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13.01.2014 - 11:30Eltern brauchen keinen Artenschutz
FDP-Generalsekretärin Nicola Beer hat SPD-Pläne, die Arbeitszeit für Eltern auf 32 Stunden zu verkürzen, scharf kritisiert. Im Gastbeitrag für das Debattenmagazin "The European" lehnt die Politikerin und Mutter von Zwillingen das staatliche Siegel "schutzbedürftige Art" für Eltern ausdrücklich ab. Für Beer ist klar: Statt staatlicher Bevormundung werden flexiblere Kinderbetreuung und Arbeitsmodelle gebraucht, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu stärken.
Kaum seien die Sozialdemokraten im Amt, schon hagele es Lebens- und Arbeitsvorschriften für alle Bürger, insbesondere für Eltern und Frauen, konstatierte die Liberale. Die Eingriffe des Staates häuften sich an: "Ein Zwangsfeierabend gegen die Belastungen der Arbeitswelt, an dem natürlich auch ein E-Mail- und Handyverbot gilt. Eine Frauenquote für Aufsichtsräte, damit sich auch Frauen im Beruf endlich durchsetzen können. Und jetzt auch noch die Verkürzung der Arbeitszeit für Eltern auf 32 Stunden in der Woche."
Die FDP-Generalsekretärin zeigte sich von der Anmaßung der SPD in der Familienpolitik entsetzt. Trotz allen Herausforderungen des Arbeitsalltags sieht sie keinen Anlass, dass die Sozialdemokraten die Bürger bevormunden und bemuttern. "Unsere Großmütter haben in schwersten Zeiten Kinder groß gezogen – nach dem Krieg oft auch ohne Mann. Viele unsere Mütter haben sich selbst die Emanzipation erkämpft", unterstrich die Liberale. Bei der SPD habe aber jemand die Idee der Emanzipation offenbar falsch verstanden, so Beer. "Frauen sind nicht das schwächere Geschlecht. Eltern sind nicht Menschen mit verminderter Arbeitsfähigkeit. Sondern wir wollen eigentlich nur eines: Die gleichen Chancen wie alle anderen auch."
Flexibilität und Freiheit statt starren Vorschriften
Aufgabe der Politik sei es deshalb, faire Rahmenbedingungen zu schaffen, beispielsweise durch eine flexiblere Kinderbetreuung, "damit Eltern – und insbesondere Mütter – ihren Beruf und ihre Familie leichter unter einen Hut bekommen", so Beer. Dazu gehöre auch die Abschaffung der Steuerklasse V, die vor allem viele Frauen demotiviere, nach der Geburt eines Kindes wieder zu arbeiten. Deutschland brauche "variable, individuelle Lösungen für eine Arbeitswelt, die selbst immer flexibler wird und immer neue Formen der Arbeit und Zusammenarbeit findet", forderte die FDP-Generalsekretärin.
Die Gesetzgebung sollte aber nicht immer an erster Stelle bei der Prägung eines modernen Frauen- und Elternbildes kommen. Vielmehr brauche es gute Vorbilder. "Das sind zum Beispiel auch Andrea Nahles als berufstätige Mutter und Sigmar Gabriel, der selbst als Vizekanzler bewusst auch unter der Woche eine kleine Auszeit für die Tochter vorsieht. Dafür habe ich, über die Parteigrenzen hinweg, großen Respekt", erklärte Beer. Ihre Lebensbahnen belegten nämlich, dass Eltern das alles schaffen könnten. "Ich würde mir nur wünschen, die Sozialdemokraten würden das, was sie selbst leben, auch allen anderen zutrauen – und uns nicht in Watte packen. Das macht uns Frauen und uns Eltern klein. Und das finde ich schlicht unerträglich", führte die Liberale aus.
Eltern brauchen keinen Artenschutz
FDP-Generalsekretärin Nicola Beer hat SPD-Pläne, die Arbeitszeit für Eltern auf 32 Stunden zu verkürzen, scharf kritisiert. Im Gastbeitrag für das Debattenmagazin "The European" lehnt die Politikerin und Mutter von Zwillingen das staatliche Siegel "schutzbedürftige Art" für Eltern ausdrücklich ab. Für Beer ist klar: Statt staatlicher Bevormundung werden flexiblere Kinderbetreuung und Arbeitsmodelle gebraucht, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu stärken.
Kaum seien die Sozialdemokraten im Amt, schon hagele es Lebens- und Arbeitsvorschriften für alle Bürger, insbesondere für Eltern und Frauen, konstatierte die Liberale. Die Eingriffe des Staates häuften sich an: "Ein Zwangsfeierabend gegen die Belastungen der Arbeitswelt, an dem natürlich auch ein E-Mail- und Handyverbot gilt. Eine Frauenquote für Aufsichtsräte, damit sich auch Frauen im Beruf endlich durchsetzen können. Und jetzt auch noch die Verkürzung der Arbeitszeit für Eltern auf 32 Stunden in der Woche."
Die FDP-Generalsekretärin zeigte sich von der Anmaßung der SPD in der Familienpolitik entsetzt. Trotz allen Herausforderungen des Arbeitsalltags sieht sie keinen Anlass, dass die Sozialdemokraten die Bürger bevormunden und bemuttern. "Unsere Großmütter haben in schwersten Zeiten Kinder groß gezogen – nach dem Krieg oft auch ohne Mann. Viele unsere Mütter haben sich selbst die Emanzipation erkämpft", unterstrich die Liberale. Bei der SPD habe aber jemand die Idee der Emanzipation offenbar falsch verstanden, so Beer. "Frauen sind nicht das schwächere Geschlecht. Eltern sind nicht Menschen mit verminderter Arbeitsfähigkeit. Sondern wir wollen eigentlich nur eines: Die gleichen Chancen wie alle anderen auch."
Flexibilität und Freiheit statt starren Vorschriften
Aufgabe der Politik sei es deshalb, faire Rahmenbedingungen zu schaffen, beispielsweise durch eine flexiblere Kinderbetreuung, "damit Eltern – und insbesondere Mütter – ihren Beruf und ihre Familie leichter unter einen Hut bekommen", so Beer. Dazu gehöre auch die Abschaffung der Steuerklasse V, die vor allem viele Frauen demotiviere, nach der Geburt eines Kindes wieder zu arbeiten. Deutschland brauche "variable, individuelle Lösungen für eine Arbeitswelt, die selbst immer flexibler wird und immer neue Formen der Arbeit und Zusammenarbeit findet", forderte die FDP-Generalsekretärin.
Die Gesetzgebung sollte aber nicht immer an erster Stelle bei der Prägung eines modernen Frauen- und Elternbildes kommen. Vielmehr brauche es gute Vorbilder. "Das sind zum Beispiel auch Andrea Nahles als berufstätige Mutter und Sigmar Gabriel, der selbst als Vizekanzler bewusst auch unter der Woche eine kleine Auszeit für die Tochter vorsieht. Dafür habe ich, über die Parteigrenzen hinweg, großen Respekt", erklärte Beer. Ihre Lebensbahnen belegten nämlich, dass Eltern das alles schaffen könnten. "Ich würde mir nur wünschen, die Sozialdemokraten würden das, was sie selbst leben, auch allen anderen zutrauen – und uns nicht in Watte packen. Das macht uns Frauen und uns Eltern klein. Und das finde ich schlicht unerträglich", führte die Liberale aus.