FDPFachkräftemangel

Zuwanderung von Pflegekräften erleichtern

Pflegerin mit Senior
06.03.2014

Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) will die Hürden für die Zuwanderung von Pflege-Fachkräften abbauen. "Wir brauchen Zuwanderung, auch wenn das allein die Probleme in der Pflege nicht lösen wird", sagte Bahr der "Welt". Von den Krankenhäusern erwartet der Minister, dass sie die Finanzhilfe der Bundesregierung nutzen, um zusätzliche Pflegestellen zu schaffen. Der Pflegeberuf müsse finanziell attraktiver werden. Die Branche begrüßte Bahrs Forderung.

Mehr als 10.000 Stellen in der Altenpflege bleiben unbesetzt. Vor diesem Hintergrund spricht sich der Gesundheitsminister dafür aus, verstärkt um ausländische Fachkräfte zu werben. "Die Hürden sind immer noch zu hoch", sagte Bahr gegenüber der "Welt". Er forderte die Abschaffung der Vorrangprüfung für Pflegekräfte, die deutsche Bewerber beziehungsweise EU-Bürger bei der Besetzung von Stellen über die Arbeitsagenturen bevorzugt.

"Ich erwarte, dass die Krankenhäuser zusätzliche Pflegestellen schaffen", so der Minister weiter. Er verwies auf die vom Kabinett beschlossene Finanzspritze, mit der die Bundesregierung den Kliniken einen Zuschuss zu den Personalkosten in Höhe von etwa einer Milliarde Euro gewährt. In der alternden Gesellschaft werde die Nachfrage nach Pflegekräften zunehmen, sagte Bahr. "Wer sich entscheidet, Pfleger oder Arzt zu werden, muss in den nächsten Jahrzehnten keine Angst haben, seinen Arbeitsplatz zu verlieren." Er hält es daher für angebracht, dass die Löhne in der Branche steigen. Die Lohnfindung sei allerdings Sache der Tarifpartner.

Pflegeverband lobt Bahrs "klare Worte"

Zustimmung kommt vom Bundesverband der privaten Pflegeanbieter (bpa). "Wir begrüßen diese klaren Worte des Ministers sehr", sagte Verbandespräsident Bernd Meurer. Überzogene Sprachanforderungen und übermäßig lange Anerkennungsverfahren seien kontraproduktiv, so Meurer. Bahr habe recht, wenn er die Pflege als krisensicheren Job bezeichne. Allerdings müsse Deutschland seine restriktiven Bestimmungen lockern, denn auch die europäischen Nachbarländern werben um Fachkräfte.

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