FDPFoto-Aktion

Zensur ablehnen

Vorstandsmitglieder der Jungen LiberalenDie Vorstandsmitglieder der Jungen Liberalen machen sich frei und werden dafür zensiert. Bild: JuLis.de
14.02.2014

Liberale Politik hautnah erleben: Mit einer neuen Foto-Aktion starten die Jungen Liberalen in den Europawahlkampf. Die JuLis inszenierten dafür das berühmte Bild der "Kommune 1" neu, auf dem mit nackter Rückansicht die 68er-Rebellen auf ihren Widerstand gegen den gesellschaftlichen Mainstream aufmerksam machten. Im aktuellen Kontext stellen sich die JuLis als Gegenentwurf zum politischen Establishment im Parlament vor.

Für den Social-Media-Riesen Facebook war die knackige Kampagne der JuLis aber offenbar zu viel des Guten. Das erste Bild auf dem Facebook-Profil der Jungen Liberalen wurde einige Stunden nach seiner Veröffentlichung wegen angeblicher Anstößigkeit gelöscht. Die JuLis reagierten kritisch. Die Zensur-Aktion führe "genau jene Spießbürgerlichkeit vor Augen, gegen die wir angehen. Schade, dass Facebook zur Zensur greift, statt der Meinungsbildung freien Lauf zu lassen", konstatierte Hahn.

JuLis machen sich frei

Für die Jungliberalen ist die Ironie deutlich: "Wer hätte gedacht, dass wir mal die Ideale der 68er verteidigen müssen?" Hinter der Aktion stecke mehr als Provokation, betonte JuLi-Chef Alexander Hahn. "Für Gerechtigkeit, Selbstbestimmung und Individualität kämpfen jetzt nur noch wir Liberalen", erklärte er gegenüber der "Bild"-Zeitung. "Das wollen wir mit unserer APO-Kampagne provokativ, aber ehrlich zum Ausdruck bringen."

Die Opposition ist gelb

Kernthemen der Jungen Liberalen im anstehenden Wahlkampf sind unter anderem die Stärkung der Bürgerrechte sowie ihre Ablehnung der Rentenpolitik und der Vorratsdatenspeicherungspläne der Großen Koalition. "Wir Liberalen sind nun die APO. Das haben wir uns zwar nie so gewünscht, werden aber das Beste draus machen. Schließlich kann man politisch auch von außerhalb des Parlaments viel verändern – und das wollen wir tun", verdeutlichte Hahn.

Denn Deutschland brauche eine ernst zu nehmende Oppositionskraft, die sich gegenüber dem Kurs von Schwarz-Rot stellt. "Um ihre unverschämt teuren Wahlversprechen für einzelne Wählergruppen realisieren zu können, greifen Union und SPD ohne Skrupel in die Taschen künftiger Generationen", stellte der JuLi-Chef klar. Mit Gerechtigkeit habe dies nichts zu tun. Das Gleiche gelte in den Bereichen Selbstbestimmung und Bürgerrechte. "Auch wann wir Fleisch essen und ob wir unsere Einkäufe in Plastiktüten packen dürfen, lassen wir uns von der Politik nicht vorschreiben. Genauso wenig, wie wer mit wem sein Bett teilt." Deshalb fordern die Jungliberalen mit Nachdruck die völlige Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften und das Adoptionsrecht für Homosexuelle.

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