FDPEuropa

Verbindungen mit Spanien gestärkt

Guido Westerwelle
06.02.2014

In Madrid hat Außenminister Westerwelle die deutsch-spanische Freundschaft gewürdigt und Deutschlands Unterstützung für sein Partnerland bekräftigt. Während des Besuchs verlieh die spanische Regierung an den scheidenden Bundesaußenminister das spanische Pendant zum "Großkreuz des zivilen Verdienstordens". Bei der Verleihung lobte Ministerpräsident Mariano Rajoy den deutschen Minister als einen großen Freund Spaniens, der entscheidend zum Ausbau der bilateralen und paneuropäischen Beziehungen beigetragen habe.

In seiner Rede bei der Verleihung betonte Westerwelle, der Orden sei Ausdruck der tiefen deutsch-spanischen Freundschaft. "Diese Freundschaft basiert auf gemeinsamen Werten, gegenseitigem Vertrauen und dem festen Willen, zusammen Zukunft zu gestalten", sagte der liberale Minister. Er verwies auf den umfangreichen Austausch von Studenten, Touristen und Investitionen zwischen den beiden Ländern und bezeichnete sich selber als Liebhaber der reichen Kultur, beeindruckenden Natur und "herzlichen, offenen und aufrichtigen Menschen" Spaniens.

Außerdem betonte Westerwelle, dass Spanien ein "langjähriger und geschätzter Partner in Europa" sei: "Unsere Länder sind traditionelle und standhafte Befürworter der europäischen Integration". Er lobte die Bürger Spaniens, die in den vergangenen Monaten unter Beweis gestellt hätten, wie entschlossen sie seien, die Finanzkrise zu meistern. "Dank der von Ihnen eingeleiteten Reformen ist Spanien jetzt in der Lage, das Europäische Hilfsprogramm zu verlassen", erklärte der Minister. Dies sei ein großer Erfolg für Spanien und auch für Europa.

Europa ist im Wettbewerb mit der Welt

In einer Rede bei der darauffolgenden Diskussionsveranstaltung "Fórum Europa" bekräftigte Westerwelle die weitere Unterstützung Deutschlands für sein Partnerland bei der Bewältigung der Krise. Unter anderem stehe Deutschland bei der Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit an der Seite Spaniens, beispielsweise durch die Vermittlung von Ausbildungsplätzen in Deutschland an junge Spanier. "Diese Zusammenarbeit unserer Länder zur Verbesserung der Berufsausbildung junger Menschen wird sich über den Tag hinaus auszahlen", erklärte der Minister. Auch die 300.000 Arbeitsplätze bei deutschen Unternehmen mit Standort in Spanien leisteten ihren Beitrag zur Überwindung der Krise.

Westerwelle gab zu bedenken, dass der wahre Wettbewerb nicht zwischen Europäern stattfinde, sondern zwischen Europa und der Welt. "Wenn wir über den Horizont unseres Kontinents hinausblicken, sehen wir eine Welt im Umbruch", so der Minister. Mit Hinblick auf die aufstrebenden Weltwirtschaftsmächte China und Indien warnte er, es gebe "keine Garantie für den großen Wohlstand, den wir in Europa genießen und der das Leben hier so lebenswert macht". Es sei entscheidend, den durch die Krise entstandenen Veränderungsdruck zu nutzen und den Reformkurs zu halten.

Europäische Grundwerte sind stärkster Trumpf

Darüber hinaus müsse Europa seine gemeinsamen Werte schützen und mehren. "Ich konnte mich erst letzte Woche in Kiew davon überzeugen, welche Strahlkraft unsere europäischen Werte und Ideale haben", teilte Westerwelle mit. Bei den pro-europäischen Demonstrationen in Kiew sind Hunderttausende Bürger für eine EU-Annäherung der Ukraine auf die Straße gegangen. "Die Grundwerte sind unser stärkster Trumpf in der globalisierten Welt", machte der Minister klar. "Wenn wir unseren eigenen Maßstäben gerecht werden, haben wir jeden Grund, in den Wettbewerb der Werte und Gesellschaftsordnungen selbstbewusst einzutreten."

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