StiftungsurF Nr. 261

Von Verlust, zerstörten Festplatten und den Fehlschlüssen Sarrazins

surF - Liberales im Netz
27.02.2014

Jede Woche liefert die Stiftung für die Freiheit im "surF" die spannendsten Themen aus dem Netz. Diesmal gibt es einen Nachruf, die Affäre um die Nacktfotos und die Heuchelei eines Sarrazins.

Im liberalen Blog "Zettels Raum" erinnert Kallias an den verstorbenen Gründer des Blogs und präsentiert eine Auswahl dessen Artikel sowie die bewegendsten Nachrufe aus der Presse. Im Beitrag "Der Mond und der Pony Express" reflektierte Zettel damals über die Entwicklung der Kommunikationstechnologien und deren Auswirkung auf den Entdeckungsgeist der Menschheit.

In der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" erläutert Volker Zastrow, warum der Ex-SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy kein Justizopfer ist. Zastrow nimmt dabei einen Artikel des Journalisten Heribert Prantl kritisch unter die Lupe. Darin behauptet Prantl, die Bilder und Filme mit nackten Jungs, die Edathy bestellt hat, begründeten keinen Verdacht auf Straftaten. "Tun sie aber", stellt Zastrow klar. "Einer der erfahrensten Ermittler auf diesem Gebiet in Deutschland erzählt, ihm sei noch kein einziger Fall begegnet, in dem Verdächtige es bei den harmloseren Nacktfotos belassen hätten."

Für "Spiegel Online" dekonstruiert Jan Fleischhauer die Hauptthese im jüngsten Buch von Thilo Sarrazin, "Der neue Tugendterror", das die Grenzen der Meinungsfreiheit in Deutschland behandelt. Nach einer Liste der Zeitschrift "Cicero" gehört Sarrazin zu den Top-Meinungsbildern in Deutschland, gerechnet nach öffentlichen Auftritten, Publikationen und Zitierungen. Allerdings beschwere sich der Autor über eine Art Meinungskartell, das den öffentlichen Diskurs überwache, so Fleischhauer. Inzwischen hat Sarrazins Verlag Vorabdrucke in der "Bild"-Zeitung und im "Spiegel" organisiert, "es gab keine Zeitung, die nicht eine ausführliche Rezension im Blatt hatte", führt Fleischhauer aus. "Wenn so Meinungsterror in Deutschland aussieht, wären viele Leute auch gerne mal betroffen. Dann wären sie heute Millionär."

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