FDP|
08.05.2015 - 10:45Freie Demokraten würdigen Tag der Befreiung
Vor 70 Jahren endete der zweite Weltkrieg und damit die Naziherrschaft in Deutschland. Hans-Dietrich Genscher, Außenminister a.D. und FDP-Ehrenvorsitzender, gibt Einblick in seine Erinnerungen und erklärt seinen lebenslangen Einsatz für den Frieden. Im Gespräch mit dem „WDR5 Morgenecho“ erklärte er: „Es gibt Dinge, unter die man keinen Schlussstrich ziehen kann. Wer erkennt, was geschehen ist, ist besser gefeit gegen Wiederholung.“
Am 8. Mai 1945 kapitulierte die Wehrmacht bedingungslos vor den Alliierten. Der 1927 geborene Genscher war in den letzten Tagen des Krieges Wehrmachtssoldat. Die Erlebnisse dieser Zeit haben den Politiker Genscher stark geprägt. „Um diese Zeit, an der wir heute hier sprechen, lag ich im Tiefschlaf auf einem Flugplatz in der Nähe von Tangermünde, wo ich amerikanischer Kriegsgefangener geworden war“, erinnert sich Genscher an den Tag der Befreiung. Dass dieser Tag heute so genannt werde, sei Richard von Weizsäcker zu verdanken, der 1985 diese Formulierung „in dieser Klarheit und in dieser Begründetheit“ ausgesprochen hatte.
Im Gespräch mit dem „Focus“ spricht Genscher über seine Zeit in der Wehrmacht. Eindrücklich berichtet er von General Walther Wenck, dessen Armee er angehörte. Wenck widersetzte sich dem Befehl Hitlers, nach Berlin zu marschieren, und führte hunderttausend deutsche Soldaten stattdessen nach Tangermünde über die Elbe und in amerikanische Kriegsgefangenschaft. „Er war mir ein Vorbild an innerer Führung“, betonte der Liberale.
Deutschlands neue Rolle in der Welt
Die Bundesrepublik habe nach der Wiedervereinigung eine neue Rolle in der Welt gefunden, erklärte der Freidemokrat. „Die Toten der anderen Seite haben dazu beigetragen, dass wir befreit werden konnten. Deutschland ist anders geworden. Und besser. Gerade die Fähigkeit, wie wir mit der Vergangenheit umgehen, wie wir mit den Verbrechen des Dritten Reiches umgehen. Da wird nichts mehr beschönigt, dazu stehen wir.“ Menschenwürde und Freiheit müssten die zentralen Ziele des Zusammenlebens sein, unterstrich Genscher.
Freie Demokraten würdigen Tag der Befreiung
Vor 70 Jahren endete der zweite Weltkrieg und damit die Naziherrschaft in Deutschland. Hans-Dietrich Genscher, Außenminister a.D. und FDP-Ehrenvorsitzender, gibt Einblick in seine Erinnerungen und erklärt seinen lebenslangen Einsatz für den Frieden. Im Gespräch mit dem „WDR5 Morgenecho“ [1] erklärte er: „Es gibt Dinge, unter die man keinen Schlussstrich ziehen kann. Wer erkennt, was geschehen ist, ist besser gefeit gegen Wiederholung.“
Am 8. Mai 1945 kapitulierte die Wehrmacht bedingungslos vor den Alliierten. Der 1927 geborene Genscher war in den letzten Tagen des Krieges Wehrmachtssoldat. Die Erlebnisse dieser Zeit haben den Politiker Genscher stark geprägt. „Um diese Zeit, an der wir heute hier sprechen, lag ich im Tiefschlaf auf einem Flugplatz in der Nähe von Tangermünde, wo ich amerikanischer Kriegsgefangener geworden war“, erinnert sich Genscher an den Tag der Befreiung. Dass dieser Tag heute so genannt werde, sei Richard von Weizsäcker zu verdanken, der 1985 diese Formulierung „in dieser Klarheit und in dieser Begründetheit“ ausgesprochen hatte.
Im Gespräch mit dem „Focus“ [2]spricht Genscher über seine Zeit in der Wehrmacht. Eindrücklich berichtet er von General Walther Wenck, dessen Armee er angehörte. Wenck widersetzte sich dem Befehl Hitlers, nach Berlin zu marschieren, und führte hunderttausend deutsche Soldaten stattdessen nach Tangermünde über die Elbe und in amerikanische Kriegsgefangenschaft. „Er war mir ein Vorbild an innerer Führung“, betonte der Liberale.
Deutschlands neue Rolle in der Welt
Die Bundesrepublik habe nach der Wiedervereinigung eine neue Rolle in der Welt gefunden, erklärte der Freidemokrat. „Die Toten der anderen Seite haben dazu beigetragen, dass wir befreit werden konnten. Deutschland ist anders geworden. Und besser. Gerade die Fähigkeit, wie wir mit der Vergangenheit umgehen, wie wir mit den Verbrechen des Dritten Reiches umgehen. Da wird nichts mehr beschönigt, dazu stehen wir.“ Menschenwürde und Freiheit müssten die zentralen Ziele des Zusammenlebens sein, unterstrich Genscher.