FDP|
19.05.2015 - 11:30Es geht um Zukunftsoptimismus
Nach dem FDP-Bundesparteitag hat Bayerns FDP-Landeschef Albert Duin sein Verständnis von #GERMANMUT erklärt und über die Herausforderung der Parteierneuerung gesprochen. Im Interview mit dem "Münchner Merkur" lobte er die bisherige Arbeit der Parteiführung, warnte allerdings davor, jetzt zu bequem zu werden. "Im Moment läuft es gut, wir haben zwei Wahlen gewonnen, aber darauf dürfen wir uns nicht ausruhen. Wir müssen zeigen, dass wir den Neuanfang ernst meinen", betonte Duin.
Dazu gehöre es, die Basis zu beteiligen und sich inhaltlich zu verbreitern. "Azubis, Handwerker und Facharbeiter gehören genauso zu unserer Zielgruppe wie Akademiker", hob er hervor. Darüber hinaus müsse deutlich gemacht werden, was die politische Botschaft von Mut praktisch bedeute: "Es geht um Chancen und Zukunftsoptimismus, um die Freiheit und die Eigenverantwortung für jeden Einzelnen. Alle anderen Parteien wollen, dass der Staat dem Bürger vorschreibt, was er zu tun oder zu lassen hat."
Interview mit Albert Duin
Herr Duin, was überwiegt denn mit ein bisschen Abstand: die Enttäuschung über das Ergebnis oder die Freude über die vielen Schulterklopfer?
Unterm Strich war das ein sehr positiver Parteitag. Durch die Kandidatur habe ich für Wettbewerb gesorgt, das fanden vor allem viele Basismitglieder toll. Die kennen und teilen meine Anliegen. Ich wollte ein wenig an den Festen der Partei rütteln und die Leute aufwecken. Ich denke, das ist mir gelungen – mein Ergebnis war ja nicht übel.
Das ist ein bisschen zweischneidig: Wenn Sie die Leute aufwecken müssen, impliziert das Kritik an der Parteiführung.
Die Parteiführung macht einen prima Job, aber ich will nicht, dass wir zu bequem werden. Im Moment läuft es gut, wir haben zwei Wahlen gewonnen, aber darauf dürfen wir uns nicht ausruhen. Wir müssen zeigen, dass wir den Neuanfang ernst meinen, die Basis beteiligen und uns inhaltlich verbreitern. Azubis, Handwerker und Facharbeiter gehören genauso zu unserer Zielgruppe wie Akademiker.
Der Slogan „German Mut“ setzt mit seiner Anspielung auf „German Angst“ Einiges voraus. Funktioniert so was nur in Großstädten oder auch in der Oberlausitz?
Das funktioniert überall, wenn man es richtig rüberbringt. Mit einer stinklangweiligen Rede und grauer Theorie locken Sie natürlich niemanden hinterm Ofen hervor. Wir müssen zeigen, was unsere Politik praktisch bedeutet: Es geht um Chancen und Zukunftsoptimismus, um die Freiheit und die Eigenverantwortung für jeden Einzelnen. Alle anderen Parteien wollen, dass der Staat dem Bürger vorschreibt, was er zu tun oder zu lassen hat. Ich nicht.
Wie wollen Sie sich trotz der verlorenen Kampfabstimmung nun auf Bundesebene einbringen?
Daniel Föst, mein Generalsekretär, ist ja in den Bundesvorstand gewählt worden. Ich selbst mache weiter, wie bisher. Ich kriege viele Einladungen, weil den Leuten meine bildhafte Sprache gefällt. Da spricht halt ein Mittelständler mit selbst aufgebautem Unternehmen. Einer aus der Praxis. Ich will da Vorbild sein: Die Unternehmer müssen sich politisch engagieren und einmischen, sonst wird die Bevormundung immer schlimmer.
Auf dem Parteitag konnte einen das Gefühl beschleichen, die Partei werde übermütig…
Nein, wir bleiben auf dem Boden. Wir haben uns jetzt zurecht gefreut, weil wir zwei verloren geglaubte Wahlen gewonnen haben. Das war eine Leistung der Gesamtpartei. Wenn die Partei in Bremen mit dem alten Mief aufgetreten wäre, hätten wir auch mit der tollen Lencke Steiner nur vier Prozent geholt.
Die Partei hat Christian Lindner seinen Soli von 75 Euro zusätzlich pro Mitglied genehmigt. Das ist eindeutig auf die Bundestagswahl 2017 ausgerichtet. In der Bayern-FDP gibt es Sorge, die Landtagswahl 2018 falle hinten runter.
Nein, überhaupt nicht. Umgekehrt stimmt’s: Nur wenn wir 2017 in den Bundestag kommen, haben wir auch in Bayern eine Chance.
Aber ist denn 2018 dann überhaupt noch Geld da?
Da brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen (lacht). Wir Bayern mit unserem hervorragenden Schatzmeister Klaus von Lindeiner haben das Geld zusammengehalten – uns sozusagen draufgesetzt und ausgebrütet.
Es geht um Zukunftsoptimismus
Nach dem FDP-Bundesparteitag hat Bayerns FDP-Landeschef Albert Duin sein Verständnis von #GERMANMUT [1]erklärt und über die Herausforderung der Parteierneuerung gesprochen. Im Interview mit dem "Münchner Merkur" [2] lobte er die bisherige Arbeit der Parteiführung, warnte allerdings davor, jetzt zu bequem zu werden. "Im Moment läuft es gut, wir haben zwei Wahlen gewonnen, aber darauf dürfen wir uns nicht ausruhen. Wir müssen zeigen, dass wir den Neuanfang ernst meinen", betonte Duin.
Dazu gehöre es, die Basis zu beteiligen und sich inhaltlich zu verbreitern. "Azubis, Handwerker und Facharbeiter gehören genauso zu unserer Zielgruppe wie Akademiker", hob er hervor. Darüber hinaus müsse deutlich gemacht werden, was die politische Botschaft von Mut praktisch bedeute: "Es geht um Chancen und Zukunftsoptimismus, um die Freiheit und die Eigenverantwortung für jeden Einzelnen. Alle anderen Parteien wollen, dass der Staat dem Bürger vorschreibt, was er zu tun oder zu lassen hat."
Interview mit Albert Duin
Herr Duin, was überwiegt denn mit ein bisschen Abstand: die Enttäuschung über das Ergebnis oder die Freude über die vielen Schulterklopfer?
Unterm Strich war das ein sehr positiver Parteitag. Durch die Kandidatur habe ich für Wettbewerb gesorgt, das fanden vor allem viele Basismitglieder toll. Die kennen und teilen meine Anliegen. Ich wollte ein wenig an den Festen der Partei rütteln und die Leute aufwecken. Ich denke, das ist mir gelungen – mein Ergebnis war ja nicht übel.
Das ist ein bisschen zweischneidig: Wenn Sie die Leute aufwecken müssen, impliziert das Kritik an der Parteiführung.
Die Parteiführung macht einen prima Job, aber ich will nicht, dass wir zu bequem werden. Im Moment läuft es gut, wir haben zwei Wahlen gewonnen, aber darauf dürfen wir uns nicht ausruhen. Wir müssen zeigen, dass wir den Neuanfang ernst meinen, die Basis beteiligen und uns inhaltlich verbreitern. Azubis, Handwerker und Facharbeiter gehören genauso zu unserer Zielgruppe wie Akademiker.
Der Slogan „German Mut“ setzt mit seiner Anspielung auf „German Angst“ Einiges voraus. Funktioniert so was nur in Großstädten oder auch in der Oberlausitz?
Das funktioniert überall, wenn man es richtig rüberbringt. Mit einer stinklangweiligen Rede und grauer Theorie locken Sie natürlich niemanden hinterm Ofen hervor. Wir müssen zeigen, was unsere Politik praktisch bedeutet: Es geht um Chancen und Zukunftsoptimismus, um die Freiheit und die Eigenverantwortung für jeden Einzelnen. Alle anderen Parteien wollen, dass der Staat dem Bürger vorschreibt, was er zu tun oder zu lassen hat. Ich nicht.
Wie wollen Sie sich trotz der verlorenen Kampfabstimmung nun auf Bundesebene einbringen?
Daniel Föst, mein Generalsekretär, ist ja in den Bundesvorstand gewählt worden. Ich selbst mache weiter, wie bisher. Ich kriege viele Einladungen, weil den Leuten meine bildhafte Sprache gefällt. Da spricht halt ein Mittelständler mit selbst aufgebautem Unternehmen. Einer aus der Praxis. Ich will da Vorbild sein: Die Unternehmer müssen sich politisch engagieren und einmischen, sonst wird die Bevormundung immer schlimmer.
Auf dem Parteitag konnte einen das Gefühl beschleichen, die Partei werde übermütig…
Nein, wir bleiben auf dem Boden. Wir haben uns jetzt zurecht gefreut, weil wir zwei verloren geglaubte Wahlen gewonnen haben. Das war eine Leistung der Gesamtpartei. Wenn die Partei in Bremen mit dem alten Mief aufgetreten wäre, hätten wir auch mit der tollen Lencke Steiner nur vier Prozent geholt.
Die Partei hat Christian Lindner seinen Soli von 75 Euro zusätzlich pro Mitglied genehmigt. Das ist eindeutig auf die Bundestagswahl 2017 ausgerichtet. In der Bayern-FDP gibt es Sorge, die Landtagswahl 2018 falle hinten runter.
Nein, überhaupt nicht. Umgekehrt stimmt’s: Nur wenn wir 2017 in den Bundestag kommen, haben wir auch in Bayern eine Chance.
Aber ist denn 2018 dann überhaupt noch Geld da?
Da brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen (lacht). Wir Bayern mit unserem hervorragenden Schatzmeister Klaus von Lindeiner haben das Geld zusammengehalten – uns sozusagen draufgesetzt und ausgebrütet.