FDP-Fraktion|
08.06.2005 - 02:00ADDICKS: Verstaatlichung löst Boliviens Probleme nicht
BERLIN. Zur angespannten Lage in Bolivien erklärt der Experte für Entwicklungspolitik und Lateinamerika der FDP-Bundestagsfraktion, Karl ADDICKS:
Mit dem bolivianischen Koka-Bauernführer Evo Morales drängt ein weiterer Links-Nationalist in Lateinamerika an die Macht. Der Vorsitzende der "Bewegung zum Sozialismus" fordert die Verstaatlichung der Energiereserven um den Preis der Stabilität des Landes. Da er im Parlament keine Mehrheit hat, organisierte er zusammen mit radikalen Gewerkschaften Massendemonstrationen, die nun zum Rücktritt von Präsident Carlos Mesa führten.
Sollte sich Morales bei vorgezogenen Neuwahlen als Nachfolger von Mesa durchsetzen und die Bodenschätze verstaatlichen, droht Bolivien enormer Schaden. Regressforderungen der seit 1996 ins Land geholten transnationalen Erdgas- und Erdölunternehmen sowie fehlende Exporteinnahmen hätten dramatische Folgen für den überschuldeten Haushalt des Andenstaates. Mithilfe der Investitionen der transnationalen Konzerne in Höhe von 3,5 Milliarden Dollar soll das das mit 5,5 Milliarden Dollar im Ausland verschuldete Bolivien in den nächsten 20 bis 30 Jahren zu einem namhaften Erdgas-Exporteur aufsteigen.
Mit der populistischen Behauptung, sie würde von einer Verstaatlichung des Energiesektors profitieren, wird die indigene Bevölkerung in eine staatswirtschaftliche Sackgasse geführt. Ihre Armut würde sich noch vergrößern, sollten Morales" Pläne verwirklicht werden. Nur die Weiterführung der 1985 begonnenen marktwirtschaftlichen Reformen wird eine nachhaltige wirtschaftliche und soziale Entwicklung ermöglichen. Alle Konfliktparteien müssen sich ernsthaft um einen fairen Interessenausgleich bemühen, um die Gefahr eines Bürgerkriegs abzuwenden.
Susanne Bühler
Telefon: (030) 227-52378
pressestelle@fdp-bundestag.de
ADDICKS: Verstaatlichung löst Boliviens Probleme nicht
BERLIN. Zur angespannten Lage in Bolivien erklärt der Experte für Entwicklungspolitik und Lateinamerika der FDP-Bundestagsfraktion, Karl ADDICKS:
Mit dem bolivianischen Koka-Bauernführer Evo Morales drängt ein weiterer Links-Nationalist in Lateinamerika an die Macht. Der Vorsitzende der "Bewegung zum Sozialismus" fordert die Verstaatlichung der Energiereserven um den Preis der Stabilität des Landes. Da er im Parlament keine Mehrheit hat, organisierte er zusammen mit radikalen Gewerkschaften Massendemonstrationen, die nun zum Rücktritt von Präsident Carlos Mesa führten.
Sollte sich Morales bei vorgezogenen Neuwahlen als Nachfolger von Mesa durchsetzen und die Bodenschätze verstaatlichen, droht Bolivien enormer Schaden. Regressforderungen der seit 1996 ins Land geholten transnationalen Erdgas- und Erdölunternehmen sowie fehlende Exporteinnahmen hätten dramatische Folgen für den überschuldeten Haushalt des Andenstaates. Mithilfe der Investitionen der transnationalen Konzerne in Höhe von 3,5 Milliarden Dollar soll das das mit 5,5 Milliarden Dollar im Ausland verschuldete Bolivien in den nächsten 20 bis 30 Jahren zu einem namhaften Erdgas-Exporteur aufsteigen.
Mit der populistischen Behauptung, sie würde von einer Verstaatlichung des Energiesektors profitieren, wird die indigene Bevölkerung in eine staatswirtschaftliche Sackgasse geführt. Ihre Armut würde sich noch vergrößern, sollten Morales" Pläne verwirklicht werden. Nur die Weiterführung der 1985 begonnenen marktwirtschaftlichen Reformen wird eine nachhaltige wirtschaftliche und soziale Entwicklung ermöglichen. Alle Konfliktparteien müssen sich ernsthaft um einen fairen Interessenausgleich bemühen, um die Gefahr eines Bürgerkriegs abzuwenden.
Susanne Bühler
Telefon: (030) 227-52378
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