18.08.2015Der GKV-Spitzenverband hat offensichtlich vor, den Auftrag der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD) an das Unternehmen Sanvartis zu vergeben. FDP-Vize Marie-Agnes Strack-Zimmermann warnt vor negativen Folgen für die Betroffenen. "Dass die Krankenkassen darüber mitentscheiden, wer ein unabhängiger Berater sein kann, ist hochproblematisch", stellte sie im Gespräch mit der "Welt am Sonntag" klar. Es gelte das Prinzip: "Je unabhängiger eine Beratung, desto besser für die Hilfesuchenden."
Seit 2011 strebt das UPD-Modell ein von Kassen und Leistungserbringern unabhängiges Informationsangebot an. Für die Freien Demokraten ist dieser Beratungsdienst, der den Patienten in den Mittelpunkt stelle, unverzichtbar, so Strack-Zimmermann. In diesem Zusammenhang spiele das Thema Qualitätssicherung eine wesentliche Rolle. "Nach wie vor halte ich den Abbau lokaler Beratungseinrichtungen für einen großen Fehler", kritisierte die Freidemokratin. "Im Gegenteil, regionale Beratungsstrukturen gehören ausgebaut, die Qualifizierung der Berater kontinuierlich fortgeführt, und die Patientenorganisationen entsprechend weiterhin unterstützt."
Strack-Zimmermann verwies auf die vorherige Tätigkeit von Sanvartis als Dienstleister im Gesundheitswesen, der Callcenter sowohl für die Krankenkassen als auch für Pharmafirmen betrieben habe. "Da die meisten Beschwerden der Patienten, die eine Beratung in Anspruch nehmen, sich um die Krankenkassen drehen, ist es nur schwer vorstellbar, dass sich dieses Unternehmen neutral verhält und entsprechend frei von Interessen Patienten berät", unterstrich sie. Für die FDP-Politikerin ist eindeutig: Das Vergabeverfahren müsse transparenter ablaufen, "und es muss ausgeschlossen werden, dass es auch nur den geringsten Interessenkonflikt zulasten der Patienten gibt".
Unabhängige Patientenberatung ist unverzichtbar
Marie-Agnes Strack-ZimmermannDer GKV-Spitzenverband hat offensichtlich vor, den Auftrag der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD) an das Unternehmen Sanvartis zu vergeben. FDP-Vize Marie-Agnes Strack-Zimmermann warnt vor negativen Folgen für die Betroffenen. "Dass die Krankenkassen darüber mitentscheiden, wer ein unabhängiger Berater sein kann, ist hochproblematisch", stellte sie im Gespräch mit der "Welt am Sonntag" klar. Es gelte das Prinzip: "Je unabhängiger eine Beratung, desto besser für die Hilfesuchenden."
Seit 2011 strebt das UPD-Modell ein von Kassen und Leistungserbringern unabhängiges Informationsangebot an. Für die Freien Demokraten ist dieser Beratungsdienst, der den Patienten in den Mittelpunkt stelle, unverzichtbar, so Strack-Zimmermann. In diesem Zusammenhang spiele das Thema Qualitätssicherung eine wesentliche Rolle. "Nach wie vor halte ich den Abbau lokaler Beratungseinrichtungen für einen großen Fehler", kritisierte die Freidemokratin. "Im Gegenteil, regionale Beratungsstrukturen gehören ausgebaut, die Qualifizierung der Berater kontinuierlich fortgeführt, und die Patientenorganisationen entsprechend weiterhin unterstützt."
Interessenkonflikt muss ausgeschlossen werden
Strack-Zimmermann verwies auf die vorherige Tätigkeit von Sanvartis als Dienstleister im Gesundheitswesen, der Callcenter sowohl für die Krankenkassen als auch für Pharmafirmen betrieben habe. "Da die meisten Beschwerden der Patienten, die eine Beratung in Anspruch nehmen, sich um die Krankenkassen drehen, ist es nur schwer vorstellbar, dass sich dieses Unternehmen neutral verhält und entsprechend frei von Interessen Patienten berät", unterstrich sie. Für die FDP-Politikerin ist eindeutig: Das Vergabeverfahren müsse transparenter ablaufen, "und es muss ausgeschlossen werden, dass es auch nur den geringsten Interessenkonflikt zulasten der Patienten gibt".