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22.08.2016 - 12:15Später Renteneintritt rettet den Sozialstaat nicht
Die Politik sucht nach Wegen, die Rente für die Zukunft zu sichern. Ein höheres Renteneintrittsalter ist allerdings nicht die Lösung, konstatiert Stiftungsexperte Thomas Straubhaar in der "Welt" . Er rechnet vor, warum auch eine längere Lebensarbeitszeit das umlagefinanzierte Rentensystem nicht dauerhaft stabilisieren kann. Straubhaar verdeutlicht: "Weder wollen noch können kommende Generationen dem Vorbild ihrer Eltern folgen. Sie wollen ein gesünderes Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit, Beruf und Familie. Und sie müssen sich regelmäßige Auszeiten für Weiter- und Fortbildung, zum Erwerb neuer Kenntnisse und zum Aufladen der körperlichen und geistigen Batterien nehmen."
Aus heutiger Sicht gibt es laut Straubhaar keinen Grund zu übertriebenem Pessimismus. Er stellte allerdings klar: "Die eigentlich fundamentale Stellschraube, um die Renten nachhaltig zu sichern, ist eine hohe Produktivität." Es reiche nicht mehr nur zu arbeiten, es müsse hochproduktiv gearbeitet werden. "Nur dann wird ab 2030 der Durchschnittverdienst der Beschäftigten so hoch sein, dass die 1970er-Generationen mit einer Standardrente von 44 Prozent des durchschnittlichen Lohns dereinst als Senioren auch mehr als das Existenzminimum werden finanzieren können", rechnete der Stiftungsexperte vor.
Straubhaar verdeutlichte, dass die Rentensituation von morgen das Echo der Bildungspolitik von heute sei. Er unterstrich: "Wenn die Babyboomer heute nicht mehr Geld für die Besserqualifizierung ihrer Kindeskinder in die Hand nehmen, werden die nach 1970 Geborenen als Senioren nach 2030 die negativen Folgen der unterbliebenen Bildungsinvestitionen zu spüren haben."
Später Renteneintritt rettet den Sozialstaat nicht
Die Politik sucht nach Wegen, die Rente für die Zukunft zu sichern. Ein höheres Renteneintrittsalter ist allerdings nicht die Lösung, konstatiert Stiftungsexperte Thomas Straubhaar in der "Welt" [1]. Er rechnet vor, warum auch eine längere Lebensarbeitszeit das umlagefinanzierte Rentensystem nicht dauerhaft stabilisieren kann. Straubhaar verdeutlicht: "Weder wollen noch können kommende Generationen dem Vorbild ihrer Eltern folgen. Sie wollen ein gesünderes Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit, Beruf und Familie. Und sie müssen sich regelmäßige Auszeiten für Weiter- und Fortbildung, zum Erwerb neuer Kenntnisse und zum Aufladen der körperlichen und geistigen Batterien nehmen."
Aus heutiger Sicht gibt es laut Straubhaar keinen Grund zu übertriebenem Pessimismus. Er stellte allerdings klar: "Die eigentlich fundamentale Stellschraube, um die Renten nachhaltig zu sichern, ist eine hohe Produktivität." Es reiche nicht mehr nur zu arbeiten, es müsse hochproduktiv gearbeitet werden. "Nur dann wird ab 2030 der Durchschnittverdienst der Beschäftigten so hoch sein, dass die 1970er-Generationen mit einer Standardrente von 44 Prozent des durchschnittlichen Lohns dereinst als Senioren auch mehr als das Existenzminimum werden finanzieren können", rechnete der Stiftungsexperte vor.
Straubhaar verdeutlichte, dass die Rentensituation von morgen das Echo der Bildungspolitik von heute sei. Er unterstrich: "Wenn die Babyboomer heute nicht mehr Geld für die Besserqualifizierung ihrer Kindeskinder in die Hand nehmen, werden die nach 1970 Geborenen als Senioren nach 2030 die negativen Folgen der unterbliebenen Bildungsinvestitionen zu spüren haben."