09.07.2015Athen hat ein weiteres Hilfspaket aus dem Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) beantragt – über den Inhalt und mögliche Reformvorstellungen wurde bisher nichts bekannt. Die Rede des griechischen Regierungschefs, Alexis Tsipras, vor dem Europäischen Parlament schaffte wenig Klarheit über seine Pläne zur Lösung der Krise. Der Vizepräsident des EU-Parlaments, Alexander Graf Lambsdorff, äußerte sein Unverständnis. Tsipras führe sein Land politisch in die Isolation und die Bevölkerung immer tiefer in ein wirtschaftliches Desaster, warnte der Freidemokrat.
"Alexis Tsipras ist entweder nicht willens oder nicht in der Lage, konkret zu sagen, was er will. Im Plenum des Europaparlaments bemühte er die europäische Einigkeit, gegenseitigen Respekt und fairen Umgang miteinander. Damit trug er Eulen nach Athen", stellte Lambsdorff klar.
Zugleich habe Tsipras verdeutlicht, dass er es auch in dieser Phase der Krise noch immer nicht für nötig halte, ein ernsthaftes und konkretes Reformprogramm vorzustellen. Diese Haltung findet Lambsdorff äußerst gefährlich. Die stehenden Ovationen von Rechts- und Linksradikalen hätten den "verheerenden Schaden" gezeigt, den Tsipras dem Ansehen seines Landes und der europäischen Idee zufüge.
Er verwies darauf, dass Deutschland bei der Euro-Rettung viel geleistet habe – eine Strategie, die die Liberalen bewusst mitgetragen hätten, "auch wenn es mitunter schwer fiel". Durch den griechischen Volksentscheid gegen Reform- und Sparmaßnahmen sei jedoch der Grundkonsens aufgekündigt worden.
Tsipras hat mit Rede Eulen nach Athen getragen
Alexander Graf Lambsdorff kritisiert den Auftritt des griechischen Regierungschefs in BrüsselAthen hat ein weiteres Hilfspaket aus dem Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) beantragt – über den Inhalt und mögliche Reformvorstellungen wurde bisher nichts bekannt. Die Rede des griechischen Regierungschefs, Alexis Tsipras, vor dem Europäischen Parlament schaffte wenig Klarheit über seine Pläne zur Lösung der Krise. Der Vizepräsident des EU-Parlaments, Alexander Graf Lambsdorff, äußerte sein Unverständnis. Tsipras führe sein Land politisch in die Isolation und die Bevölkerung immer tiefer in ein wirtschaftliches Desaster, warnte der Freidemokrat.
"Alexis Tsipras ist entweder nicht willens oder nicht in der Lage, konkret zu sagen, was er will. Im Plenum des Europaparlaments bemühte er die europäische Einigkeit, gegenseitigen Respekt und fairen Umgang miteinander. Damit trug er Eulen nach Athen", stellte Lambsdorff klar.
Zugleich habe Tsipras verdeutlicht, dass er es auch in dieser Phase der Krise noch immer nicht für nötig halte, ein ernsthaftes und konkretes Reformprogramm vorzustellen. Diese Haltung findet Lambsdorff äußerst gefährlich. Die stehenden Ovationen von Rechts- und Linksradikalen hätten den "verheerenden Schaden" gezeigt, den Tsipras dem Ansehen seines Landes und der europäischen Idee zufüge.
Merkel muss den Austritt Griechenlands aus dem Euro organisieren
"Unter den wenigen verbleibenden Möglichkeiten bleibt ein Grexit somit auch nach seinem Auftritt die am wenigsten schlechte Lösung", konstatiert Lambsdorff. "Als Freie Demokraten verlangen wir, dass Bundeskanzlerin Merkel schnellstmöglich den Austritt Griechenlands aus dem Euro organisiert. Außerdem muss klar sein, dass es kein drittes Hilfspaket für Griechenland geben wird."
Er verwies darauf, dass Deutschland bei der Euro-Rettung viel geleistet habe – eine Strategie, die die Liberalen bewusst mitgetragen hätten, "auch wenn es mitunter schwer fiel". Durch den griechischen Volksentscheid gegen Reform- und Sparmaßnahmen sei jedoch der Grundkonsens aufgekündigt worden.