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12.08.2016 - 15:30Erdogan wird gefeiert wie ein Rockstar
Auf einer Großkundgebung in Istanbul haben am 7. August begeisterte Anhänger Erdogans ihren Präsidenten gefeiert. Stiftungsexperte Simon Hartmann berichtet von seinen Eindrücken: "Drei Millionen Menschen hatten die Veranstalter für die Großkundgebung am Yenikapı-Platz erwartet. Was das bedeutet, verstand ich erst, als ich mitten im Gedränge stand: Schweiß, Müll, Ekstase."
Die Stimmung sei wie auf einem Rockkonzert gewesen, so Hartmann. Aus Lautsprechern, die man improvisiert an Baukräne gehängt hatte, schepperte Partymusik und die Leute schwenkten zu den heroischen Liedern ihre roten Nationalflaggen. "Sie feierten die 'Demokratie und die Märtyrer', so jedenfalls hatten die Veranstalter die Kundgebung getauft. Das Fest sollte den Höhepunkt der türkischen Demokratiewachen darstellen: Seit dem Putschversuch hatten sich jeden Abend Menschen auf den zentralen Plätzen der Städte versammelt, zunächst um ihren Sieg zu feiern."
Der Hauptredner habe allerdings auf sich warten lassen, erklärte Hartmann. "Anders als seine Vorredner konnte Erdogan die Leute begeistern. Für seine Ausführungen zur Todesstrafe bekam Erdoğan viel Zustimmung." Erneut habe Erdoğan die Anhänger der Gülen-Bewegung für den Putschversuch verantwortlich gemacht.
Hartmann verdeutlichte: "Ich konnte nicht anders, als mich von dieser Demonstration der Stärke beeindrucken zu lassen. Zu süß war die Vorstellung, dass sich dieses geteilte Land irgendwie wieder in den Griff kriegen könnte. Doch dann fiel mein Blick auf die Tafel mit den Namen der Toten, deren couragiertes Selbstopfer nun für so viele Entscheidungen als Begründung herhalten muss. Und meine Skepsis war wieder da."
Erdogan wird gefeiert wie ein Rockstar
Auf einer Großkundgebung in Istanbul haben am 7. August begeisterte Anhänger Erdogans ihren Präsidenten gefeiert. Stiftungsexperte Simon Hartmann berichtet von seinen Eindrücken: "Drei Millionen Menschen hatten die Veranstalter für die Großkundgebung am Yenikapı-Platz erwartet. Was das bedeutet, verstand ich erst, als ich mitten im Gedränge stand: Schweiß, Müll, Ekstase."
Die Stimmung sei wie auf einem Rockkonzert gewesen, so Hartmann. Aus Lautsprechern, die man improvisiert an Baukräne gehängt hatte, schepperte Partymusik und die Leute schwenkten zu den heroischen Liedern ihre roten Nationalflaggen. "Sie feierten die 'Demokratie und die Märtyrer', so jedenfalls hatten die Veranstalter die Kundgebung getauft. Das Fest sollte den Höhepunkt der türkischen Demokratiewachen darstellen: Seit dem Putschversuch hatten sich jeden Abend Menschen auf den zentralen Plätzen der Städte versammelt, zunächst um ihren Sieg zu feiern."
Der Hauptredner habe allerdings auf sich warten lassen, erklärte Hartmann. "Anders als seine Vorredner konnte Erdogan die Leute begeistern. Für seine Ausführungen zur Todesstrafe bekam Erdoğan viel Zustimmung." Erneut habe Erdoğan die Anhänger der Gülen-Bewegung für den Putschversuch verantwortlich gemacht.
Hartmann verdeutlichte: "Ich konnte nicht anders, als mich von dieser Demonstration der Stärke beeindrucken zu lassen. Zu süß war die Vorstellung, dass sich dieses geteilte Land irgendwie wieder in den Griff kriegen könnte. Doch dann fiel mein Blick auf die Tafel mit den Namen der Toten, deren couragiertes Selbstopfer nun für so viele Entscheidungen als Begründung herhalten muss. Und meine Skepsis war wieder da."