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25.08.2016 - 10:45Ein Liberaler mit Leib und Seele
Im Gastbeitrag für die "Bild" gedenkt Alexander Graf Lambsdorff, Vizepräsident des EU-Parlaments, des "singenden Volkspräsidenten" Walter Scheel. Mit ihm habe Deutschland viel mehr verloren als einen bedeutenden Politiker, verdeutlicht Lambsdorff. "Er, der mit Recht 'Mister Bundesrepublik' genannt wurde, weil er die Bonner Republik wie wenige andere verkörperte, war für mich ein Liberaler mit Leib und Seele, ein großer Staatsmann – und ein großartiger Mensch!"
"Er sang sich mit dem Volkslied 'Hoch auf dem gelben Wagen' in die Schlager-Charts, gewann als erster FDP-Kandidat ein Direktmandat in seinem Wahlkreis – ein Politiker zum Anfassen, der bei den Bürgern ankam", so Lambsdorff weiter. Gleichzeitig habe Walter Scheel nach den grauen Nachkriegsjahren "die Rückkehr der Farben und der Fröhlichkeit" verkörpert.
Politisch sei Walter Scheel einer der Gründerväter der modernen FDP gewesen. "Ihm und seinen Weggefährten gelang es, die Partei zur ausgleichenden Kraft zu formen, die für gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Fortschritt steht. So sehr er dabei auf Kompromiss setzte – Walter Scheel konnte auch glashart sein, wenn es die Umstände erforderten", betont Lambsdorff. Während der "Spiegel"-Affäre 1962 habe Scheel im Parteivorstand den Rücktritt der FDP-Minister aus dem Kabinett durchgesetzt. "Aus Protest gegen das Vorgehen von Kanzler Adenauer, dessen politisches Ende damit eingeläutet wurde. Die Liberalen, so lautete seine Devise, sind eine eigenständige politische Kraft, die weiß, wo Regierungsmacht enden muss – nämlich bei den Grundfreiheiten von Bürgern und Presse."
Zu den bleibenden Verdiensten Scheels gehöre aber auch das Wirken als Staatsmann, Außenminister und Bundespräsident. "Ohne ihn wäre die Ostpolitik von Willy Brandt und Egon Bahr erfolglos geblieben. Walter Scheel hat die Verträge von Moskau und Warschau an vorderster Front mit durchgekämpft", unterstreicht Lambsdorff. "Gerade in einer Zeit, in der Angst und Verzagtheit so verbreitet sind: Nehmen wir uns ein Beispiel an Scheels mutiger, fröhlicher Beherztheit, für uns selbst und für unser Land!"
Lesen Sie hier den gesamten Gastbeitrag.
Ein Liberaler mit Leib und Seele
Im Gastbeitrag für die "Bild" [1]gedenkt Alexander Graf Lambsdorff, Vizepräsident des EU-Parlaments, des "singenden Volkspräsidenten" Walter Scheel. Mit ihm habe Deutschland viel mehr verloren als einen bedeutenden Politiker, verdeutlicht Lambsdorff. "Er, der mit Recht 'Mister Bundesrepublik' genannt wurde, weil er die Bonner Republik wie wenige andere verkörperte, war für mich ein Liberaler mit Leib und Seele, ein großer Staatsmann – und ein großartiger Mensch!"
"Er sang sich mit dem Volkslied 'Hoch auf dem gelben Wagen' in die Schlager-Charts, gewann als erster FDP-Kandidat ein Direktmandat in seinem Wahlkreis – ein Politiker zum Anfassen, der bei den Bürgern ankam", so Lambsdorff weiter. Gleichzeitig habe Walter Scheel nach den grauen Nachkriegsjahren "die Rückkehr der Farben und der Fröhlichkeit" verkörpert.
Politisch sei Walter Scheel einer der Gründerväter der modernen FDP gewesen. "Ihm und seinen Weggefährten gelang es, die Partei zur ausgleichenden Kraft zu formen, die für gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Fortschritt steht. So sehr er dabei auf Kompromiss setzte – Walter Scheel konnte auch glashart sein, wenn es die Umstände erforderten", betont Lambsdorff. Während der "Spiegel"-Affäre 1962 habe Scheel im Parteivorstand den Rücktritt der FDP-Minister aus dem Kabinett durchgesetzt. "Aus Protest gegen das Vorgehen von Kanzler Adenauer, dessen politisches Ende damit eingeläutet wurde. Die Liberalen, so lautete seine Devise, sind eine eigenständige politische Kraft, die weiß, wo Regierungsmacht enden muss – nämlich bei den Grundfreiheiten von Bürgern und Presse."
Zu den bleibenden Verdiensten Scheels gehöre aber auch das Wirken als Staatsmann, Außenminister und Bundespräsident. "Ohne ihn wäre die Ostpolitik von Willy Brandt und Egon Bahr erfolglos geblieben. Walter Scheel hat die Verträge von Moskau und Warschau an vorderster Front mit durchgekämpft", unterstreicht Lambsdorff. "Gerade in einer Zeit, in der Angst und Verzagtheit so verbreitet sind: Nehmen wir uns ein Beispiel an Scheels mutiger, fröhlicher Beherztheit, für uns selbst und für unser Land!"
Lesen Sie hier den gesamten Gastbeitrag. [1]