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Wer wird der Nachfolger von Ban Ki Moon?

Gebäude der Vereinten Nationen in New YorkGebäude der Vereinten Nationen in New York
12.04.2016

Bis zum Ende des Jahres muss ein Nachfolger für den Posten des UNO-Generalsekretärs gefunden werden. Die Stiftungsexperten Charles du Vinage und Daniel Kaddik stellen mögliche Kandidaten vor. Auf der acht Personen umfassenden Liste befänden sich auffällig viele Kandidaten aus Südost- und Osteuropa, konstatieren du Vinage und Kaddik. "Die Chancen stehen also nicht schlecht, dass die Region den nächsten Generalsekretär oder die erste Generalsekretärin stellen wird."

Die ehemalige Außenministerin Kroatiens, Vesna Pusic, sei aus liberaler Sicht die erste Wahl als Nachfolgerin von Ban Ki Moon. "In den oft ruhelosen Gesellschaften der Balkanländer, die von harten Wahlkämpfen und den Schatten einer unbewältigten Vergangenheit geprägt sind, gilt sie als Stimme der Besonnenheit." Als engagierte Europäerin denke und handele sie weit über bestehende Ländergrenzen hinaus.

Die Bulgarin Irina Bokova sei die derzeit aussichtsreichste Kandidatin. "Insbesondere der Westen blendet aufgrund der vermeintlichen Idealbesetzung ihre zweifelhafte Vergangenheit sowie aktuelle Konflikte gezielt aus." Allerdings fänden sich nicht nur in der Vergangenheit zweifelhafte Praktiken finden. Bokova habe ihren Lebenslauf ausgeschmückt und sich fälschlicherweise als Ministerin ausgegeben hatte.

Als stellvertretende Premierministerin, Außenministerin und ehemalige Botschafterin der Republik Moldau sei auch Natalia Gherman eine aussichtsreiche Kandidatin. Die innenpolitische Lage Moldaus schmälere jedoch ihre Chancen, so die Stiftungsexperten.

Der ehemalige mazedonische Außenminister Srgjan Kerim habe eher geringe Chancen, so du Vinage und Kaddik. "Zwar war der promovierte Ökonom von 2007 bis 2008 Präsident der UN-Generalversammlung, dennoch hat er sich seither von der aktiven Politik verabschiedet und leitet ein Medienunternehmen in Skopje."

Igor Luksic, der mit 39 Jahren jüngste Kandidat in der Runde, startete seine politische Karriere als Finanzminister. Lukic sei von Erfolg verwöhnt und rechne sich auch bei der Kandidatur auf eines der weltweit höchsten Ämter Chancen aus, so die Stiftungsexperten.

Der Slowene Danilo Türk war fünf Jahre lang Stellvertreter des ehemaligen Generalsekretärs Kofi Annan und hat daher bereits die nötigen Einblicke erhalten, die ihn für die Kandidatur um das Amt qualifizierten, erläutern die Stiftungsexperten.

Der Kandidatin aus Neuseeland, Helen Clark, und dem Bewerber aus Portugal, Antonio Guterres, werden hingegen kaum Chancen eingeräumt.

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