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Warum bleibt Schuster bei seinem Leisten?

Studentin leiht Bücher ausAn Bildungsfragen entscheiden sich Biographien und letztendlich die Frage nach dem Platz in der Gesellschaft.
15.11.2013

Bildung ist ohne Zweifel die soziale Frage dieses Jahrhunderts. An Bildungsfragen entscheiden sich Biographien und letztendlich die Frage nach dem Platz in der Gesellschaft. Tatsache ist auch, dass in Deutschland immer noch ein überproportionaler Teil der Kinder aus Nicht-Akademiker-Familien den Weg in die Hochschule trotz Qualifikation und Interesses nicht findet. Genau dies diskutierte die Reinhold-Maier-Stiftung bei einem Themenabend am 7. November mit hochkarätigen Bildungsexperten.

Auf dem Podium waren Gerda Suchlik als Bildungsbürgermeisterin der Stadt Freiburg, Professor Uwe Bittlingmayer von der Pädagogischen Hochschule Freiburg, Joachim Diensberg als Rektor einer Freiburger Werkrealschule, sowie die Geschäftsführerinnen der Initiativen „Arbeiterkind.de“ und „Rock Your Life!“, Katja Urbatsch und Lena-Carolina Esser. Moderiert wurde die Runde vor über 80 Zuhörern im Audimax der Freiburger Universität vom SWR-Journalisten Alexander Winkler.

Bürgermeisterin Suchlik forderte, dass es allen Menschen ermöglicht werden müsse, die eigene Entwicklung selbst leben zu können. Dies sei eine Aufgabe, an der alle in der Gesellschaft beteiligt seien, Eltern, Lehrer und Schüler. Ein Ziel, das mit ehrenamtlichem Engagement von deutschlandweit über 5000 Helfern von „Arbeiterkind.de“ verfolgt werde, die sich um Studienanfänger kümmerten. Dieses Ziel wird von der Initiative „Rock Your Life“ bereits an den Schulen unterstützt, wie deren Geschäftsführerin Esser schilderte: „Egal woher man kommt, wir möchten es Schülern ermöglichen, den Weg gehen zu können, den sie möchten.“

Akademische Karriere ist nur ein Bildungsweg von vielen

Einen weiteren Aspekt brachte Professor Bittlingmayer in die Debatte ein, als er wissenschaftliche Erkenntnisse und Diskussionen zu diesem Thema aus der pädagogischen Fachwelt vortrug. Die „Wissensgesellschaft“ drohe mit ihrem exklusiven Anspruch der akademischen Bildung, andere Bildungsbiographien zu vernachlässigen. Es sei ein Problem, „wenn die gesellschaftliche Wertschätzung in erster Linie über Bildungsabschlüsse erfolgt“, wie er sagte. Vor diesem Hintergrund sei auch der Leistungsbegriff kritisch zu sehen

Den ausführlichen Bericht von der Veranstaltung finden Sie hier.

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