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26.04.2016 - 14:30Es geht um die Würde der Menschen
Kilian Kleinschmidt leitete zwei Jahre lang das Flüchtlingslager Zaatari in Jordanien. In dem Lager leben zirka 100.000 Flüchtlinge. Im Interview mit "freiheit.org" sprach er über seine Erfahrungen und seine Tätigkeit als Regierungsberater. "Menschen auf der Flucht verlieren eines, nämlich ihre Würde. Und deswegen müssen wir so schnell wie möglich aus diesem Nothilfemodus herauskommen und es den Menschen ermöglichen, ihre Individualität wieder zu erreichen", erklärte Kleinschmidt.
Seine Erfahrung in Zaatari habe gezeigt: "Erst, als die Menschen sich wirklich wieder begriffen haben, wirklich die Tür zum Haus abschließen konnten, haben sie dann auch der Gemeinschaft etwas geben können." Ein weiterer wichtiger Baustein sei die Integration: "Je schneller man den Leuten diese Perspektive vermitteln kann, verbunden mit klaren Aufgaben und Verantwortung, desto besser." Kleinschmidt sprach sich für das kanadische Modell aus: Dort würden Flüchtlinge "sofort als Bürger einchecken". Er führte aus: "Es wird ihnen ein Jahr gegeben, damit sie Arbeit und Wohnung finden. Das wiederum wird dort sehr konkret durch die Zivilgesellschaft etwa mit Patenschaften unterstützt."
Es geht um die Würde der Menschen
Kilian Kleinschmidt leitete zwei Jahre lang das Flüchtlingslager Zaatari in Jordanien. In dem Lager leben zirka 100.000 Flüchtlinge. Im Interview mit "freiheit.org" sprach er über seine Erfahrungen und seine Tätigkeit als Regierungsberater. "Menschen auf der Flucht verlieren eines, nämlich ihre Würde. Und deswegen müssen wir so schnell wie möglich aus diesem Nothilfemodus herauskommen und es den Menschen ermöglichen, ihre Individualität wieder zu erreichen", erklärte Kleinschmidt.
Seine Erfahrung in Zaatari habe gezeigt: "Erst, als die Menschen sich wirklich wieder begriffen haben, wirklich die Tür zum Haus abschließen konnten, haben sie dann auch der Gemeinschaft etwas geben können." Ein weiterer wichtiger Baustein sei die Integration: "Je schneller man den Leuten diese Perspektive vermitteln kann, verbunden mit klaren Aufgaben und Verantwortung, desto besser." Kleinschmidt sprach sich für das kanadische Modell aus: Dort würden Flüchtlinge "sofort als Bürger einchecken". Er führte aus: "Es wird ihnen ein Jahr gegeben, damit sie Arbeit und Wohnung finden. Das wiederum wird dort sehr konkret durch die Zivilgesellschaft etwa mit Patenschaften unterstützt."