stiftungsexpertin. Nun stehe zu befürchten, dass selbst grundsätzliche Fragen des Freihandelsabkommens NAFTA wieder zur Disposition gestellt würden. "Wirtschaft und Regierung in Mexiko befürchten schwere Rückschläge für die heimische Wirtschaft, wenn Trump seine Wahlkampf-Aussagen tatsächlich in ein politisches Programm umsetzt", berichtet sie. Mexiko suche deshalb sowohl den Schulterschluss mit Kanada als auch eine weitere Annäherung an seine großen Handelspartner in Asien.
Die Polemik um die von Trump angekündigten Massenausweisungen von illegalen mexikanischen Einwanderern bereite südlich der Grenze ebenfalls große Sorgen, so Lamm weiter. "Während einerseits Politiker und Behörden ihre mexikanischen Landsleute nördlich der Grenze zur Ruhe und Besonnenheit aufrufen, denkt man doch schon laut darüber nach, Hotlines und Beratungsbüros für ratsuchende und potentiell betroffene Mexikaner einzurichten."
Protektionismus ist der falsche Reflex
Zwar relativiere Trump bereits einige seiner provokanten Wahlkampfaussagen zur Massenausweisung illegaler Migranten und zum Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko. Dennoch könnte seine aggressive Rhetorik beunruhigend auf das politische Klima in Mexiko vor den Präsidentschaftswahlen 2018 auswirken, gibt die Stiftungsexpertin zu bedenken. Trumps Äußerungen hätten "bei den patriotischen Mexikanern starke Vorbehalte gegenüber der neuen US-Regierung provoziert und werden auch die Kandidatenaufstellung der Parteien für 2018 beeinflussen", erläutert sie. Lamm warnt jedoch davor, durch nationalistische Reflexe und Protektionismus auf beiden Seiten die langfristige Kooperation der Nachbarländer zu beschädigen.