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09.12.2015 - 11:30Berlin braucht TXL und BER
Der Generalsekretär der FDP Berlin, Sebastian Czaja, hat mit der Initiative "Berlin braucht Tegel" ein Volksbegehren zur Offenhaltung des Flughafens gestartet. Im "Tagesspiegel"-Interview erklärt er seine Gründe. "BER und Tegel sind ein Muss für Berlin. Wir brauchen eine Notfalloption für den Fall, dass ein Flughafen ausfällt oder nicht angeflogen werden kann", unterstrich der Freidemokrat. Auch die Herausforderung durch wachsende Touristenzahlen müsse beachtet werden.
"Ich habe nichts gegen den BER. Sollte der BER in den nächsten Jahren tatsächlich öffnen, kann er 27 bis 28 Millionen Passagiere pro Jahr bewältigen", betonte Czaja. Die Hauptstadt habe aber ein wachsendes Aufkommen von zwei Millionen Passagieren mehr pro Jahr. "Das wird der BER nicht leisten können", verdeutlichte er. "Es ist auch unklar, ob der überhaupt ausgebaut werden kann, wenn er einmal fertiggestellt ist. Deshalb braucht Berlin Tegel."
Verkehrskonzept nicht zu Ende gedacht
Darüber hinaus würde die einseitige Belastung des Ostens durch den BER gravierende Verkehrsprobleme darstellen, mahnte Czaja. "Das Verkehrskonzept für den BER ist nicht zu Ende gedacht: der Bau der Autobahn A 100 verläuft schleppend, die Tangentialverbindung Ost fehlt", erläuterte er. "Bei einem ansteigenden Verkehrsaufkommen Richtung BER wird es zwangsläufig zu einem Kollaps kommen."
Außerdem dürfe nicht vergessen werden, dass der Betrieb von Tegel profitabel sei. Im Jahr 2014 erwirtschaftete der Flughafen einen Gewinn von 88 Millionen Euro. "Unterm Strich: Der BER kostet, Tegel verdient Geld", machte Czaja klar. Und die Offenhaltung des Flughafens sei durch ein Volksbegehren oder einen Parlamentsbeschluss auch möglich. "Man muss nur wollen."
Der FDP-Generalsekretär in Brandenburg, Christian Erhardt, bekräftigte die Forderung der Freien Demokraten an die Politik, das nun gestartete Volksbegehren aktiv zu unterstützen und Druck zu machen, um den Flughafen Tegel zu erhalten. "Eine Millionenmetropole wie Berlin/Brandenburg täte gut daran, mehr als einen Flughafen zu haben", unterstrich Erhardt. Er wies zudem auf die wirtschaftliche Bedeutung Tegels hin: "Für die Gewerbetreibenden im Norden Brandenburgs ist TXL ein wichtiger Wachstumsmotor."
Tegel ist den Berlinern ans Herz gewachsen
Im "Tagesspiegel"-Kommentar schloss sich Journalist Gerd Appenzeller dem Plädoyer für die Weiterführung Tegels an. "Hätte der neue Flughafen in Schönefeld, wie geplant, vor 1285 Tagen den Betrieb aufgenommen – kein Mensch würde heute über Tegel reden", gab er zu bedenken. "Aber der BER eröffnet – vielleicht – in 700 Tagen, und deshalb kann nicht erstaunen, dass immer mehr Menschen Tegel offen halten wollen." Der Flughafen in der Stadt sei den Berlinern ans Herz gewachsen, betonte er. "Mit Ausnahme derer, die in den Anflugschneisen wohnen, gibt es breite Sympathie dafür, einen Weg zu suchen, mit dem die Schließung von Tegel vermieden werden kann."
Die Berliner FDP habe sich jedenfalls mit der Unterstützung des Volksbegehrens zur Offenhaltung Tegels ein Zukunftsthema gesichert, so die Einschätzung Appenzellers. Er prophezeite: "Über die Fünf-Prozent- Hürde kommt sie mit diesem Projekt bei der nächsten Wahl zum Abgeordnetenhaus allemal."
Berlin braucht TXL und BER
Der Generalsekretär der FDP Berlin, Sebastian Czaja, hat mit der Initiative "Berlin braucht Tegel" [1]ein Volksbegehren zur Offenhaltung des Flughafens gestartet. Im "Tagesspiegel"-Interview [2]erklärt er seine Gründe. "BER und Tegel sind ein Muss für Berlin. Wir brauchen eine Notfalloption für den Fall, dass ein Flughafen ausfällt oder nicht angeflogen werden kann", unterstrich der Freidemokrat. Auch die Herausforderung durch wachsende Touristenzahlen müsse beachtet werden.
"Ich habe nichts gegen den BER. Sollte der BER in den nächsten Jahren tatsächlich öffnen, kann er 27 bis 28 Millionen Passagiere pro Jahr bewältigen", betonte Czaja. Die Hauptstadt habe aber ein wachsendes Aufkommen von zwei Millionen Passagieren mehr pro Jahr. "Das wird der BER nicht leisten können", verdeutlichte er. "Es ist auch unklar, ob der überhaupt ausgebaut werden kann, wenn er einmal fertiggestellt ist. Deshalb braucht Berlin Tegel."
Verkehrskonzept nicht zu Ende gedacht
Darüber hinaus würde die einseitige Belastung des Ostens durch den BER gravierende Verkehrsprobleme darstellen, mahnte Czaja. "Das Verkehrskonzept für den BER ist nicht zu Ende gedacht: der Bau der Autobahn A 100 verläuft schleppend, die Tangentialverbindung Ost fehlt", erläuterte er. "Bei einem ansteigenden Verkehrsaufkommen Richtung BER wird es zwangsläufig zu einem Kollaps kommen."
Außerdem dürfe nicht vergessen werden, dass der Betrieb von Tegel profitabel sei. Im Jahr 2014 erwirtschaftete der Flughafen einen Gewinn von 88 Millionen Euro. "Unterm Strich: Der BER kostet, Tegel verdient Geld", machte Czaja klar. Und die Offenhaltung des Flughafens sei durch ein Volksbegehren oder einen Parlamentsbeschluss auch möglich. "Man muss nur wollen."
Der FDP-Generalsekretär in Brandenburg, Christian Erhardt, bekräftigte die Forderung der Freien Demokraten an die Politik, das nun gestartete Volksbegehren [1]aktiv zu unterstützen und Druck zu machen, um den Flughafen Tegel zu erhalten. "Eine Millionenmetropole wie Berlin/Brandenburg täte gut daran, mehr als einen Flughafen zu haben", unterstrich Erhardt. Er wies zudem auf die wirtschaftliche Bedeutung Tegels hin: "Für die Gewerbetreibenden im Norden Brandenburgs ist TXL ein wichtiger Wachstumsmotor."
Tegel ist den Berlinern ans Herz gewachsen
Im "Tagesspiegel"-Kommentar [3]schloss sich Journalist Gerd Appenzeller dem Plädoyer für die Weiterführung Tegels an. "Hätte der neue Flughafen in Schönefeld, wie geplant, vor 1285 Tagen den Betrieb aufgenommen – kein Mensch würde heute über Tegel reden", gab er zu bedenken. "Aber der BER eröffnet – vielleicht – in 700 Tagen, und deshalb kann nicht erstaunen, dass immer mehr Menschen Tegel offen halten wollen." Der Flughafen in der Stadt sei den Berlinern ans Herz gewachsen, betonte er. "Mit Ausnahme derer, die in den Anflugschneisen wohnen, gibt es breite Sympathie dafür, einen Weg zu suchen, mit dem die Schließung von Tegel vermieden werden kann."
Die Berliner FDP habe sich jedenfalls mit der Unterstützung des Volksbegehrens zur Offenhaltung Tegels ein Zukunftsthema gesichert, so die Einschätzung Appenzellers. Er prophezeite: "Über die Fünf-Prozent- Hürde kommt sie mit diesem Projekt bei der nächsten Wahl zum Abgeordnetenhaus allemal."