FDP|
05.12.2013 - 10:45ZASTROW-Interview für die „Leipziger Volkszeitung“
Berlin. Der stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende Holger Zastrow gab der „Leipziger Volkszeitung“ (Donnerstag-Ausgabe) das folgende Interview. Die Fragen stellte Dieter Wonka:
Frage: Die Sachsen-FDP trägt die letzte Regierungsfraktion. Ist das Landtagswahlergebnis im Freistaat 2014 im Vergleich zur Leistung von Lindner wichtiger?
ZASTROW: Für die Partei ist das Wahlergebnis in Sachsen wichtiger. Wir müssen zeigen, dass wir wieder Wahlen gewinnen können und dass Schwarz-Gelb ein Modell mit Zukunft ist. Das ist viel wichtiger, als das, was momentan in Berlin im Vorstand passiert.
Frage: Wäre die FDP eine verlogene Gemeinschaft, wenn sie den Euro-Kritiker Frank Schäffler ausgrenzte?
ZASTROW: Wir sind eine Partei der Freiheit. Dazu gehört für mich ganz, ganz zentral die Meinungsfreiheit. Ich weiß gar nicht, warum sich einige in der FDP so schwer mit unterschiedlichen Meinungen tun. Wenn wir wirklich eine FDP sein wollen, die sich nicht auf ein Thema oder ein Denken verengt, dann gehört ein Frank Schäffler genauso zu der Partei wie andere, die vielleicht für einen anderen Kurs stehen. Das muss die Partei aushalten und das Spektrum tut uns auch gut. Wir sollten nur lernen, damit zu streiten und das nicht immer mit Personen zu verknüpfen, sondern den inhaltlichen Streit über die Beurteilung von Personen setzen. Einer unserer Fehler in den letzten Jahren war, dass bei uns überall so viele kleine Könige entstanden sind, die sich selbst über die Partei gestellt haben. Es ist wichtig, dass auch prominente Persönlichkeiten eine Einheit mit der Partei bilden und sich nicht immer neben oder über die Partei stellen.
Frage: Wann muss Lindner liefern?
ZASTROW: Wir haben im nächsten Jahr ein wichtiges Wahljahr vor uns mit Kommunalwahlen, drei Landtagswahlen und der Europawahl. Wir haben eine Koalition in Berlin, die uns ein gewaltiges Betätigungsfeld bietet.
Frage: Wann muss er liefern?
ZASTROW: Ich gebe da keine Zeit vor. Die Partei muss ein gutes Gefühl bekommen, dass wir auf einen richtigen Weg sind.
Frage: SPD, Grüne und Linke sind allesamt Sozialisten, haben Sie gesagt. Jetzt koaliert die Union mit den Sozialisten und mit den Grünen. Vielleicht auch bald noch mit der Linkspartei. Trauen Sie der Union also auch das beliebig Schlechteste zu?
ZASTROW: Ja, der CDU ist im Zweifel alles zuzutrauen. Die Bündnisflexibilität, die die CDU an den Tag legt, ist schon erstaunlich. Im Ergebnis wird sie eben noch mehr sozialdemokratisiert. Ich meine die CDU auf Bundesebene. Wenn die CDU mit der FDP regiert, dann ist es eben eine andere CDU und dann gibt es auch eine andere, eine bessere Politik.
ZASTROW-Interview für die „Leipziger Volkszeitung“
Berlin. Der stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende Holger Zastrow gab der „Leipziger Volkszeitung“ (Donnerstag-Ausgabe) das folgende Interview. Die Fragen stellte Dieter Wonka:
Frage: Die Sachsen-FDP trägt die letzte Regierungsfraktion. Ist das Landtagswahlergebnis im Freistaat 2014 im Vergleich zur Leistung von Lindner wichtiger?
ZASTROW: Für die Partei ist das Wahlergebnis in Sachsen wichtiger. Wir müssen zeigen, dass wir wieder Wahlen gewinnen können und dass Schwarz-Gelb ein Modell mit Zukunft ist. Das ist viel wichtiger, als das, was momentan in Berlin im Vorstand passiert.
Frage: Wäre die FDP eine verlogene Gemeinschaft, wenn sie den Euro-Kritiker Frank Schäffler ausgrenzte?
ZASTROW: Wir sind eine Partei der Freiheit. Dazu gehört für mich ganz, ganz zentral die Meinungsfreiheit. Ich weiß gar nicht, warum sich einige in der FDP so schwer mit unterschiedlichen Meinungen tun. Wenn wir wirklich eine FDP sein wollen, die sich nicht auf ein Thema oder ein Denken verengt, dann gehört ein Frank Schäffler genauso zu der Partei wie andere, die vielleicht für einen anderen Kurs stehen. Das muss die Partei aushalten und das Spektrum tut uns auch gut. Wir sollten nur lernen, damit zu streiten und das nicht immer mit Personen zu verknüpfen, sondern den inhaltlichen Streit über die Beurteilung von Personen setzen. Einer unserer Fehler in den letzten Jahren war, dass bei uns überall so viele kleine Könige entstanden sind, die sich selbst über die Partei gestellt haben. Es ist wichtig, dass auch prominente Persönlichkeiten eine Einheit mit der Partei bilden und sich nicht immer neben oder über die Partei stellen.
Frage: Wann muss Lindner liefern?
ZASTROW: Wir haben im nächsten Jahr ein wichtiges Wahljahr vor uns mit Kommunalwahlen, drei Landtagswahlen und der Europawahl. Wir haben eine Koalition in Berlin, die uns ein gewaltiges Betätigungsfeld bietet.
Frage: Wann muss er liefern?
ZASTROW: Ich gebe da keine Zeit vor. Die Partei muss ein gutes Gefühl bekommen, dass wir auf einen richtigen Weg sind.
Frage: SPD, Grüne und Linke sind allesamt Sozialisten, haben Sie gesagt. Jetzt koaliert die Union mit den Sozialisten und mit den Grünen. Vielleicht auch bald noch mit der Linkspartei. Trauen Sie der Union also auch das beliebig Schlechteste zu?
ZASTROW: Ja, der CDU ist im Zweifel alles zuzutrauen. Die Bündnisflexibilität, die die CDU an den Tag legt, ist schon erstaunlich. Im Ergebnis wird sie eben noch mehr sozialdemokratisiert. Ich meine die CDU auf Bundesebene. Wenn die CDU mit der FDP regiert, dann ist es eben eine andere CDU und dann gibt es auch eine andere, eine bessere Politik.