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16.01.2013 - 01:00Europa gemeinsam voranbringen
Staatsminister Michael Georg Link (FDP) hat die deutsch-französische Freundschaft als eine Erfolgsgeschichte gewürdigt und ihre Schlüsselrolle für die europäische Integration hervorgehoben. Anlässlich von 50 Jahren Élysée-Vertrag sagte Link, diese Beziehung basiere nicht nur auf gemeinsamer Geschichte und der gelebten Freundschaft der Bürger. Sie sei auch "eine Strategie, um Europa voranzubringen". "Gerade in der Krise brauchen wir einen starken deutsch-französischen Motor", sagte FDP-Europapolitiker Oliver Luksic.
Der Élysée-Vertrag habe die Versöhnung der ehemaligen Kriegsgegner besiegelt und eine Erfolgsgeschichte eingeleitet, sagte Link mit Blick zurück auf das vor fünfzig Jahren geschlossene Abkommen. "Die Tiefe und Intensität dieser Freundschaft sind einzigartig", hob der Staatsminister im Auswärtigen Amt in seiner Rede hervor. Sie basiere auf "gelebter Nähe und gelebter Geschichte" und sei in den Gesellschaften beider Länder tief verwurzelt.
Link führte die zahlreichen Städtepartnerschaften oder die Austauschprogramme des deutsch-französischen Jugendwerkes an. Nicht zu vergessen sei, dass Deutschland und Frankreich füreinander die wichtigsten Handelspartner in Europa seien.
Die deutsch-französische Freundschaft in jeder Generation neu mit Leben erfüllen
"In jeder Generation muss diese Freundschaft neu mit Leben erfüllt werden", machte der Staatsminister deutlich. So sei es wünschenswert, dass sich wieder mehr junge Menschen für Deutsch beziehungsweise Französisch als Fremdsprache entschieden. "Das gegenseitige Verstehen fängt bei der Sprache an", sagte Link.
Auch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit müsse verbessert werden. Während Deutschland in Sachen Vereinbarkeit von Familie und Beruf von Frankreich lernen könne, schaue der Nachbar mit großem Interesse auf das deutsche System der dualen Berufsausbildung.
Zukunft Europas: Frankreich ist unser wichtigster Partner
Link verwies darauf, dass Deutschland und Frankreich ihre europapolitischen Position stets in enger Abstimmung und mit Blick auf die gemeinsame Verantwortung für den Kontinent entwickelt hätten. Kontroversen gehörten auch dazu, "sonst wären wir ein Museum", sagte der Staatsminister. Um Kompromisse sei immer hart gerungen worden, diese waren aber dann dauerhaft und hätten Vorbildwirkung für ganz Europa entfaltet.
Entscheidungen auf EU-Ebene würden oftmals von zwischen Berlin und Paris getroffenen Vereinbarungen vorstrukturiert und überhaupt erst ermöglicht. "Frankreich ist unser wichtigster Partner für die Bewahrung des europäischen Gesellschaftsmodells", fasste Link zusammen.
Luksic: Gemeinsamen Arbeits- und Ausbildungsmarkt schaffen
Der FDP-Bundestagsabgeordnete Oliver Luksic, Mitglied im Ausschuss des Bundestages für EU-Angelegenheiten, warb dafür, die Beziehung beider Länder durch konkrete Projekte zu vertiefen. Verständnis entstehe, wenn Gesellschaften zusammenkommen, sagte der FDP-Politiker. Gute Erfahrungen gebe es bereits mit den deutsch-französischen Gymnasien, Erasmus-Aufenthalten und Schüleraustauschprogrammen. Er plädierte für eine stärkere Harmonisierung bei der Gesundheitsversorgung sowie für "Leuchtturmprojekte" im Bereich Forschung und Entwicklung.
Angesichts von hoher Jugendarbeitslosigkeit auf der einen und Fachkräftemangel auf der anderen Seite sei es nun geboten, die Zusammenarbeit bei Berufsausbildung und Arbeitsmarkt zu verstärken. "Das wären Fortschritte, die deutsche und französische Jugendliche am eigenen Leib erfahren könnten", verdeutlichte der Liberale. Luksic nannte als Beispiel eine verbesserte Anerkennung von Abschlüssen.
Deutschland und Frankreich müssten Impulse für Europa liefern, die insbesondere mehr Chancen für junge Menschen schaffen, unterstrich Luksic. "Nur so können wir Frieden, Freiheit und Wohlstand auch in den nächsten fünfzig Jahren erhalten."
Hintergrund
Bundeskanzler Konrad Adenauer und Staatspräsident Charles de Gaulle haben den Vertrag über die deutsch-französische Zusammenarbeit am 22. Januar 1963 im Élysée-Palast in Paris unterzeichnet. Am 50. Jahrestag des Vertrages kommen die Parlamente beider Staaten im Berliner Reichstag zu einer gemeinsamen Sitzung zusammen.
Europa gemeinsam voranbringen
Staatsminister Michael Georg Link (FDP) hat die deutsch-französische Freundschaft als eine Erfolgsgeschichte gewürdigt und ihre Schlüsselrolle für die europäische Integration hervorgehoben. Anlässlich von 50 Jahren Élysée-Vertrag [1] sagte Link, diese Beziehung basiere nicht nur auf gemeinsamer Geschichte und der gelebten Freundschaft der Bürger. Sie sei auch "eine Strategie, um Europa voranzubringen". "Gerade in der Krise brauchen wir einen starken deutsch-französischen Motor", sagte FDP-Europapolitiker Oliver Luksic.
Der Élysée-Vertrag habe die Versöhnung der ehemaligen Kriegsgegner besiegelt und eine Erfolgsgeschichte eingeleitet, sagte Link mit Blick zurück auf das vor fünfzig Jahren geschlossene Abkommen. "Die Tiefe und Intensität dieser Freundschaft sind einzigartig", hob der Staatsminister im Auswärtigen Amt in seiner Rede [2] hervor. Sie basiere auf "gelebter Nähe und gelebter Geschichte" und sei in den Gesellschaften beider Länder tief verwurzelt.
Link führte die zahlreichen Städtepartnerschaften oder die Austauschprogramme des deutsch-französischen Jugendwerkes an. Nicht zu vergessen sei, dass Deutschland und Frankreich füreinander die wichtigsten Handelspartner in Europa seien.
Die deutsch-französische Freundschaft in jeder Generation neu mit Leben erfüllen
"In jeder Generation muss diese Freundschaft neu mit Leben erfüllt werden", machte der Staatsminister deutlich. So sei es wünschenswert, dass sich wieder mehr junge Menschen für Deutsch beziehungsweise Französisch als Fremdsprache entschieden. "Das gegenseitige Verstehen fängt bei der Sprache an", sagte Link.
Auch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit müsse verbessert werden. Während Deutschland in Sachen Vereinbarkeit von Familie und Beruf von Frankreich lernen könne, schaue der Nachbar mit großem Interesse auf das deutsche System der dualen Berufsausbildung.
Zukunft Europas: Frankreich ist unser wichtigster Partner
Link verwies darauf, dass Deutschland und Frankreich ihre europapolitischen Position stets in enger Abstimmung und mit Blick auf die gemeinsame Verantwortung für den Kontinent entwickelt hätten. Kontroversen gehörten auch dazu, "sonst wären wir ein Museum", sagte der Staatsminister. Um Kompromisse sei immer hart gerungen worden, diese waren aber dann dauerhaft und hätten Vorbildwirkung für ganz Europa entfaltet.
Entscheidungen auf EU-Ebene würden oftmals von zwischen Berlin und Paris getroffenen Vereinbarungen vorstrukturiert und überhaupt erst ermöglicht. "Frankreich ist unser wichtigster Partner für die Bewahrung des europäischen Gesellschaftsmodells", fasste Link zusammen.
Luksic: Gemeinsamen Arbeits- und Ausbildungsmarkt schaffen
Der FDP-Bundestagsabgeordnete Oliver Luksic, Mitglied im Ausschuss des Bundestages für EU-Angelegenheiten, warb dafür, die Beziehung beider Länder durch konkrete Projekte zu vertiefen. Verständnis entstehe, wenn Gesellschaften zusammenkommen, sagte der FDP-Politiker. Gute Erfahrungen gebe es bereits mit den deutsch-französischen Gymnasien, Erasmus-Aufenthalten und Schüleraustauschprogrammen. Er plädierte für eine stärkere Harmonisierung bei der Gesundheitsversorgung sowie für "Leuchtturmprojekte" im Bereich Forschung und Entwicklung.
Angesichts von hoher Jugendarbeitslosigkeit auf der einen und Fachkräftemangel auf der anderen Seite sei es nun geboten, die Zusammenarbeit bei Berufsausbildung und Arbeitsmarkt zu verstärken. "Das wären Fortschritte, die deutsche und französische Jugendliche am eigenen Leib erfahren könnten", verdeutlichte der Liberale. Luksic nannte als Beispiel eine verbesserte Anerkennung von Abschlüssen.
Deutschland und Frankreich müssten Impulse für Europa liefern, die insbesondere mehr Chancen für junge Menschen schaffen, unterstrich Luksic. "Nur so können wir Frieden, Freiheit und Wohlstand auch in den nächsten fünfzig Jahren erhalten."
Hintergrund
Bundeskanzler Konrad Adenauer und Staatspräsident Charles de Gaulle haben den Vertrag über die deutsch-französische Zusammenarbeit am 22. Januar 1963 im Élysée-Palast in Paris unterzeichnet. Am 50. Jahrestag des Vertrages kommen die Parlamente beider Staaten im Berliner Reichstag zu einer gemeinsamen Sitzung zusammen.