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16.07.2014 - 13:00Machtpolitische Fallen für Roussef beim BRICS-Gipfel
Brasilien ist wieder Gastgeber eines internationalen Großereignisses: Vom 14. bis zum 16. Juli treffen sich in den Städten Fortaleza und Brasilia Vertreter der aufstrebenden Wirtschaftsmächte Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika (BRICS) zu ihrem diesjährigen Gipfel. Die BRICS-Staaten legen den Schwerpunkt des Treffens auf die Themen soziale Inklusion und nachhaltige Entwicklung. Im Interview erklärt Stiftungsexpertin Gabriele Reitmeier die damit verbundenen Herausforderungen und Gefahren für die brasilianische Regierung.
So sei die brasilianische Regierung offenbar bemüht, die internationale Aufmerksamkeit für das Treffen möglichst niedrig zu halten, weiß Reitmeier zu berichten. Denn der Gipfel könnte für die amtierende Präsidentin Dilma Roussef in Hinblick auf die Wahlen im Oktober riskant werden. "Ein im Vergleich zu den übrigen BRIC-Staaten relativ schlechtes wirtschaftliches Abschneiden Brasiliens und ein allzu harmonisches 'Familienfoto' mit Wladimir Putin, dem Aggressor in der Ukraine-Krise, könnten dem oppositionellen Lager neuen Zulauf bringen", erläutert die Stiftungsexpertin.
Ziel einer eigenen Entwicklungsbank
Die Leitidee der BRICS sei es, international mit einer Stimme zu sprechen, um den eigenen Interessen mehr Gehör zu verschaffen und den Einfluss der USA und des Westens insgesamt zurückzudrängen, so Reitmeier weiter. Allerdings falle es den extrem unterschiedlichen Mitgliedstaaten schwer, sich erstmal auf gemeinsame Positionen zu einigen.
Ein langfristiges Ziel stehe jedoch fest: Der Aufbau einer eigenen BRICS-Entwicklungsbank, die Projekte finanzieren soll, wenn bestehende internationale Finanzinstitute nicht genügend Geld bereitstellen oder mit unangenehmen Bedingungen verknüpfen. Die Reform der Weltordnungspolitik und der internationalen Organisationen, allen voran der Weltbank, des Internationalen Währungsfonds (IWF) und des Weltsicherheitsrates, seien weitere Ziele. "Diese werden, nach Auffassung der BRICS, nicht den veränderten Machtverhältnissen in der Welt gerecht, sondern sind nach wie vor von den USA und Europa dominiert", führt Reitmeier aus.
Machtpolitische Fallen für Roussef beim BRICS-Gipfel
Brasilien ist wieder Gastgeber eines internationalen Großereignisses: Vom 14. bis zum 16. Juli treffen sich in den Städten Fortaleza und Brasilia Vertreter der aufstrebenden Wirtschaftsmächte Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika (BRICS) zu ihrem diesjährigen Gipfel. Die BRICS-Staaten legen den Schwerpunkt des Treffens auf die Themen soziale Inklusion und nachhaltige Entwicklung. Im Interview erklärt Stiftungsexpertin Gabriele Reitmeier die damit verbundenen Herausforderungen und Gefahren für die brasilianische Regierung.
So sei die brasilianische Regierung offenbar bemüht, die internationale Aufmerksamkeit für das Treffen möglichst niedrig zu halten, weiß Reitmeier zu berichten. Denn der Gipfel könnte für die amtierende Präsidentin Dilma Roussef in Hinblick auf die Wahlen im Oktober riskant werden. "Ein im Vergleich zu den übrigen BRIC-Staaten relativ schlechtes wirtschaftliches Abschneiden Brasiliens und ein allzu harmonisches 'Familienfoto' mit Wladimir Putin, dem Aggressor in der Ukraine-Krise, könnten dem oppositionellen Lager neuen Zulauf bringen", erläutert die Stiftungsexpertin.
Ziel einer eigenen Entwicklungsbank
Die Leitidee der BRICS sei es, international mit einer Stimme zu sprechen, um den eigenen Interessen mehr Gehör zu verschaffen und den Einfluss der USA und des Westens insgesamt zurückzudrängen, so Reitmeier weiter. Allerdings falle es den extrem unterschiedlichen Mitgliedstaaten schwer, sich erstmal auf gemeinsame Positionen zu einigen.
Ein langfristiges Ziel stehe jedoch fest: Der Aufbau einer eigenen BRICS-Entwicklungsbank, die Projekte finanzieren soll, wenn bestehende internationale Finanzinstitute nicht genügend Geld bereitstellen oder mit unangenehmen Bedingungen verknüpfen. Die Reform der Weltordnungspolitik und der internationalen Organisationen, allen voran der Weltbank, des Internationalen Währungsfonds (IWF) und des Weltsicherheitsrates, seien weitere Ziele. "Diese werden, nach Auffassung der BRICS, nicht den veränderten Machtverhältnissen in der Welt gerecht, sondern sind nach wie vor von den USA und Europa dominiert", führt Reitmeier aus.