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18.11.2016 - 11:00Freie Demokraten stehen für Politik der praktischen Vernunft
Die Freien Demokraten haben bei den Landtagswahlen in diesem Jahr Selbstbewusstsein getankt. FDP-Vize Wolfgang Kubicki gab im Interview mit FAZ.net seine Einschätzung für das kommende Jahr: "Ich gehe davon aus, dass wir wieder in den Bundestag einziehen, über alles Weitere reden wir danach." Die FDP stehe für eine Politik der praktischen Vernunft, "die sich daran orientiert, was unseren Wohlstand sichert", unterstrich Kubicki.
Die drei anstehenden Landtagswahlen im Saarland, in Nordrhein-Westfalen und in Schleswig-Holstein geht Kubicki mit Optimismus an: "Im Saarland werden wir den Einzug in den Landtag wieder schaffen, selbst wenn die AfD dort vielleicht leicht vor uns landet. Auch in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein werden wir gut abschneiden, in Kiel sicher mit einem zweistelligen Ergebnis. Und dann haben wir vier Monate vor der Bundestagswahl einen ordentlichen Vorlauf, der uns Rückenwind geben wird."
Mit Blick auf die AfD verdeutlichte er, dass die Rechtspopulisten weder überhöht noch dämonisiert werden sollten. "Wir wissen, dass 80 Prozent ihrer Wähler Protestwähler aus anderen Parteien sind – das muss man natürlich ändern, und die Verantwortung dafür liegt bei den etablierten Parteien." Kubicki gab zu bedenken, dass die AfD auch Menschen an die Wahlurne bringe, die wahrscheinlich noch nie in ihrem Leben gewählt hätten. "Das allein ist doch auch schon mal ein demokratischer Wert", so sein Kommentar.
Trump muss liefern
Der Ausgang der US-Präsidentschaftswahl stelle Deutschland und Europa vor große Fragen, erklärte Kubicki. Er sei überzeugt, dass Donald Trump zumindest einen Teil seiner zentralen Wahlversprechen werde einlösen müssen. Es bestehe das Risiko, dass eine protektionistische Handelspolitik dazu führt, "dass VW bald keine Autos mehr nach Amerika liefern darf", warnte er.
"Ich glaube, das amerikanische System ist stark genug, um auch mit einem Donald Trump fertig zu werden", betonte Kubici. Seine große Sorge sei eher, dass Amerika und Russland jetzt anfangen könnten, sich weltpolitisch zu verständigen. "Wenn Washington und Moskau im Angesicht Chinas künftig gemeinsam Weltpolizei spielen sollten, wäre das das Ende der deutschen Diplomatie. Dann würden wir zu nichts mehr gebraucht."
Freie Demokraten stehen für Politik der praktischen Vernunft
Die Freien Demokraten haben bei den Landtagswahlen in diesem Jahr Selbstbewusstsein getankt. FDP-Vize Wolfgang Kubicki gab im Interview mit FAZ.net [1]seine Einschätzung für das kommende Jahr: "Ich gehe davon aus, dass wir wieder in den Bundestag einziehen, über alles Weitere reden wir danach." Die FDP stehe für eine Politik der praktischen Vernunft, "die sich daran orientiert, was unseren Wohlstand sichert", unterstrich Kubicki.
Die drei anstehenden Landtagswahlen im Saarland, in Nordrhein-Westfalen und in Schleswig-Holstein geht Kubicki mit Optimismus an: "Im Saarland werden wir den Einzug in den Landtag wieder schaffen, selbst wenn die AfD dort vielleicht leicht vor uns landet. Auch in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein werden wir gut abschneiden, in Kiel sicher mit einem zweistelligen Ergebnis. Und dann haben wir vier Monate vor der Bundestagswahl einen ordentlichen Vorlauf, der uns Rückenwind geben wird."
Mit Blick auf die AfD verdeutlichte er, dass die Rechtspopulisten weder überhöht noch dämonisiert werden sollten. "Wir wissen, dass 80 Prozent ihrer Wähler Protestwähler aus anderen Parteien sind – das muss man natürlich ändern, und die Verantwortung dafür liegt bei den etablierten Parteien." Kubicki gab zu bedenken, dass die AfD auch Menschen an die Wahlurne bringe, die wahrscheinlich noch nie in ihrem Leben gewählt hätten. "Das allein ist doch auch schon mal ein demokratischer Wert", so sein Kommentar.
Trump muss liefern
Der Ausgang der US-Präsidentschaftswahl stelle Deutschland und Europa vor große Fragen, erklärte Kubicki. Er sei überzeugt, dass Donald Trump zumindest einen Teil seiner zentralen Wahlversprechen werde einlösen müssen. Es bestehe das Risiko, dass eine protektionistische Handelspolitik dazu führt, "dass VW bald keine Autos mehr nach Amerika liefern darf", warnte er.
"Ich glaube, das amerikanische System ist stark genug, um auch mit einem Donald Trump fertig zu werden", betonte Kubici. Seine große Sorge sei eher, dass Amerika und Russland jetzt anfangen könnten, sich weltpolitisch zu verständigen. "Wenn Washington und Moskau im Angesicht Chinas künftig gemeinsam Weltpolizei spielen sollten, wäre das das Ende der deutschen Diplomatie. Dann würden wir zu nichts mehr gebraucht."