StiftungGastbeitrag

Über die Konsequenzen des Brexit-Referendums

Britische TelefonhäuschenGroßbritannien war immer ein Schönwetterfreund des Kontinents
24.01.2017

Großbritannien gehört zur Europäischen Union wie Piccadilly Circus zu London. Ein wirkliches Verlassen ist nicht möglich. Meint zumindest der britische Historiker Timothy Garton Ash. In einem Gastbeitrag für liberal, dem Magazin der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, schreibt er: "Dies ist die größte Niederlage meines politischen Lebens. Die Nachwehen des Referendums werden die zwei Seelen in meiner Brust gegeneinander aufstacheln. Wie konnte es so weit kommen?"

Einerseits beklagt er: "Der Grad der Einseitigkeit und Verzerrung in der britischen Presse - von 'Die Queen unterstützt den Brexit' (Sun) bis zur Ankündigung auf der Titelseite des Express, die EU werde britische Wasserkocher verbieten - ist europaweit unübertroffen. Und sie ist so wirkungsvoll, weil sie Tag für Tag, Jahr für Jahr auf einem emotional ansprechenden Narrativ von der tapferen, freiheitsliebenden Insel, die ein mächtiges Weltreich wurde, aufbauen konnte."

Wir englischen Europäer sind auch schuld

Anderseits findet er es falsch, die ganze Schuld auf die unverantwortlichen Ausstiegsbefürworter zu schieben: "Wir englischen Europäer sind auch schuld. Wir, die Lehr- und Bildungsbeauftragten, haben es zugelassen, dass einem derart simplifizierenden Narrativ in Geschichts- und Gemeinschaftskundekursen an Schulen und Universitäten nichts entgegengesetzt wurde.

Lesen Sie hier, warum der Ursprung des Debakels aber nicht nur in Großbritannien, sondern in Kontinentaleuropa liegt.

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