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21.09.2016 - 18:30Indisch-pakistanischer Dauerstreit kommt nicht zur Ruhe
Am Wochenende kam es in der Unruheregion Kaschmir zu einem erneuten Terrorüberfall. In einem Feuergefecht im indischen Militärlager unweit der pakistanischen Grenze starben 18 indische Soldaten und vier Angreifer. In Indien besteht kein Zweifel, dass die Hintermänner der Bluttat im Nachbarland sitzen, berichtet Ronald Meinardus , Regionalbüroleiter der Stiftung für die Freiheit für Südasien. Diese Darstellung wiesen pakistanische Verteidigungspolitiker vehement zurück.
Wenn es um Kaschmir gehe, gebe es grundsätzlich wenig Einigkeit zwischen Indien und Pakistan, betont Meinardus. "Der Streit reicht weit zurück in die Zeit nach der Unabhängigkeit vom britischen Kolonialreich. Der von Indien kontrollierte Bundesstaat Jammu und Kaschmir ist der einzige in der indischen Föderation mit muslimischer Mehrheit", erläutert der Stiftungsexperte.
Kaschmir könnte eine Gefahr für den Weltfrieden darstellen
Als Vermittler in der Krise käme einzig die Weltmacht USA in Betracht, die in beiden Ländern Sonderinteressen habe, gibt Meinardus zu bedenken. Allerdings habe der US-Botschafter in Neu Delhi unlängst verdeutlicht, dass die beteiligten Seiten das Problem selber lösen müssten. "In Folge des Unwillens, oder sogar des Unvermögens der Supermacht, die atomgerüsteten Streithähne zu einem Ausgleich zu bringen, schwelt der Konflikt in Südasien seit Jahrzehnten vor sich hin", resümiert Meinardus. Das ungelöste Kaschmir-Problem bleibe somit eine potentielle Gefahr für den Weltfrieden. "Dreimal führten Indien und Pakistan wegen Kaschmir Krieg. Immer wieder kam und kommt es zu gefährlichen Eskalationen an der umstrittenen Grenze."
Der Zorn der Kaschmiris habe auch tiefe Wurzeln: Sie klagten über politische und wirtschaftliche Marginalisierung und seien aufgebracht über das brutale Vorgehen der Sicherheitskräfte, die viele als fremde Besatzer sähen, so der Stiftungsexperte. In den indischen Medien werde seit Wochen intensiv über die Krise in Kaschmir diskutiert. "Die politische Klasse – Regierung und Opposition beiderseits – scheinen zur Ansicht gekommen zu sein, dass ein umfassender politischer Neuanfang nötig ist, um der schwelenden Krise in Kaschmir beizukommen", führt er aus.
Indisch-pakistanischer Dauerstreit kommt nicht zur Ruhe
Am Wochenende kam es in der Unruheregion Kaschmir zu einem erneuten Terrorüberfall. In einem Feuergefecht im indischen Militärlager unweit der pakistanischen Grenze starben 18 indische Soldaten und vier Angreifer. In Indien besteht kein Zweifel, dass die Hintermänner der Bluttat im Nachbarland sitzen, berichtet Ronald Meinardus [1], Regionalbüroleiter der Stiftung für die Freiheit für Südasien. Diese Darstellung wiesen pakistanische Verteidigungspolitiker vehement zurück.
Wenn es um Kaschmir gehe, gebe es grundsätzlich wenig Einigkeit zwischen Indien und Pakistan, betont Meinardus. "Der Streit reicht weit zurück in die Zeit nach der Unabhängigkeit vom britischen Kolonialreich. Der von Indien kontrollierte Bundesstaat Jammu und Kaschmir ist der einzige in der indischen Föderation mit muslimischer Mehrheit", erläutert der Stiftungsexperte.
Kaschmir könnte eine Gefahr für den Weltfrieden darstellen
Als Vermittler in der Krise käme einzig die Weltmacht USA in Betracht, die in beiden Ländern Sonderinteressen habe, gibt Meinardus zu bedenken. Allerdings habe der US-Botschafter in Neu Delhi unlängst verdeutlicht, dass die beteiligten Seiten das Problem selber lösen müssten. "In Folge des Unwillens, oder sogar des Unvermögens der Supermacht, die atomgerüsteten Streithähne zu einem Ausgleich zu bringen, schwelt der Konflikt in Südasien seit Jahrzehnten vor sich hin", resümiert Meinardus. Das ungelöste Kaschmir-Problem bleibe somit eine potentielle Gefahr für den Weltfrieden. "Dreimal führten Indien und Pakistan wegen Kaschmir Krieg. Immer wieder kam und kommt es zu gefährlichen Eskalationen an der umstrittenen Grenze."
Der Zorn der Kaschmiris habe auch tiefe Wurzeln: Sie klagten über politische und wirtschaftliche Marginalisierung und seien aufgebracht über das brutale Vorgehen der Sicherheitskräfte, die viele als fremde Besatzer sähen, so der Stiftungsexperte. In den indischen Medien werde seit Wochen intensiv über die Krise in Kaschmir diskutiert. "Die politische Klasse – Regierung und Opposition beiderseits – scheinen zur Ansicht gekommen zu sein, dass ein umfassender politischer Neuanfang nötig ist, um der schwelenden Krise in Kaschmir beizukommen", führt er aus.