FDP|
08.10.2015 - 12:30Rahmen für Beschäftigung von Flüchtlingen schaffen
Dass Arbeit eine Schlüsselrolle bei der Integration von Flüchtlingen spielt, bestreitet niemand – allerdings versuchen führende Politiker der Großen Koalition, die Verantwortung für die Umsetzung auf die Wirtschaft abzuschieben. Dabei seien die Forderungen von Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) und SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi nach mehr Initiative der Wirtschaft in der Krise fehl am Platz, konstatiert Nicola Beer. Insbesondere Nahles müsste selbst tätig werden und bürokratische Hürden bei der Vermittlung der Flüchtlinge in Arbeit abbauen, verlangt die FDP-Generalsekretärin.
Beer betont: "Die Wirtschaft engagiert sich bereits für Flüchtlinge, sie hat allerdings mit viel zu viel Bürokratie zu kämpfen. Statt gute Ratschläge zu erteilen, sollte die Bundesarbeitsministerin für mehr Flexibilität auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt sorgen. Das wäre ihre Aufgabe."
Mögliche Ansatzpunkte gebe es viele, verdeutlicht die Freidemokratin: "Vorrangprüfung abschaffen, Arbeitsverbot mindestens in der Zeitarbeit aufheben, einen gesicherten Aufenthalt für junge Flüchtlinge in Ausbildung und Ausnahmen vom Mindestlohn ermöglichen." Für Beer liegt es auf der Hand: "Wer Beschäftigungschancen und Arbeitsmarktintegration will, der muss den rechtlichen Rahmen dafür schaffen und nicht zuerst mit dem Finger auf andere zeigen."
Hintergrund
Fahimi hatte im Gespräch mit der "dpa" mehr Engagement von der Wirtschaft in der Flüchtlingskrise gefordert und argumentiert, dass der Staat sich nicht allein um die Integration kümmern könne. Aus ihrer Sicht müssten die deutschen Konzerne hier deutlich mehr Geld investieren. Auch Nahles meinte gegenüber der "dpa", die Arbeitgeber müssten im Allgemeinen stärker auf junge Menschen mit Migrationshintergrund setzen.
Dabei gibt es schon zahlreiche Initiativen aus der Wirtschaft, die darauf zielen, Lehrstellen mit jungen Flüchtlingen zu besetzen oder bereits Ausgebildete mit potenziellen Arbeitgebern zu vernetzen. Die Erfolgsquoten von innovativen Projekten wie Workeer.de werden allerdings dadurch verringert, dass die bürokratischen Barrieren und langwierigen Entscheidungsprozesse bei den Behörden viele Arbeitgeber abschrecken, die die Kompetenzen und Motivation der Flüchtlinge gerne einbinden würden.
Rahmen für Beschäftigung von Flüchtlingen schaffen
Dass Arbeit eine Schlüsselrolle bei der Integration von Flüchtlingen spielt, bestreitet niemand – allerdings versuchen führende Politiker der Großen Koalition, die Verantwortung für die Umsetzung auf die Wirtschaft abzuschieben. Dabei seien die Forderungen von Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) und SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi nach mehr Initiative der Wirtschaft in der Krise fehl am Platz, konstatiert Nicola Beer. Insbesondere Nahles müsste selbst tätig werden und bürokratische Hürden bei der Vermittlung der Flüchtlinge in Arbeit abbauen, verlangt die FDP-Generalsekretärin.
Beer betont: "Die Wirtschaft engagiert sich bereits für Flüchtlinge, sie hat allerdings mit viel zu viel Bürokratie zu kämpfen. Statt gute Ratschläge zu erteilen, sollte die Bundesarbeitsministerin für mehr Flexibilität auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt sorgen. Das wäre ihre Aufgabe."
Mögliche Ansatzpunkte gebe es viele, verdeutlicht die Freidemokratin: "Vorrangprüfung abschaffen, Arbeitsverbot mindestens in der Zeitarbeit aufheben, einen gesicherten Aufenthalt für junge Flüchtlinge in Ausbildung und Ausnahmen vom Mindestlohn ermöglichen." Für Beer liegt es auf der Hand: "Wer Beschäftigungschancen und Arbeitsmarktintegration will, der muss den rechtlichen Rahmen dafür schaffen und nicht zuerst mit dem Finger auf andere zeigen."
Hintergrund
Fahimi hatte im Gespräch mit der "dpa" mehr Engagement von der Wirtschaft in der Flüchtlingskrise gefordert und argumentiert, dass der Staat sich nicht allein um die Integration kümmern könne. Aus ihrer Sicht müssten die deutschen Konzerne hier deutlich mehr Geld investieren. Auch Nahles meinte gegenüber der "dpa", die Arbeitgeber müssten im Allgemeinen stärker auf junge Menschen mit Migrationshintergrund setzen.
Dabei gibt es schon zahlreiche Initiativen aus der Wirtschaft, die darauf zielen, Lehrstellen mit jungen Flüchtlingen zu besetzen oder bereits Ausgebildete mit potenziellen Arbeitgebern zu vernetzen. Die Erfolgsquoten von innovativen Projekten wie Workeer.de [1] werden allerdings dadurch verringert, dass die bürokratischen Barrieren und langwierigen Entscheidungsprozesse bei den Behörden viele Arbeitgeber abschrecken, die die Kompetenzen und Motivation der Flüchtlinge gerne einbinden würden.