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25.04.2016 - 16:15Neue Stimmen für die Freiheit
Der ehemalige Piratenchef Bernd Schlömer und der langjährige Spitzenmanager Thomas Sattelberger sind beide der Meinung, dass die Politik von heute eine liberale Stimme braucht. Dafür engagieren sie sich. Im "liberal"-Heft sprechen sie über ihren Weg in die FDP sowie über Ansatzpunkte im Bildungssystem und die Herausforderungen der Digitalisierung. Schlömer verweist insbesondere auf die Neuauflage der Vorratsdatenspeicherung als Paradebeispiel dafür, wie eine bürgerrechtsliberale Kraft im Bund fehle. Programmatisch stehe das Thema Bürgerrechte bei der FDP wie früher bei den Piraten ganz vorne – "also beschloss ich, jetzt wagst du den Schritt", erklärt er. Sattelberger übt seinerseits scharfe Kritik an der schwarz-roten Rentenpolitik. Die Rente mit 63 sei eine "saudumme Entscheidung und vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung eine Sünde", unterstreicht er.
Auch persönlich sieht Sattelberger die Zeit nach der Pensionierung als Vorstand eher als "Unruhestand". "Ich bin jetzt 66 und denke, noch zehn, fünfzehn Jahre kann ich Hand anlegen für unser Land", betont er. Also habe er die politischen Optionen ausführlich sondiert und geprüft, um dann eine qualifizierte Entscheidung zu treffen – letztendlich für das Engagement bei den Freien Demokraten. "Ich habe große Freude, mit der Stiftung für die Freiheit am Thema Bildung zu arbeiten. Besonders am Herzen liegt mir die berufliche Bildung, die ja viel länger dauert als die Schulbildung. Von 25 bis 70, nicht nur von sieben bis 25", erläutert er.
Sattelbergers Ziel: Mehr Experimentierräume in der Bildung und auch gestärkte Flexibilität in der Arbeitswelt. "Ich glaube, wir müssen Abschied nehmen vom normalen Arbeitsverhältnis mit fünf Achtstundentagen in der Woche. Die Digitalisierung bietet ganz andere Formen der Souveränität und Freiheit", gibt er zu bedenken.
Alte Dogmen infrage stellen
Darüber hinaus fordert Sattelberger, dass die Hochschulen neben Forschung und Lehre als dritte große Mission auch das Thema Gründung vorantreiben müssten. "Es gilt sicherzustellen, dass digitale Kompetenz als vierte Kulturtechnik im Bildungssystem integriert wird statt nur als x-tes Schulfach", verdeutlicht er. "Und vor dem Hintergrund der Flüchtlingswellen: Ich sehe im Augenblick keinen Weg, wie Hunderttausende dieser jungen Menschen in die klassische Berufsausbildung integriert werden können. Wir müssen auf diese disruptive Entwicklung disruptive neue Antworten finden und die alten Dogmen infrage stellen."
Dieser Forderung schließt sich Schlömer an. Er bemängelt, dass Deutschland sich aktuell schwer damit tue, erworbene Kompetenzen der Schutzsuchenden einfach und unbürokratisch anzuerkennen. "Wenn jemand ein erfahrener Maurer in Tunesien war, wieso soll er das in Deutschland nicht sein können? Das Handwerk beherrscht er ja", stellt der Neu-Liberale klar.
Neue Stimmen für die Freiheit
Der ehemalige Piratenchef Bernd Schlömer und der langjährige Spitzenmanager Thomas Sattelberger sind beide der Meinung, dass die Politik von heute eine liberale Stimme braucht. Dafür engagieren sie sich. Im "liberal"-Heft [1]sprechen sie über ihren Weg in die FDP sowie über Ansatzpunkte im Bildungssystem und die Herausforderungen der Digitalisierung. Schlömer verweist insbesondere auf die Neuauflage der Vorratsdatenspeicherung als Paradebeispiel dafür, wie eine bürgerrechtsliberale Kraft im Bund fehle. Programmatisch stehe das Thema Bürgerrechte bei der FDP wie früher bei den Piraten ganz vorne – "also beschloss ich, jetzt wagst du den Schritt", erklärt er. Sattelberger übt seinerseits scharfe Kritik an der schwarz-roten Rentenpolitik. Die Rente mit 63 sei eine "saudumme Entscheidung und vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung eine Sünde", unterstreicht er.
Auch persönlich sieht Sattelberger die Zeit nach der Pensionierung als Vorstand eher als "Unruhestand". "Ich bin jetzt 66 und denke, noch zehn, fünfzehn Jahre kann ich Hand anlegen für unser Land", betont er. Also habe er die politischen Optionen ausführlich sondiert und geprüft, um dann eine qualifizierte Entscheidung zu treffen – letztendlich für das Engagement bei den Freien Demokraten. "Ich habe große Freude, mit der Stiftung für die Freiheit am Thema Bildung zu arbeiten. Besonders am Herzen liegt mir die berufliche Bildung, die ja viel länger dauert als die Schulbildung. Von 25 bis 70, nicht nur von sieben bis 25", erläutert er.
Sattelbergers Ziel: Mehr Experimentierräume in der Bildung und auch gestärkte Flexibilität in der Arbeitswelt. "Ich glaube, wir müssen Abschied nehmen vom normalen Arbeitsverhältnis mit fünf Achtstundentagen in der Woche. Die Digitalisierung bietet ganz andere Formen der Souveränität und Freiheit", gibt er zu bedenken.
Alte Dogmen infrage stellen
Darüber hinaus fordert Sattelberger, dass die Hochschulen neben Forschung und Lehre als dritte große Mission auch das Thema Gründung vorantreiben müssten. "Es gilt sicherzustellen, dass digitale Kompetenz als vierte Kulturtechnik im Bildungssystem integriert wird statt nur als x-tes Schulfach", verdeutlicht er. "Und vor dem Hintergrund der Flüchtlingswellen: Ich sehe im Augenblick keinen Weg, wie Hunderttausende dieser jungen Menschen in die klassische Berufsausbildung integriert werden können. Wir müssen auf diese disruptive Entwicklung disruptive neue Antworten finden und die alten Dogmen infrage stellen."
Dieser Forderung schließt sich Schlömer an. Er bemängelt, dass Deutschland sich aktuell schwer damit tue, erworbene Kompetenzen der Schutzsuchenden einfach und unbürokratisch anzuerkennen. "Wenn jemand ein erfahrener Maurer in Tunesien war, wieso soll er das in Deutschland nicht sein können? Das Handwerk beherrscht er ja", stellt der Neu-Liberale klar.