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02.05.2016 - 12:45Wir wollen weltoffen und europäisch denken
FDP-Chef Christian Lindner spricht im Interview mit dem rbb-inforadio über den Kurs der FDP. Da geht es unter anderem um seine Arbeit als Parlamentarier und Bundesvorsitzender der FDP - und um die Tagespolitik. Das fast 40-minütige Gespräch gerät zum Parforce-Ritt durch alle derzeit relevanten Themen: Elektroautos, die soziale Marktwirtschaft, erneuerbare Energien, Digitalisierung - und den Markenkern der Freien Demokraten: "Der Markenkern ist die Orientierung am einzelnen Menschen. Den wollen wir groß machen. Den wollen wir durch Bildung fördern. Den schützen wir vor Bürokratisierung, vor Bevormundung, vor Abkassieren. Vor Bespitzeln." All das mache den Menschen klein.
"Meine Vorstellung von Liberalität fußt darauf, Menschen in die Lage zu versetzen, tatsächlich mit den vielen Möglichkeiten der freien Gesellschaft etwas machen zu können - unter anderem durch Bildung." Das sei der Schlüssel zu sozialer Gerechtigkeit. Die entscheidende Frage ist für ihn auch, dass man "Lebenslaufhoheit" besitzt.
Mit Blick auf das Thema Digitalisierung, mahnte er erneut, sie zu nutzen. Anderenfalls würden andere auf den Weltmärkten erfolgreich sein. In Deutschland werde der Charakter und die Dimension unterschätzt. "Weniger bei den Konzernen, aber im Staat und im Mittelstand wird die Digitalisierung unterschätzt und das muss sich ändern." Deshalb habe er auf dem Bundesparteitag eine Agenda vorgeschlagen, "die beginnt bei der der Modernisierung der Bildung: die digitale Bildungsrevolution." Der zweite Punkt auf der Agenda seien die Infrastruktur - inklusive von Glasfasernetzen. Dritter Punkt sei die Wirtschaftsordnung.
Wir sind eine Partei der Toleranz
In dem Interview grenzt sich Lindner auch klar von der AfD ab. Eine von der FDP in Auftrag gegebene Allensbach-Umfrage hatte ergeben, dass die FDP-Wähler die Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel sehr kritisch sehen. Er wolle Politik nicht nach Umfragen machen, sondern seine eigene Meinung populär machen, sagt Lindner.
"Wir haben erlebt, wie man mit dem Islam umgehen möchte. Wir sind eine Partei der Toleranz. Wir fühlen uns an das Gebot von Friedrich dem Großen gebunden, dass jeder nach seiner Façon selig werden dürfte. Also insofern: In der Sache scharfer Wettbewerb, aber hinsichtlich der Wähler gibt es keinen Austausch zwischen der FDP und der AfD, denn wer AfD gut findet, der kann nicht FDP gut finden, dem kann ich nichts anbieten."
Wir wollen weltoffen und europäisch denken
FDP-Chef Christian Lindner spricht im Interview mit dem rbb-inforadio [1] über den Kurs der FDP. Da geht es unter anderem um seine Arbeit als Parlamentarier und Bundesvorsitzender der FDP - und um die Tagespolitik. Das fast 40-minütige Gespräch gerät zum Parforce-Ritt durch alle derzeit relevanten Themen: Elektroautos, die soziale Marktwirtschaft, erneuerbare Energien, Digitalisierung [2] - und den Markenkern der Freien Demokraten: "Der Markenkern ist die Orientierung am einzelnen Menschen. Den wollen wir groß machen. Den wollen wir durch Bildung fördern. Den schützen wir vor Bürokratisierung, vor Bevormundung, vor Abkassieren. Vor Bespitzeln." All das mache den Menschen klein.
"Meine Vorstellung von Liberalität fußt darauf, Menschen in die Lage zu versetzen, tatsächlich mit den vielen Möglichkeiten der freien Gesellschaft etwas machen zu können - unter anderem durch Bildung." Das sei der Schlüssel zu sozialer Gerechtigkeit. Die entscheidende Frage ist für ihn auch, dass man "Lebenslaufhoheit" besitzt.
Mit Blick auf das Thema Digitalisierung, mahnte er erneut, sie zu nutzen. Anderenfalls würden andere auf den Weltmärkten erfolgreich sein. In Deutschland werde der Charakter und die Dimension unterschätzt. "Weniger bei den Konzernen, aber im Staat und im Mittelstand wird die Digitalisierung unterschätzt und das muss sich ändern." Deshalb habe er auf dem Bundesparteitag [2] eine Agenda vorgeschlagen, "die beginnt bei der der Modernisierung der Bildung: die digitale Bildungsrevolution." Der zweite Punkt auf der Agenda seien die Infrastruktur - inklusive von Glasfasernetzen. Dritter Punkt sei die Wirtschaftsordnung.
Wir sind eine Partei der Toleranz
In dem Interview grenzt sich Lindner auch klar von der AfD ab. [1]Eine von der FDP in Auftrag gegebene Allensbach-Umfrage hatte ergeben, dass die FDP-Wähler die Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel sehr kritisch sehen. Er wolle Politik nicht nach Umfragen machen, sondern seine eigene Meinung populär machen, sagt Lindner.
"Wir haben erlebt, wie man mit dem Islam umgehen möchte. Wir sind eine Partei der Toleranz. Wir fühlen uns an das Gebot von Friedrich dem Großen gebunden, dass jeder nach seiner Façon selig werden dürfte. Also insofern: In der Sache scharfer Wettbewerb, aber hinsichtlich der Wähler gibt es keinen Austausch zwischen der FDP und der AfD, denn wer AfD gut findet, der kann nicht FDP gut finden, dem kann ich nichts anbieten."