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30.06.2014 - 13:00Der erste Weltkrieg aus liberaler Perspektive
Das Attentat auf den österreichischen Prinzen Franz Ferdinand, das den 1. Weltkrieg auslöste, jährt sich zum 100. Mal. Das Archiv des Liberalismus betrachtet die historischen Ereignisse um den Tod des Prinzen aus der Perspektive des Theologen und Politikers Martin Rade . Der Herausgeber der „Christlichen Welt“ begleitete in seinen Kommentaren die Geschehnisse. „Martin Rade gab der Vernunft in der Politik eine Stimme“, so die Einschätzung der Stiftungsexperten.
Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs stellte Rade wie viele Gleichgesinnte auf eine harte Probe. In der Juli-Krise war der Liberale noch voller Skepsis gegenüber der österreichischen Politik. In den ersten Augusttagen geriet er allerdings immer stärker in den Sog der Mobilisierungseuphorie. „Das Beste am Krieg ist sein Anfang. Dies Durchzucktsein und Durchglühtsein des ganzen Volkes von einer Empfindung. Dieser Kurssturz alles sonst so Wichtigen“, fasste er seine unmittelbaren Eindrücke am 2. August 1914 in der „Christlichen Welt“ zusammen. Er war der festen Meinung, das Deutsche Reich führe einen Verteidigungskrieg gegen die Entente-Staaten. Wie viele Vertreter des Bildungsbürgertums sah er im britischen „Handelsneid“ den tieferen Grund für die europäische Katastrophe.
Im Kriegsverlauf profilierte sich Rade als vernünftiger, besonnener Beobachter der Situation und der folgenden Ereignisse: „Gegenüber Niederlage, Revolution und Republik übte er dann eine ungewöhnlich gelassene Haltung. Mit seiner pragmatischen Sicht auf die Dinge schickte er sich in an das Unvermeidliche und ging zur neuen Tagesordnung über.“
Der erste Weltkrieg aus liberaler Perspektive
Das Attentat auf den österreichischen Prinzen Franz Ferdinand, das den 1. Weltkrieg auslöste, jährt sich zum 100. Mal. Das Archiv des Liberalismus betrachtet die historischen Ereignisse um den Tod des Prinzen aus der Perspektive des Theologen und Politikers Martin Rade [1]. Der Herausgeber der „Christlichen Welt“ begleitete in seinen Kommentaren die Geschehnisse. „Martin Rade gab der Vernunft in der Politik eine Stimme“, so die Einschätzung der Stiftungsexperten.
Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs stellte Rade wie viele Gleichgesinnte auf eine harte Probe. In der Juli-Krise war der Liberale noch voller Skepsis gegenüber der österreichischen Politik. In den ersten Augusttagen geriet er allerdings immer stärker in den Sog der Mobilisierungseuphorie. „Das Beste am Krieg ist sein Anfang. Dies Durchzucktsein und Durchglühtsein des ganzen Volkes von einer Empfindung. Dieser Kurssturz alles sonst so Wichtigen“, fasste er seine unmittelbaren Eindrücke am 2. August 1914 in der „Christlichen Welt“ zusammen. Er war der festen Meinung, das Deutsche Reich führe einen Verteidigungskrieg gegen die Entente-Staaten. Wie viele Vertreter des Bildungsbürgertums sah er im britischen „Handelsneid“ den tieferen Grund für die europäische Katastrophe.
Im Kriegsverlauf profilierte sich Rade als vernünftiger, besonnener Beobachter der Situation und der folgenden Ereignisse: „Gegenüber Niederlage, Revolution und Republik übte er dann eine ungewöhnlich gelassene Haltung. Mit seiner pragmatischen Sicht auf die Dinge schickte er sich in an das Unvermeidliche und ging zur neuen Tagesordnung über.“