15.12.2017Ohne ihn ist der Kieler Landtag kaum vorstellbar: Wolfgang Kubicki. Er ist der bekannteste Politiker Schleswig-Holsteins und ist beliebt wie sonst nur wenige im Norden. 93 Prozent der Schleswig-Holsteiner kennen ihn und wissen, wofür er steht. Da wundert es nicht, dass der langjährige FDP-Fraktionschef im Landtag von Schleswig-Holstein nach 25 Jahren im Landtag zum Abschied eine ungewohnt emotionale Rede gehalten hat. Kubicki bedankte sich dabei bei allen politischen Mitstreitern und hob insbesondere die schon berüchtigten Rededuelle mit SPD-Fraktionschef Ralf Stegner hervor.
"Das Parlament wäre ohne Sie definitiv ärmer gewesen", sagt er über Stegner. Diesem werde nun eine große Verantwortung zu Teil, so Kubicki mit Blick auf die AFD-Fraktion. Dass er seine letzte Rede als Antwort auf einen AFD-Antrag halten müsse, bezeichnete er dann auch als Schicksal oder Bösartigkeit seiner eigenen Fraktion. An alle Parlamentarier appellierte er: "Macht euch nicht zu klein!" Seine Rede schloss er mit den Worten: "Ich sage nicht auf Wiedersehen, sondern nur Tschüss und wünsche weiterhin viel Erfolg."
Abschließend bedankte er sich bei seiner “zauberhaften“ Fraktion, die ihm so vieles ermöglicht habe. Die wiederum wählte ihn zum Ehrenvorsitzenden auf Lebenszeit. Sein lebenslanger Ehrenvorsitz der Fraktion, meinte der 65-Jährige augenzwinkernd, gelte unter der Voraussetzung, dass er regelmäßig teilnehme und die Fraktion mit alkoholischen Getränken versorge. Ihn habe der Ehrenvorsitz sehr berührt und er habe sich vorgenommen, möglichst lange zu leben. Seinen Lebensmittelpunkt werde er weiter in Strande bei Kiel haben.
Zu seinem Nachfolger als Vorsitzender wählte die Fraktion den bisherigen Parlamentarischen Geschäftsführer Christopher Vogt. Kubicki selbst hatte den 33-Jährigen vorgeschlagen, der seit 2009 für die FDP im Landtag sitzt. Vogt spricht im Welt-Interview über die großen Fußstapfen seines Vorgängers, neue Ziele und die Zusammenarbeit in der Kieler Jamaika-Koalition. Er sagt, eines habe er ganz sicher von Kubicki gelernt: dass man sich nicht an den anderen orientiert, sondern alles dafür tut, dass die anderen sich an uns orientieren.
Wolfgang Kubicki wird 1952 in Braunschweig geboren. Er studiert Volkswirtschaftslehre und Jura in Kiel. 1971 tritt er der FDP bei, 1990 wird er Abgeordneter des Bundestags. 1992 legt er sein Bundestagsmandat nieder, um sich ganz der Landespolitik in Schleswig-Holstein zu widmen. Er wird FDP-Fraktionsführer im Kieler Landtag, außerdem arbeitet er als Rechtsanwalt. Er gilt als meinungsstark, eloquent und charismatisch. Und er hat aus seinem Herzen nie eine Mördergrube gemacht. So wurde der streitbare Jurist zu den profiliertesten Köpfen der Liberalen. Der Kämpfer im Dienste der Partei ist seit vier Jahrzehnten im politischen Geschäft, 1971 trat er der FDP bei. Sieben Mal ist der 65-Jährige für seine Partei erfolgreich in den Landtagswahlkampf gezogen. Bei der Wahl in 2009 erzielte er das Beste, bei der letzten Wahl das zweitbeste Wahlergebnis der FDP in der Geschichte des Landes. Und das zu einem Zeitpunkt, als die Bundes-FDP nur bei drei bis fünf Prozent lag
Tschüss Kiel, Hallo Berlin
Wolfgang Kubicki wechselt in den BundestagOhne ihn ist der Kieler Landtag kaum vorstellbar: Wolfgang Kubicki. Er ist der bekannteste Politiker Schleswig-Holsteins und ist beliebt wie sonst nur wenige im Norden. 93 Prozent der Schleswig-Holsteiner kennen ihn und wissen, wofür er steht. Da wundert es nicht, dass der langjährige FDP-Fraktionschef im Landtag von Schleswig-Holstein nach 25 Jahren im Landtag zum Abschied eine ungewohnt emotionale Rede gehalten hat. Kubicki bedankte sich dabei bei allen politischen Mitstreitern und hob insbesondere die schon berüchtigten Rededuelle mit SPD-Fraktionschef Ralf Stegner hervor.
"Das Parlament wäre ohne Sie definitiv ärmer gewesen", sagt er über Stegner. Diesem werde nun eine große Verantwortung zu Teil, so Kubicki mit Blick auf die AFD-Fraktion. Dass er seine letzte Rede als Antwort auf einen AFD-Antrag halten müsse, bezeichnete er dann auch als Schicksal oder Bösartigkeit seiner eigenen Fraktion. An alle Parlamentarier appellierte er: "Macht euch nicht zu klein!" Seine Rede schloss er mit den Worten: "Ich sage nicht auf Wiedersehen, sondern nur Tschüss und wünsche weiterhin viel Erfolg."
Abschließend bedankte er sich bei seiner “zauberhaften“ Fraktion, die ihm so vieles ermöglicht habe. Die wiederum wählte ihn zum Ehrenvorsitzenden auf Lebenszeit. Sein lebenslanger Ehrenvorsitz der Fraktion, meinte der 65-Jährige augenzwinkernd, gelte unter der Voraussetzung, dass er regelmäßig teilnehme und die Fraktion mit alkoholischen Getränken versorge. Ihn habe der Ehrenvorsitz sehr berührt und er habe sich vorgenommen, möglichst lange zu leben. Seinen Lebensmittelpunkt werde er weiter in Strande bei Kiel haben.
Zu seinem Nachfolger als Vorsitzender wählte die Fraktion den bisherigen Parlamentarischen Geschäftsführer Christopher Vogt. Kubicki selbst hatte den 33-Jährigen vorgeschlagen, der seit 2009 für die FDP im Landtag sitzt. Vogt spricht im Welt-Interview über die großen Fußstapfen seines Vorgängers, neue Ziele und die Zusammenarbeit in der Kieler Jamaika-Koalition. Er sagt, eines habe er ganz sicher von Kubicki gelernt: dass man sich nicht an den anderen orientiert, sondern alles dafür tut, dass die anderen sich an uns orientieren.
Wolfgang Kubicki in Kürze
Wolfgang Kubicki wird 1952 in Braunschweig geboren. Er studiert Volkswirtschaftslehre und Jura in Kiel. 1971 tritt er der FDP bei, 1990 wird er Abgeordneter des Bundestags. 1992 legt er sein Bundestagsmandat nieder, um sich ganz der Landespolitik in Schleswig-Holstein zu widmen. Er wird FDP-Fraktionsführer im Kieler Landtag, außerdem arbeitet er als Rechtsanwalt. Er gilt als meinungsstark, eloquent und charismatisch. Und er hat aus seinem Herzen nie eine Mördergrube gemacht. So wurde der streitbare Jurist zu den profiliertesten Köpfen der Liberalen. Der Kämpfer im Dienste der Partei ist seit vier Jahrzehnten im politischen Geschäft, 1971 trat er der FDP bei. Sieben Mal ist der 65-Jährige für seine Partei erfolgreich in den Landtagswahlkampf gezogen. Bei der Wahl in 2009 erzielte er das Beste, bei der letzten Wahl das zweitbeste Wahlergebnis der FDP in der Geschichte des Landes. Und das zu einem Zeitpunkt, als die Bundes-FDP nur bei drei bis fünf Prozent lag