18.01.2017Der designierte US-Präsident Donald Trump sorgt schon vor seinem Amtsantritt für Irritationen. Im Bild-Interview teilte er gegen die Politik der Bundeskanzlerin aus und kündigte eine protektionistische Wirtschaftspolitik an. FDP-Chef Christian Lindner warnte jedoch, dass Hysterie kein guter Ratgeber sei. Gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland plädierte er dafür, Trump nicht an einzelnen Tweets oder Interviews zu messen, "sondern seinem Handeln nach Amtsantritt". Alexander Graf Lambsdorff vertrat im Interview mit dem Deutschlandfunk die Überzeugung, dass die EU und USA auch in Zukunft gut zusammenarbeiten würden.
Schließlich sei Trump das gewählte Staatsoberhaupt der Vereinigten Staaten. Der FDP-Chef hob die Bedeutung guter transatlantischer Beziehungen hervor: "Die USA sind unser wichtigster Verbündeter und unsere sicherheitspolitische Rückversicherung." Deutschland könne kein Interesse daran haben, dass der Atlantik breiter werde.
Die Europäische Union werde den Brexit überstehen und mit den Amerikanern gut zusammenarbeiten, hob Lambsdorff hervor. Er räumte allerdings ein, dass Trump ein unberechenbarer Präsident sein werde, der auch vor diplomatischen Affronts nicht zurückschrecke. "Auf Deutschland und die EU kommt daher die Aufgabe zu, innerhalb der westlichen Allianz mehr Verantwortung zu übernehmen", so Lambsdorff gegenüber der dpa.
"Wenn ein Rückzug der USA von der Weltbühne zu befürchten ist, muss der transatlantische Dialog eine neue außenpolitische Priorität erhalten", forderte Lindner. Er appellierte an die Bundesregierung, schnellstmöglich die Gespräche mit unseren amerikanischen Partnern intensivieren und einer Schwächung des transatlantischen Dialogs aktiv entgegenzuwirken. " Gegenüber der Rheinischen Post erklärte er: "Ich erwarte daher, dass Angela Merkel schon nächste Woche nach Washington reist, um mit Herrn Trump einen persönlichen Kontakt aufzubauen."
Die Kritik Trumps an der Unterrepräsentation amerikanischer Autos auf deutschen Straßen hält Lindner entgegen, "dass wir dafür Google, Apple und Amazon haben, die enorme Gewinne erzielen, ohne sich angemessen an der Finanzierung des Gemeinwesens zu beteiligen". Auf die Androhung von Strafzöllen gegen deutsche Unternehmen sollte die Politik dagegen nicht reagieren. Stattdessen solle Europa Trump neu überzeugen, dass freier Handel auch in seinem Interesse sei. "Die Steuervermeidung von US-Großkonzernen kann gleich mit auf den Verhandlungstisch", betonte er.
Trump an seinem Handeln messen
Donald TrumpDer designierte US-Präsident Donald Trump sorgt schon vor seinem Amtsantritt für Irritationen. Im Bild-Interview teilte er gegen die Politik der Bundeskanzlerin aus und kündigte eine protektionistische Wirtschaftspolitik an. FDP-Chef Christian Lindner warnte jedoch, dass Hysterie kein guter Ratgeber sei. Gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland plädierte er dafür, Trump nicht an einzelnen Tweets oder Interviews zu messen, "sondern seinem Handeln nach Amtsantritt". Alexander Graf Lambsdorff vertrat im Interview mit dem Deutschlandfunk die Überzeugung, dass die EU und USA auch in Zukunft gut zusammenarbeiten würden.
Schließlich sei Trump das gewählte Staatsoberhaupt der Vereinigten Staaten. Der FDP-Chef hob die Bedeutung guter transatlantischer Beziehungen hervor: "Die USA sind unser wichtigster Verbündeter und unsere sicherheitspolitische Rückversicherung." Deutschland könne kein Interesse daran haben, dass der Atlantik breiter werde.
Die Europäische Union werde den Brexit überstehen und mit den Amerikanern gut zusammenarbeiten, hob Lambsdorff hervor. Er räumte allerdings ein, dass Trump ein unberechenbarer Präsident sein werde, der auch vor diplomatischen Affronts nicht zurückschrecke. "Auf Deutschland und die EU kommt daher die Aufgabe zu, innerhalb der westlichen Allianz mehr Verantwortung zu übernehmen", so Lambsdorff gegenüber der dpa.
Transatlantischen Dialog stärken
"Wenn ein Rückzug der USA von der Weltbühne zu befürchten ist, muss der transatlantische Dialog eine neue außenpolitische Priorität erhalten", forderte Lindner. Er appellierte an die Bundesregierung, schnellstmöglich die Gespräche mit unseren amerikanischen Partnern intensivieren und einer Schwächung des transatlantischen Dialogs aktiv entgegenzuwirken. " Gegenüber der Rheinischen Post erklärte er: "Ich erwarte daher, dass Angela Merkel schon nächste Woche nach Washington reist, um mit Herrn Trump einen persönlichen Kontakt aufzubauen."
US-Großkonzerne auf den Verhandlungstisch
Die Kritik Trumps an der Unterrepräsentation amerikanischer Autos auf deutschen Straßen hält Lindner entgegen, "dass wir dafür Google, Apple und Amazon haben, die enorme Gewinne erzielen, ohne sich angemessen an der Finanzierung des Gemeinwesens zu beteiligen". Auf die Androhung von Strafzöllen gegen deutsche Unternehmen sollte die Politik dagegen nicht reagieren. Stattdessen solle Europa Trump neu überzeugen, dass freier Handel auch in seinem Interesse sei. "Die Steuervermeidung von US-Großkonzernen kann gleich mit auf den Verhandlungstisch", betonte er.