FDPNeustart

Wir brauchen eine nachhaltigere Politik

Nicola BeerFür Nicola Beer ist der Wiederaufbau der FDP ein Marathon, kein Kurzsprint
05.05.2014

FDP-Generalsekretärin Nicola Beer ist derzeit viel auf Reisen. Fest im Blick: Die Europa- und die Kommunalwahlen am 25. Mai – und der Wiedereinzug in den Bundestag bei der Wahl 2017. Der Wiederaufbau der FDP "ist ein Marathon, kein Kurzsprint", sagt Beer beim Redaktionsbesuch bei dem „Badischen Tageblatt“. Motivieren müsse sie die Basis derzeit nicht, betont sie. "Die kommen alle mit hochgekrempelten Ärmeln und fragen: ,Wo ist die Arbeit?'"

In der Partei habe sich viel getan: „Wir gehen neue Wege. Wir suchen das direkte Gespräch mit dem Bürger: auf Diskussionsveranstaltungen, auf Nachbarschaftspartys, in der Gemeinde, bei der Feuerwehr, in Vereinen – das funktioniert sehr gut. So zeigen wir auch, wie vielfältig wir sind“, so Beer. Sie verweist in diesem Zusammenhang auf die rund 3500 Neumitglieder, die den Weg zur FDP gefunden und die Mitgliederzahl in Deutschland auf etwa 58000 gesteigert haben.

Ihr Ziel ist es, die FDP zur "modernsten Mitmach-Partei in diesem Land" zu machen. Schon am Wochenende werde der Parteitag in Dresden darüber beraten, wie genau das realisiert werden kann. Dass die FDP weiter im Umfragetief steckt und bei der Europawahl laut aktuellem "Deutschlandtrend" nur mit vier Prozent der Stimmen rechnen kann, ist für Beer keine Überraschung: "Wir sind noch eine Partei im Wandel", die das Vertrauen der Menschen erst zurückgewinnen müsse.

GroKo ist mit 180 Stundenkilometern im Rückwärtsgang

Beer vertraut aber auch darauf, dass die Menschen in Deutschland erkennen, dass die schwarz-rote Bundesregierung "mit 180 Stundenkilometern im Rückwärtsgang" unterwegs sei. „Unsere Hauptkonkurrenten sind Union und SPD. Dort wollen wir unsere Stimmen holen“, betont sie auch mit Blick auf die Europawahlen. Die FDP sei die einzige Kraft, die "wirtschaftliche Vernunft in diesem Land hochhält". Statt nur zu konsumieren, müsse in Bildung und Infrastruktur investiert werden, "und dafür braucht es die Liberalen".

Sie unterstreicht zudem: "Was die große Koalition jetzt macht, hat kein Mensch gewählt". Sie nennt als Beispiel für die "Politik auf Pump" das Rentenpaket, das Generationen belaste. „SPD und Union treiben ein Rentenpaket voran, gegen das breite Schichten der Bevölkerung Sturm laufen. Das ist mit normalem Menschenverstand nicht zu erklären“, so die Liberale. „Wir brauchen eine nachhaltigere Politik und kein Kurzfristdenken und milliardenschwere Wahlgeschenke.“  

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