Stiftung|
01.07.2013 - 11:15Meinardus: Graben zwischen Islamisten und Säkularen wächst
Der Kairoer Büroleiter der Stiftung warnt vor der zunehmenden Polarisierung der ägyptischen Gesellschaft.
In Ägypten ist es erneut zu Gewalt zwischen Anhängern von Präsident Mohammed Mursi und der Opposition gekommen. Der Leiter des Regionalbüros der Stiftung für die Freiheit, Ronald Meinardus, spricht im "Deutschlandfunk"-Interview von einer immer stärkeren Polarisierung zwischen den Lagern. "Es gibt keine Stimmen der Vernunft, es gibt keine Menschen, die dort Brücken schlagen wollen", so Meinardus. "Und der Graben wird von Tag zu Tag tiefer." Während die Opposition weiteren Zulauf bekommen habe, seien die regierungstreuen Muslimbrüder organisatorisch sehr gut aufgestellt, analysiert der Stiftungsexperte.
"Ich glaube, das Schlimmste, was man jetzt aus Sicht der großen Mehrheit der Ägypter dem Präsidenten vorwerfen kann, ist, dass er versagt hat, das Land nach vorne zu bringen."
Meinardus teilt die Einschätzung von Menschenrechtsorganisationen, die der Regierung von Präsident Mursi ein schlechtes Zeugnis ausstellen. "Hoch problematisch" nennt er insbesondere dessen Vorgehen gegen internationale Nichtregierungsorganisationen. Für die Bevölkerung wiege die schlechte wirtschaftliche Lage im Land allerdings weitaus schwerer. "Die große Mehrheit der Ägypter ist konfrontiert mit existenziellen Problemen, mit wirtschaftlichen Problemen. Es gibt kein Benzin an den Tankstellen, es gibt Stromausfälle täglich", sagt Meinardus.
Wie Meinardus betont, sei es allerdings nicht Ziel oder Auftrag der Stiftung, die Opposition zu unterstützen. Als Einrichtung der politischen Bildung sei die Stiftung auf die Kooperation mit der Regierung angewiesen und habe ein Abkommen mit dem Jugendministerium abgeschlossen, das die rechtliche Grundlage der Stiftungsarbeit bildet. "Weil wir eine liberale Stiftung sind", so Meinardus weiter, "haben wir natürlich eine besondere Affinität zu den liberalen und säkularen Kräften."
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Meinardus: Graben zwischen Islamisten und Säkularen wächst
Der Kairoer Büroleiter der Stiftung warnt vor der zunehmenden Polarisierung der ägyptischen Gesellschaft.
In Ägypten ist es erneut zu Gewalt zwischen Anhängern von Präsident Mohammed Mursi und der Opposition gekommen. Der Leiter des Regionalbüros der Stiftung für die Freiheit, Ronald Meinardus, spricht im "Deutschlandfunk"-Interview [1] von einer immer stärkeren Polarisierung zwischen den Lagern. "Es gibt keine Stimmen der Vernunft, es gibt keine Menschen, die dort Brücken schlagen wollen", so Meinardus. "Und der Graben wird von Tag zu Tag tiefer." Während die Opposition weiteren Zulauf bekommen habe, seien die regierungstreuen Muslimbrüder organisatorisch sehr gut aufgestellt, analysiert der Stiftungsexperte.
"Ich glaube, das Schlimmste, was man jetzt aus Sicht der großen Mehrheit der Ägypter dem Präsidenten vorwerfen kann, ist, dass er versagt hat, das Land nach vorne zu bringen."
Meinardus teilt die Einschätzung von Menschenrechtsorganisationen, die der Regierung von Präsident Mursi ein schlechtes Zeugnis ausstellen. "Hoch problematisch" nennt er insbesondere dessen Vorgehen gegen internationale Nichtregierungsorganisationen. Für die Bevölkerung wiege die schlechte wirtschaftliche Lage im Land allerdings weitaus schwerer. "Die große Mehrheit der Ägypter ist konfrontiert mit existenziellen Problemen, mit wirtschaftlichen Problemen. Es gibt kein Benzin an den Tankstellen, es gibt Stromausfälle täglich", sagt Meinardus.
Wie Meinardus betont, sei es allerdings nicht Ziel oder Auftrag der Stiftung, die Opposition zu unterstützen. Als Einrichtung der politischen Bildung sei die Stiftung auf die Kooperation mit der Regierung angewiesen und habe ein Abkommen mit dem Jugendministerium abgeschlossen, das die rechtliche Grundlage der Stiftungsarbeit bildet. "Weil wir eine liberale Stiftung sind", so Meinardus weiter, "haben wir natürlich eine besondere Affinität zu den liberalen und säkularen Kräften."
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