FDPFremde Federn

Von Werten, Eigenständigkeit und Neuanfang

ParteitagsdelegierteDie 660 Delegierten haben sich in einer schnörkellosen Halle getroffen
23.04.2014

662 Delegierte, über 1000 Gäste und über 250 Medienvertreter haben sich am Wochenende in Berlin in der Station zum Außerordentlichen Bundesparteitag versammelt.  Nichts weniger als die Zukunft der FDP stand zur Debatte. Was  dort geschah, hat jeder anders wahrgenommen. Ein Überblick.

Henning Krumrey von der "Wirtschaftswoche" schreibt: Christian Lindner will die FDP neu positionieren. Das Ziel: Einen seriösen Stil und eine inhaltliche Neuplanung - weg vom Image der Wirtschaftspartei. Der neue FDP-Chef hat große Pläne." Krumrey beschreibt die zwei Grundansätze, die Lindner seiner Ansicht nach verbinden will und greift ein paar Teile der Rede auf.  

Peter Carstens schreibt in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung über die "Neue Freiheit": Die FDP, die 1949 angetreten ist, das Land freier, fairer und toleranter zu machen, macht sich bereit, ihre Aufgaben in der Gesellschaft wieder wahrzunehmen. Er sagt über den neunen Parteivorsitzenden: "Lindner hielt eine Drachentöter-Rede." Seiner Ansicht nach bestand die Stärke von Lindners Berliner Auftritt "in ihrer gläsernen Klarheit. Keine Spur von Säuselei. Mit ihm werde die FDP sich „nicht einen Zentimeter in Richtung der Eurohasser“ bewegen.

Martina Fietz nahm sich am Samstag die FDP-Basis und den Abschied der alten Führungsriege vor. Thomas Kröter fragt sich in der "Frankfurter Rundschau" was Christian Lindner tatsächlich bewegen kann. Findet aber, dass Lindner sich in der rhetorischen Form seines Lebens befindet. Und zitiert gleichzeitig einen "langjährigen Mitarbeiter der Partei, der sich an die Zeiten der richtigen APO erinnert fühlt, als Janis Joplin krächzte: „Freedom’s just another word for nothing left to lose.“

Hans-Peter Schüz schreibt im "stern" "Die FDP ist dann mal so frei" und kommt zu dem Schluss: "Die Große Koalition ist schon erstarrt, bevor sie begonnen hat. Das ist die Chance für den FDP-Neustart. Chef Christian Lindner hat die richtigen Weichen gestellt, jetzt muss ihm die Partei folgen."

Thorsten Jungholt hat für die "Welt" ein "Protokoll einer politischen Konkursverwaltung" aufgezeichnet. Er lobt an andere Stelle: Die FDP widersteht der Versuchung des Populismus. Der erste Parteitag der Liberalen nach dem Ausscheiden aus dem Bundestag habe vieles richtig gemacht. Die FDP ist jetzt außerparlamentarische Opposition, aber sie will nicht radikal sein.

Thorsten Denkler schreibt in der "Süddeutschen Zeitung" über den neuen Sound der FDP: Neu ist vor allem die Tonlage. Sanfter, verbindlicher und weniger schrill. Die Delegierten reißt es am Ende trotzdem von den Stühlen. Doch jetzt muss Lindner liefern.

Rena Lemann beschreibt den Neuanfang in der Rhein-Zeitung so: "Mancher an der FDP-Basis hat sowieso genug von „Schickimicki“. Da passt es, dass sich die mehr als 600 Delegierten zu ihrem Sonderparteitag in einer bescheideneren Halle treffen. Zwischen rostigen Stahlträgern, unverputzten Wänden und dem Donnern der vorbeifahrenden U-Bahn begleitet, rufen die Liberalen in Berlin den Neustart in der außerparlamentarischen Opposition aus."

Social Media Button