FraktionenNeue Blutspendevorschriften

Von der offenen zur subtilen Diskriminierung

Schwules PaarVon der offenen zur subtilen Diskriminierung – neue Blutspendevorschriften sind inakzeptabel
09.08.2017

Die Bundesärztekammer hat die Vorschriften für Blutspenden geändert. Für homosexuelle Männer gilt nun eine Sperrfrist von einem Jahr nach dem letzten sexuellen Kontakt. Für die gesundheitspolitische Sprecherin der Freien Demokraten im Landtag Niedersachsen, Sylvia Bruns, ist die Novelle vollkommen inakzeptabel: "Die neue Regelung bedeutet de facto eine Gleichsetzung homosexueller Männer mit Risikogruppen wie Prostituierten und Heterosexuellen, die häufig den Partner wechseln." Die Ärztekammer habe sich lediglich von einer offenen hin zu einer subtilen Diskriminierung bewegt.

"Dass dies nach wie vor einzig und allein aufgrund der sexuellen Orientierung passiert, ist unfassbar und hätte ich in unserer heutigen Zeit nicht mehr für möglich gehalten. Das ist kein Fortschritt, sondern ein Schlag ins Gesicht für die Betroffenen", so Bruns. Nach Ansicht der Gesundheitsexpertin sind die Gründe der Kammer nicht nachvollziehbar: "Selbst wenn man die grundsätzliche Gefahr einer HIV-Infektion sehen möchte – es gibt heute schon Verfahren, die nach wenigen Tagen eine Infektion mit HIV feststellen könnten. Stattdessen wird nach wie vor suggeriert, dass etwas an Sex zwischen Männern grundsätzlich falsch und problematisch sei. Das ist es ausdrücklich nicht."

Diesen Artikel:

Ähnliche Artikel:

Social Media Button