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18.05.2016 - 17:30Armenien auf unsicherem Weg
Armenien und Aserbaidschan trennt eine langjährige Feindschaft, in deren Mittelpunkt die armenische Enklave Berg-Karabach steht. Anfang April entflammten im Konflikt um die Region die schwersten Kämpfe seit zwei Jahrzehnten. Im Hintergrundbericht analysieren der Projektleiter Südkaukasus der Stiftung für die Freiheit, Peter-Andreas Bochmann, und Nachwuchswissenschaftler Oleg Friesen die innen- und außenpolitische Gemengelage und beschreiben, wie die Auseinandersetzung Armenien in die Isolation treibt .
In ihrer Analyse gehen die Autoren auf die Entstehung des Konflikts ein, beleuchten die Rolle Russlands, beschreiben das Machtgefüge Armeniens und schildern den Balance-Akt des Landes zwischen der Bindung an die "Schutzmacht" Moskau und einer vorsichtigen Annäherung an den Westen. Auf die kriegsähnlichen Auseinandersetzungen im April hatte Armenien mit einer außenpolitischen Offensive reagiert und die armenische Bevölkerung der Region als Opfer aserbaidschanischer Aggression stilisiert. Nach Einschätzung der Stiftungsexperten ist die erhoffte Antwort der Weltgemeinde jedoch ausgeblieben – so habe sich die internationale Staatengemeinschaft im Kern auf die Aufrufe zur sofortigen Einstellung der Kampfhandlungen beschränkt. Selbst Armeniens Schutzmacht Russland habe so überraschend leise reagiert, dass an den bilateralen Loyalitäten erste Zweifel auf armenischer Seite aufgekommen seien, berichten die Stiftungsexperten.
Nach wie vor sei Armenien allerdings militärisch und wirtschaftlich massiv von Russland abhängig und dazu Mitgliedsstaat in der Eurasischen Wirtschaftsunion. Die eigene Jugend wandere zunehmend ins Ausland ab; die Bevölkerung verarme. Mit Blick auf die ökonomischen Herausforderungen für das Land sowie auf die geschlossenen Grenzen zu den Nachbarländern Türkei und Aserbaidschan und den anhaltenden Territorialkonflikt sehen Bochmann und Friesen Armenien auf dem Weg in eine ungewisse Zukunft.
Lesen Sie hier den Hintergrundbericht.
Armenien auf unsicherem Weg
Armenien und Aserbaidschan trennt eine langjährige Feindschaft, in deren Mittelpunkt die armenische Enklave Berg-Karabach steht. Anfang April entflammten im Konflikt um die Region die schwersten Kämpfe seit zwei Jahrzehnten. Im Hintergrundbericht analysieren der Projektleiter Südkaukasus der Stiftung für die Freiheit, Peter-Andreas Bochmann, und Nachwuchswissenschaftler Oleg Friesen die innen- und außenpolitische Gemengelage und beschreiben, wie die Auseinandersetzung Armenien in die Isolation treibt [1].
In ihrer Analyse gehen die Autoren auf die Entstehung des Konflikts ein, beleuchten die Rolle Russlands, beschreiben das Machtgefüge Armeniens und schildern den Balance-Akt des Landes zwischen der Bindung an die "Schutzmacht" Moskau und einer vorsichtigen Annäherung an den Westen. Auf die kriegsähnlichen Auseinandersetzungen im April hatte Armenien mit einer außenpolitischen Offensive reagiert und die armenische Bevölkerung der Region als Opfer aserbaidschanischer Aggression stilisiert. Nach Einschätzung der Stiftungsexperten ist die erhoffte Antwort der Weltgemeinde jedoch ausgeblieben – so habe sich die internationale Staatengemeinschaft im Kern auf die Aufrufe zur sofortigen Einstellung der Kampfhandlungen beschränkt. Selbst Armeniens Schutzmacht Russland habe so überraschend leise reagiert, dass an den bilateralen Loyalitäten erste Zweifel auf armenischer Seite aufgekommen seien, berichten die Stiftungsexperten.
Nach wie vor sei Armenien allerdings militärisch und wirtschaftlich massiv von Russland abhängig und dazu Mitgliedsstaat in der Eurasischen Wirtschaftsunion. Die eigene Jugend wandere zunehmend ins Ausland ab; die Bevölkerung verarme. Mit Blick auf die ökonomischen Herausforderungen für das Land sowie auf die geschlossenen Grenzen zu den Nachbarländern Türkei und Aserbaidschan und den anhaltenden Territorialkonflikt sehen Bochmann und Friesen Armenien auf dem Weg in eine ungewisse Zukunft.
Lesen Sie hier den Hintergrundbericht. [2]