05.08.2016Die Operation 'Sturm' markiert einen der Endpunkte des Krieges im ehemaligen Jugoslawien. Die Aufarbeitung zwischen Kroatien und Serbien ist allerdings noch nicht abgeschlossen. Stiftungsexperte Charles du Vinage hat den Versöhnungsprozess zwischen den Ländern nachgezeichnet, die aktuelle politische Gemengelage analysiert und künftige Herausforderungen aufgezeigt. Er betont: "Gerade in Zeiten des Brexit und einer zunehmenden Unzufriedenheit der Bürger wären jedoch Fortschritte an der Südflanke der Europäischen Union ein wichtiges Signal für den gesamten Staatenbund."
Bis heute habe Serbien ein kompliziertes Verhältnis zu seinem nördlichen Nachbarn Kroatien, erklärt du Vinage. Dabei gehe es nicht nur um die unterschiedlichen Erinnerungskulturen, die das jeweils eigene Volk als Opfer stigmatisieren, sondern auch um konkrete Fragen wie den EU-Beitritt Serbiens. "Das jüngste EU-Land Kroatien zeigt bisher wenig Unterstützung bei diesen Bemühungen", verdeutlichte der Stiftungsexperte.
In Zeiten einer schwachen Europäischen Union werde der Konflikt zwischen den beiden Ländern daher auch offener ausgetragen. "Als die Flüchtlingsrouten sich im Herbst 2015 von Ungarn nach Kroatien verlagerten, schloss die kroatische Regierung die Grenzen zum Nachbarland. Darüber hinaus blockierte Kroatien die Eröffnung der Verhandlungen über das Beitrittskapitel 23 des 'acquis communautaire' mit dem Hinweis auf die unbefriedigende Situation der kroatischen Minderheiten in Serbien", erläuterte du Vinage.
Vergangenheitsbewältigung auf dem Balkan
EU-FlaggeDie Operation 'Sturm' markiert einen der Endpunkte des Krieges im ehemaligen Jugoslawien. Die Aufarbeitung zwischen Kroatien und Serbien ist allerdings noch nicht abgeschlossen. Stiftungsexperte Charles du Vinage hat den Versöhnungsprozess zwischen den Ländern nachgezeichnet, die aktuelle politische Gemengelage analysiert und künftige Herausforderungen aufgezeigt. Er betont: "Gerade in Zeiten des Brexit und einer zunehmenden Unzufriedenheit der Bürger wären jedoch Fortschritte an der Südflanke der Europäischen Union ein wichtiges Signal für den gesamten Staatenbund."
Bis heute habe Serbien ein kompliziertes Verhältnis zu seinem nördlichen Nachbarn Kroatien, erklärt du Vinage. Dabei gehe es nicht nur um die unterschiedlichen Erinnerungskulturen, die das jeweils eigene Volk als Opfer stigmatisieren, sondern auch um konkrete Fragen wie den EU-Beitritt Serbiens. "Das jüngste EU-Land Kroatien zeigt bisher wenig Unterstützung bei diesen Bemühungen", verdeutlichte der Stiftungsexperte.
In Zeiten einer schwachen Europäischen Union werde der Konflikt zwischen den beiden Ländern daher auch offener ausgetragen. "Als die Flüchtlingsrouten sich im Herbst 2015 von Ungarn nach Kroatien verlagerten, schloss die kroatische Regierung die Grenzen zum Nachbarland. Darüber hinaus blockierte Kroatien die Eröffnung der Verhandlungen über das Beitrittskapitel 23 des 'acquis communautaire' mit dem Hinweis auf die unbefriedigende Situation der kroatischen Minderheiten in Serbien", erläuterte du Vinage.