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Verhältnis mit Ditib umgehend klären

Joachim StampJoachim Stamp will das Verhältnis zu Ditib klären
06.09.2016

Die nordrhein-westfälische Regierung geht deutlich auf Distanz zum umstrittenen Islam-Verband Ditib: Die Dachorganisation ist raus aus einem Projekt gegen Salafismus. Grund ist ein Comic der türkischen Religionsbehörde Diyanet, der die Ditib untersteht. Darin werde der "Märtyrertod verherrlicht", heißt es in zwei noch unveröffentlichten Antworten des Innenministers auf Kleine Anfragen der CDU und FDP-Fraktion. Nun steht  offenbar auch die Kooperation beim Islamunterricht an den Schulen auf der Kippe. Joachim Stamp, Vize-Fraktionschef  der FDP im Landtag, forderte Ministerpräsidentin Hannelore Kraft auf, das Verhältnis zu Ditib "umgehend" zu klären.

Es sei unverantwortlich, dass die Landesregierung das Parlament nicht von sich aus über die Gründe für das Auflösen der Kooperation beim Programm ‚Wegweiser‘ informiert habe. Unter den bestehenden Umständen könne Ditib auch perspektivisch nicht anerkannte Religionsgemeinschaft werden, mahnt Stamp. "Es ist feige, dass die Ministerpräsidentin mit Rücksicht auf die Landtagswahl nicht das offene Gespräch mit Ditib sucht und dies unmissverständlich klarstellt."

Nach Ansicht der Freien Demokraten ist für jede weitergehende Kooperation die organisatorische und finanzielle Trennung von der türkischen Regierung notwendige Voraussetzung. Dies müsse auch für den Schulunterricht gelten. "Es kann nicht sein, dass Frau Löhrmann die Probleme mit Nichtstun aussitzen will", schimpft Stamp.

"Wir brauchen einen guten, von Deutschen verantworteten Islamunterricht, der die Werte unserer Verfassung vermittelt und stärkt." Dazu müssten liberale muslimische Verbände, aber auch die Reformer innerhalb Ditibs unterstützt werden. "Das geht aber nur mit klarer Haltung und offenem Dialog. Beides lässt Rot-Grün vermissen."

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