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12.08.2016 - 11:00Wir wollen Leben in den Landtag bringen
Im ausführlichen Interview mit der "Schweriner Volkszeitung" hat die liberale Spitzenkandidatin für Mecklenburg-Vorpommern, Cécile Bonnet-Weidhofer, die Ziele der Freien Demokraten fürs Land erläutert. "Uns wurde immer wieder gesagt: Ihr seid die Partei der Wirtschaft. Wir sind auf jeden Fall die Partei von allen, die unternehmerisch sein wollen. Aber das A und O ist Bildung", betonte sie. Denn: Für eine starke Wirtschaft sei beste Bildung unentbehrlich. Außerdem strebe die FDP MV attraktive Verkehrs-, Energie- und Datennetze an. Bonnet-Weidhofer ist überzeugt: Mit diesem Angebot ist ein Ergebnis von sechs Prozent plus X bei der Landtagswahl am 4. September erreichbar.
Unter dem Motto "das junge MV" wollten die Freien Demokraten alle Menschen ansprechen, die Lust auf Neues hätten, und diese ermutigen. "Dabei wollen wir nicht nur die 20-Jährigen erreichen, sondern alle, die sich trauen, in ihrem Land etwas zu bewegen. Und es gibt wirklich viele davon. Aber viele von ihnen werden gebremst", konstatierte die FDP-Spitzenkandidatin. Es brauche weniger Bürokratie in Mecklenburg-Vorpommern, damit Unternehmer und Gründungswillige ihre Visionen einfacher umsetzen könnten. "Es gibt Tausende von Vorschriften, die hinterfragt werden müssen", unterstrich Bonnet-Weidhofer.
Kritik übte sie außerdem am politischen Klima im Landtag. "Es ist alles mehr oder weniger schon geklärt. Es gibt überhaupt keine Streitkultur mehr. Und gucken wir mal zu den Spitzenkandidaten. Das sind alles die gleichen, die gefühlt seit 100 Jahren immer kandidieren", monierte Bonnet-Weidhofer. Die Freien Demokraten wollten deswegen "für Leben in der Bude sorgen".
Unterstützen Sie die Freien Demokraten in Mecklenburg-Vorpommern!
Die Freien Demokraten in Mecklenburg-Vorpommern freuen sich über jede Unterstützung bis zur Wahl am 4. September. Denn: Jeder Wahlkampf ist ein Wahlkampf der Gesamtpartei. Liken Sie die Facebook-Seiten der FDP MV und von Spitzenkandidatin Cécile Bonnet-Weidhofer , lassen Sie sich per Twitter und Instagram auf dem Laufenden halten, beteiligen Sie sich an Online-Aktionen, spenden Sie ein Plakat oder unterstützen Sie die Wahlkämpfer vor Ort .
Lesen Sie hier das gesamte Interview.
"Voulez vous Landtag avec moi", "Salü MV" – Frau Bonnet-Weidhofer, in Ihrem Wahlkampf setzen Sie auf französische Akzente. Was haben die Franzosen, was wir nicht haben?
Bessere Baguette. (lacht) Wir sind vielleicht etwas lockerer drauf und eher bereit, die Dinge etwas anders zu betrachten. Das ist hier in MV für mich manchmal schwierig gewesen, vor allem am Anfang. Wenn man eine Idee hat, die etwas anders ist, dann läuft man gegen eine Wand. Das wollten wir auf diese Art und Weise etwas provokativ ansprechen. Ein bisschen mehr Internationalisierung würde dem Land gut tun. Meine Heimatstadt Marseille ist sehr bunt. Viele Nationen treffen aufeinander. Das würde ich mir auch für MV wünschen.
2011 verschwand die FDP aus den Köpfen der Wähler. Nun ist sie wieder da, mit neuem Namen, neuen Farben und neuer Spitzenkandidatin fürs Land. Was ist 2011 falsch gelaufen?
Was damals falsch gelaufen ist, ist für mich ein bisschen schwieriger zu sagen. Ich bin erst 2012 der Partei beigetreten. Das heißt, ich habe eigentlich nur aktiv diese Phase nach 2013 erlebt. Wir haben eingesehen: Ja, wir konnten unsere Versprechen nicht halten. Ja, wir haben vielleicht falsche Akzente gesetzt. Jetzt geht es uns darum, das Vertrauen unserer Wähler wieder zu gewinnen. Wir haben uns auf unsere liberalen Werte besonnen. Und ich bin sehr dankbar, dass wir mit unserer Partei inzwischen im Konsens sind, dass Bildung das Thema ist. Jetzt haben wir eine tolle Truppe. Wir haben ein junges Team. Ich glaube, wir sind im Durchschnitt sogar das jüngste Team. Und das macht einfach Spaß.
Apropos Jugend: Knallbunt und global, das Motto „das junge MV“. Bleiben ältere Wähler da auf der Strecke?
Es geht um die Junggebliebenen. Das ist keine Frage der Geburtsurkunde. Bestes Beispiel ist meine Mutter, die mit 60 Jahren aus Frankreich nach Schwerin gezogen ist und sagt: Ich probiere noch einmal etwas Neues aus. Das sind die Menschen, die wir ansprechen wollen. Wir wollen einfach sagen, es geht. Traut euch. Habt keine Angst. Dabei wollen wir nicht nur die 20-Jährigen erreichen, sondern alle, die sich trauen, in ihrem Land etwas zu bewegen. Und es gibt wirklich viele davon. Aber viele von ihnen werden gebremst.
Dass die Politik die Menschen bremst, sagen Sie immer wieder. Was würden Sie am Politikstil in MV ändern?
Hier gibt es Menschen, junge Unternehmer, die haben eine Vision, die haben ein Konzept, die wollen nicht einmal Geld vom Staat. Sie wollen einfach nur tun dürfen. Und das klappt nicht. Das ist typisch für MV. Wir wollen weniger Bürokratie. Es gibt Tausende von Vorschriften, die hinterfragt werden müssen. Wir schreiben den Menschen nichts vor.
Außerdem ist der Landtag wie eine riesige Familie. Es ist alles mehr oder weniger schon geklärt. Es gibt überhaupt keine Streitkultur mehr. Und gucken wir mal zu den Spitzenkandidaten. Das sind alles die gleichen, die gefühlt seit 100 Jahren immer kandidieren. Wir würden gerne als freie Demokraten für Leben in der Bude sorgen.
Das hört sich so an, als wollten Sie der neue Querdenker sein. Das war früher ja das Steckenpferd der Grünen. Jetzt der AfD. Wie sehen Sie die Konkurrenz?
Konkurrenz würde ich nicht unbedingt sagen. Wir haben ja alle unterschiedliche politische Angebote. Unsere Partei ist die Alternative zwischen den linken Einheitsparteien und den Rechtspopulisten. Die AfD ist eine Partei, wie die anderen. Natürlich soll sie ernst genommen werden. Ich bedauere, dass viele Wähler sich nicht mit dem Wahlprogramm der AfD beschäftigen, sondern die Partei einfach aus Protest wählen. Aber eines ist klar: Leute, die sich bewusst für die AfD entscheiden, die werden wir nicht erreichen und die wollen wir auch nicht erreichen. Weil wir für ein ganz anderes Gesellschaftsbild stehen. Nämlich für eine offene Gesellschaft, Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Freiheit.
Bildung ist Ihr Kernthema. Wie wollen Sie die Menschen noch erreichen?
Uns wurde immer wieder gesagt: Ihr seid die Partei der Wirtschaft. Wir sind auf jeden Fall die Partei von allen, die unternehmerisch sein wollen. Aber das A und O ist Bildung. Denn ohne Bildung haben wir keine starke Wirtschaft. Wir brauchen nicht von einem wettbewerbsfähigen MV sprechen, wenn unser Bildungssystem nicht funktioniert. Wenn die kleinen Zwerge keine Zukunftschancen bekommen. Wir wollen Bildungsangebote von den ersten Schritten bis ins Alter möglich machen. Außerdem brauchen wir attraktive Netze. Damit meinen wir: Verkehrsnetze, Energienetze, Datennetze. Es ist alles miteinander verbunden.
Was steht am 4. September um 18 Uhr hinter dem Kürzel FDP?
6 plus x Prozent würde ich sagen.
Was macht man dann daraus?
Eine große Party? (lacht) Das lasse ich ehrlich gesagt noch offen. Das entscheiden die Wähler, wie die Konstellation aussehen könnte. Wir sind eine demokratische Partei und theoretisch bereit, mit demokratischen Parteien ins Gespräch zu kommen. Doch wir warten seit fünf Jahren auf diese Wahl. Wir warten seit fünf Jahren darauf, dass wir das Land voranbringen dürfen. Und das werden wir bestimmt nicht opfern, nur um ein paar schöne Titel zu bekommen.
Wir wollen Leben in den Landtag bringen
Im ausführlichen Interview mit der "Schweriner Volkszeitung" [1]hat die liberale Spitzenkandidatin für Mecklenburg-Vorpommern, Cécile Bonnet-Weidhofer, die Ziele der Freien Demokraten fürs Land erläutert. "Uns wurde immer wieder gesagt: Ihr seid die Partei der Wirtschaft. Wir sind auf jeden Fall die Partei von allen, die unternehmerisch sein wollen. Aber das A und O ist Bildung", betonte sie. Denn: Für eine starke Wirtschaft sei beste Bildung unentbehrlich. Außerdem strebe die FDP MV attraktive Verkehrs-, Energie- und Datennetze an. Bonnet-Weidhofer ist überzeugt: Mit diesem Angebot ist ein Ergebnis von sechs Prozent plus X bei der Landtagswahl am 4. September erreichbar.
Unter dem Motto "das junge MV" wollten die Freien Demokraten alle Menschen ansprechen, die Lust auf Neues hätten, und diese ermutigen. "Dabei wollen wir nicht nur die 20-Jährigen erreichen, sondern alle, die sich trauen, in ihrem Land etwas zu bewegen. Und es gibt wirklich viele davon. Aber viele von ihnen werden gebremst", konstatierte die FDP-Spitzenkandidatin. Es brauche weniger Bürokratie in Mecklenburg-Vorpommern, damit Unternehmer und Gründungswillige ihre Visionen einfacher umsetzen könnten. "Es gibt Tausende von Vorschriften, die hinterfragt werden müssen", unterstrich Bonnet-Weidhofer.
Kritik übte sie außerdem am politischen Klima im Landtag. "Es ist alles mehr oder weniger schon geklärt. Es gibt überhaupt keine Streitkultur mehr. Und gucken wir mal zu den Spitzenkandidaten. Das sind alles die gleichen, die gefühlt seit 100 Jahren immer kandidieren", monierte Bonnet-Weidhofer. Die Freien Demokraten wollten deswegen "für Leben in der Bude sorgen".
Unterstützen Sie die Freien Demokraten in Mecklenburg-Vorpommern!
Die Freien Demokraten in Mecklenburg-Vorpommern freuen sich über jede Unterstützung bis zur Wahl am 4. September. Denn: Jeder Wahlkampf ist ein Wahlkampf der Gesamtpartei. Liken Sie die Facebook-Seiten der FDP MV [2]und von Spitzenkandidatin Cécile Bonnet-Weidhofer [3], lassen Sie sich per Twitter [4]und Instagram [5]auf dem Laufenden halten, beteiligen Sie sich an Online-Aktionen, spenden Sie ein Plakat [6] oder unterstützen Sie die Wahlkämpfer vor Ort [7].
Lesen Sie hier das gesamte Interview.
"Voulez vous Landtag avec moi", "Salü MV" – Frau Bonnet-Weidhofer, in Ihrem Wahlkampf setzen Sie auf französische Akzente. Was haben die Franzosen, was wir nicht haben?
Bessere Baguette. (lacht) Wir sind vielleicht etwas lockerer drauf und eher bereit, die Dinge etwas anders zu betrachten. Das ist hier in MV für mich manchmal schwierig gewesen, vor allem am Anfang. Wenn man eine Idee hat, die etwas anders ist, dann läuft man gegen eine Wand. Das wollten wir auf diese Art und Weise etwas provokativ ansprechen. Ein bisschen mehr Internationalisierung würde dem Land gut tun. Meine Heimatstadt Marseille ist sehr bunt. Viele Nationen treffen aufeinander. Das würde ich mir auch für MV wünschen.
2011 verschwand die FDP aus den Köpfen der Wähler. Nun ist sie wieder da, mit neuem Namen, neuen Farben und neuer Spitzenkandidatin fürs Land. Was ist 2011 falsch gelaufen?
Was damals falsch gelaufen ist, ist für mich ein bisschen schwieriger zu sagen. Ich bin erst 2012 der Partei beigetreten. Das heißt, ich habe eigentlich nur aktiv diese Phase nach 2013 erlebt. Wir haben eingesehen: Ja, wir konnten unsere Versprechen nicht halten. Ja, wir haben vielleicht falsche Akzente gesetzt. Jetzt geht es uns darum, das Vertrauen unserer Wähler wieder zu gewinnen. Wir haben uns auf unsere liberalen Werte besonnen. Und ich bin sehr dankbar, dass wir mit unserer Partei inzwischen im Konsens sind, dass Bildung das Thema ist. Jetzt haben wir eine tolle Truppe. Wir haben ein junges Team. Ich glaube, wir sind im Durchschnitt sogar das jüngste Team. Und das macht einfach Spaß.
Apropos Jugend: Knallbunt und global, das Motto „das junge MV“. Bleiben ältere Wähler da auf der Strecke?
Es geht um die Junggebliebenen. Das ist keine Frage der Geburtsurkunde. Bestes Beispiel ist meine Mutter, die mit 60 Jahren aus Frankreich nach Schwerin gezogen ist und sagt: Ich probiere noch einmal etwas Neues aus. Das sind die Menschen, die wir ansprechen wollen. Wir wollen einfach sagen, es geht. Traut euch. Habt keine Angst. Dabei wollen wir nicht nur die 20-Jährigen erreichen, sondern alle, die sich trauen, in ihrem Land etwas zu bewegen. Und es gibt wirklich viele davon. Aber viele von ihnen werden gebremst.
Dass die Politik die Menschen bremst, sagen Sie immer wieder. Was würden Sie am Politikstil in MV ändern?
Hier gibt es Menschen, junge Unternehmer, die haben eine Vision, die haben ein Konzept, die wollen nicht einmal Geld vom Staat. Sie wollen einfach nur tun dürfen. Und das klappt nicht. Das ist typisch für MV. Wir wollen weniger Bürokratie. Es gibt Tausende von Vorschriften, die hinterfragt werden müssen. Wir schreiben den Menschen nichts vor.
Außerdem ist der Landtag wie eine riesige Familie. Es ist alles mehr oder weniger schon geklärt. Es gibt überhaupt keine Streitkultur mehr. Und gucken wir mal zu den Spitzenkandidaten. Das sind alles die gleichen, die gefühlt seit 100 Jahren immer kandidieren. Wir würden gerne als freie Demokraten für Leben in der Bude sorgen.
Das hört sich so an, als wollten Sie der neue Querdenker sein. Das war früher ja das Steckenpferd der Grünen. Jetzt der AfD. Wie sehen Sie die Konkurrenz?
Konkurrenz würde ich nicht unbedingt sagen. Wir haben ja alle unterschiedliche politische Angebote. Unsere Partei ist die Alternative zwischen den linken Einheitsparteien und den Rechtspopulisten. Die AfD ist eine Partei, wie die anderen. Natürlich soll sie ernst genommen werden. Ich bedauere, dass viele Wähler sich nicht mit dem Wahlprogramm der AfD beschäftigen, sondern die Partei einfach aus Protest wählen. Aber eines ist klar: Leute, die sich bewusst für die AfD entscheiden, die werden wir nicht erreichen und die wollen wir auch nicht erreichen. Weil wir für ein ganz anderes Gesellschaftsbild stehen. Nämlich für eine offene Gesellschaft, Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Freiheit.
Bildung ist Ihr Kernthema. Wie wollen Sie die Menschen noch erreichen?
Uns wurde immer wieder gesagt: Ihr seid die Partei der Wirtschaft. Wir sind auf jeden Fall die Partei von allen, die unternehmerisch sein wollen. Aber das A und O ist Bildung. Denn ohne Bildung haben wir keine starke Wirtschaft. Wir brauchen nicht von einem wettbewerbsfähigen MV sprechen, wenn unser Bildungssystem nicht funktioniert. Wenn die kleinen Zwerge keine Zukunftschancen bekommen. Wir wollen Bildungsangebote von den ersten Schritten bis ins Alter möglich machen. Außerdem brauchen wir attraktive Netze. Damit meinen wir: Verkehrsnetze, Energienetze, Datennetze. Es ist alles miteinander verbunden.
Was steht am 4. September um 18 Uhr hinter dem Kürzel FDP?
6 plus x Prozent würde ich sagen.
Was macht man dann daraus?
Eine große Party? (lacht) Das lasse ich ehrlich gesagt noch offen. Das entscheiden die Wähler, wie die Konstellation aussehen könnte. Wir sind eine demokratische Partei und theoretisch bereit, mit demokratischen Parteien ins Gespräch zu kommen. Doch wir warten seit fünf Jahren auf diese Wahl. Wir warten seit fünf Jahren darauf, dass wir das Land voranbringen dürfen. Und das werden wir bestimmt nicht opfern, nur um ein paar schöne Titel zu bekommen.