14.06.2016In einem Schwulenclub in Orlando verübte ein muslimischer US-Bürger die blutigste Massenschießerei in der Geschichte des Landes. Die Themen Homophobie, Xenophobie und Islamophobie, aber auch die umstrittenen Waffengesetze des Landes, dominieren nun den US-Präsidentschaftswahlkampf. Stiftungsexpertin Iris Froeba analysiert die Rhetorik der Kandidaten und die politischen Auswirkungen des Attentats.
"Der Täter: Ein junger Muslim, der dem FBI bekannt war und sich zum Islamischen Staat bekannte. Der Tatort: Ein Nachtclub, der vor allem in der LGBT-Szene beliebt ist. Das Motiv: ungeklärt", schildert Froeba die Hintergründe. Die Expertin des Transatlantischen Dialogprogramms der Stiftung für die Freiheit mit Sitz in Washington, DC verweist außerdem auf die Tatsache, dass der Schütze Omar M. seine Schusswaffen legal kaufen konnte – trotz früherer Ermittlungen zu seinen möglichen Kontakten im extremistischen Umfeld.
Der republikanische Kandidat Donald Trump nutze das Attentat für seine politischen Zwecke, so Froeba. In typischer Trump-Manier habe er angekündigt, er freue sich über die Glückwünsche seiner Anhänger dafür, dass er richtig gelegen habe bezüglich des Terrorismus. Darüber hinaus forderte Trump bereits einen Tag nach dem Anschlag erneut ein Einreiseverbot für Muslime, offenbar unbekümmert von der amerikanischen Staatsbürgerschaft des Täters. Neben dem Schüren von Ressentiments gegen Muslime und Einwanderer attackierte Trump auch Präsident Barack Obama für seine angebliche Zurückhaltung bei der Terrorbekämpfung und forderte dessen Rücktritt. "Seine Reaktion auf den Anschlag kommt einer Selbstbeweihräucherung gleich. Eine strikte Einwanderungspolitik und militärische Härte gegen den IS sind für Trump die einzig logische Konsequenz", stellt Froeba fest.
Die Aussagen der Demokraten Hillary Clinton und Bernie Sanders seien konventioneller. "Internationale Terrororganisationen müssten gemeinsam mit Verbündeten bekämpft und davon abgehalten werden, Unterstützer in und außerhalb der USA zu rekrutieren und zu radikalisieren. In dieser schweren Zeit müssten alle Amerikaner zusammenhalten, um die Bedrohung gemeinsam einzudämmen. Muslime auszugrenzen, würde nicht die Vereinigten Staaten, sondern die Terrororganisationen stärken", fasst Froeba die demokratische Position zusammen. "Clinton ging in ihren Statements außerdem direkt auf die Opfer der Tat ein, indem sie der LGBT-Gemeinschaft ihre volle Unterstützung zusicherte." Die Präsidentschaftsbewerberin nehme die Tragödie aber auch zum Anlass, für striktere Waffengesetze und schärfere Kontrollen beim Waffenverkauf zu werben. So soll künftig verhindert werden, dass Verbrecher und Terroristen überhaupt an Schusswaffen kämen.
Die kommenden Wochen und Monate würden zeigen, ob Trump mit seiner populistischen Rhetorik oder Clinton mit ihrer Fokussierung auf Geschlossenheit und Integration im Hauptwahlkampf überzeugen könnten. "Beobachter vermuten, dass Clinton, mit Unterstützung von Barack Obama, die Reform der lockeren US-Waffengesetze weiter thematisieren wird", führt die Stiftungsexpertin aus.
US-Wahlkampf im Schatten des Terrors
Ein Land steht unter SchockIn einem Schwulenclub in Orlando verübte ein muslimischer US-Bürger die blutigste Massenschießerei in der Geschichte des Landes. Die Themen Homophobie, Xenophobie und Islamophobie, aber auch die umstrittenen Waffengesetze des Landes, dominieren nun den US-Präsidentschaftswahlkampf. Stiftungsexpertin Iris Froeba analysiert die Rhetorik der Kandidaten und die politischen Auswirkungen des Attentats.
"Der Täter: Ein junger Muslim, der dem FBI bekannt war und sich zum Islamischen Staat bekannte. Der Tatort: Ein Nachtclub, der vor allem in der LGBT-Szene beliebt ist. Das Motiv: ungeklärt", schildert Froeba die Hintergründe. Die Expertin des Transatlantischen Dialogprogramms der Stiftung für die Freiheit mit Sitz in Washington, DC verweist außerdem auf die Tatsache, dass der Schütze Omar M. seine Schusswaffen legal kaufen konnte – trotz früherer Ermittlungen zu seinen möglichen Kontakten im extremistischen Umfeld.
Der republikanische Kandidat Donald Trump nutze das Attentat für seine politischen Zwecke, so Froeba. In typischer Trump-Manier habe er angekündigt, er freue sich über die Glückwünsche seiner Anhänger dafür, dass er richtig gelegen habe bezüglich des Terrorismus. Darüber hinaus forderte Trump bereits einen Tag nach dem Anschlag erneut ein Einreiseverbot für Muslime, offenbar unbekümmert von der amerikanischen Staatsbürgerschaft des Täters. Neben dem Schüren von Ressentiments gegen Muslime und Einwanderer attackierte Trump auch Präsident Barack Obama für seine angebliche Zurückhaltung bei der Terrorbekämpfung und forderte dessen Rücktritt. "Seine Reaktion auf den Anschlag kommt einer Selbstbeweihräucherung gleich. Eine strikte Einwanderungspolitik und militärische Härte gegen den IS sind für Trump die einzig logische Konsequenz", stellt Froeba fest.
Zusammenhalt und Solidarität statt Hass
Die Aussagen der Demokraten Hillary Clinton und Bernie Sanders seien konventioneller. "Internationale Terrororganisationen müssten gemeinsam mit Verbündeten bekämpft und davon abgehalten werden, Unterstützer in und außerhalb der USA zu rekrutieren und zu radikalisieren. In dieser schweren Zeit müssten alle Amerikaner zusammenhalten, um die Bedrohung gemeinsam einzudämmen. Muslime auszugrenzen, würde nicht die Vereinigten Staaten, sondern die Terrororganisationen stärken", fasst Froeba die demokratische Position zusammen. "Clinton ging in ihren Statements außerdem direkt auf die Opfer der Tat ein, indem sie der LGBT-Gemeinschaft ihre volle Unterstützung zusicherte." Die Präsidentschaftsbewerberin nehme die Tragödie aber auch zum Anlass, für striktere Waffengesetze und schärfere Kontrollen beim Waffenverkauf zu werben. So soll künftig verhindert werden, dass Verbrecher und Terroristen überhaupt an Schusswaffen kämen.
Die kommenden Wochen und Monate würden zeigen, ob Trump mit seiner populistischen Rhetorik oder Clinton mit ihrer Fokussierung auf Geschlossenheit und Integration im Hauptwahlkampf überzeugen könnten. "Beobachter vermuten, dass Clinton, mit Unterstützung von Barack Obama, die Reform der lockeren US-Waffengesetze weiter thematisieren wird", führt die Stiftungsexpertin aus.